Sachsenring: van der Linde/Rast mit Doppelsieg
Kelvin van der Linde und René Rast (beide Prosperia C. Abt Racing) haben auf dem Sachsenring einen entschiedenen Schritt zum ADAC GT Masters-Titel gemacht. Bei schwierigen Bedingungen mit einsetzendem Regen machten die Tabellenführer in ihrem Audi R8 einen Doppelsieg auf dem Sachsenring perfekt. Vor dem Finale in Hockenheim haben van der Linde/Rast nun 35 Punkte Vorsprung auf Verfolger Jaap van Lagen (GW IT Racing Team Schütz Motorsport), der im Porsche 911 am Sonntag ohne Punkte blieb. In einer spannenden Schlussphase erkämpften sich Robert Renauer /Dominik Schwager (beide TONINO Team Herberth) den zweiten Rang von Fabian Hamprecht und Nicki Thiim (beide Prosperia C. Abt Racing), die in einem Audi R8 Platz drei belegten. «Perfektes Rennen, perfektes Wochenende, unserer engster Verfolger hat nicht gepunktet, nun haben wir beim Finale in Hockenheim den Matchball», jubelte Rast nach dem Rennen.
Rast erobert noch vor der ersten Kurve die Führung
Der dritte Saisonsieg von van der Linde/Rast geriet nie in Gefahr. Am Start ging Rast von Startplatz drei aus in Führung und wurde bis zum Fahrerwechsel von Teamkollege Thiim nach hinten abgeschirmt. In der zweiten Rennhälfte wurden die Bedingungen dann bei einsetzendem Regen für van der Linde deutlich schwieriger. Für eine Schrecksekunde beim führenden Südafrikaner sorgte dann ein grosses Stück Unterboden, das sich bei Topspeed vom Audi löste. Aber auch das fehlende Karosserieteil und die schwierigen Bedingungen mit dem Slick-bereiften Audi auf der nassen Strecke konnten das Nachwuchstalent nicht bremsen. Van der Linde machte den Doppelsieg perfekt und holte sich so mit Rast in beiden Rennen in Sachsen die volle Punktzahl.
Titelkontrahent van Lagen hatte Pech: Bei einen Kontakt am Start wurde der Heckflügel seines Porsche 911 beschädigt, ein notwendiger Tausch des Flügels beim Boxenstopp warf den Niederländer aus den Punkterängen. Die Tabellendritten Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (beide PIXUM Team Schubert) beendeten das Rennen im BMW Z4 nach einem Dreher im Zweikampf auf Rang sechs und haben mit nun 46 Punkten Rückstand beim Finale nur noch mathematische Chancen.
«Am Start konnte ich die Führung vor meinem Teamkollegen Nicki Thiim übernehmen und ich konnte ohne Druck vorne weg fahren», beschrieb Rast die Startphase. «Beim Finale in Hockenheim in 14 Tagen wird es nicht einfach werden, aber unser Punktepolster ist schon sehr beruhigend.»
«Ein für uns sehr spannendes Rennen, das Mischwetter hat unseren Herzschlag schon ganz schön in die Höhe getrieben», erklärte van der Linde «In der zweiten Rennhälfte war es schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Dann habe ich noch ein Teil vom Unterboden verloren, das hat alles nur noch schwieriger gemacht. Ich habe aber nicht zu viel riskiert, denn ich hatte von hinten nicht viel Druck.»
Hinter dem Audi erkämpfte sich Robert Renauer Platz zwei. In der zweiten Rennhälfte zählte der Porsche-Pilot zu den schnellsten Fahrern auf der Strecke und arbeitete sich von Rang sieben Position um Position nach vorn und eroberte drei Runden vor dem Rennende Rang zwei vom Audi-Duo Hamprecht/Thiim.
Lokalmatador Philip Geipel verbesserte seinen fünften Rang vom Vortag im zweiten Lauf nochmals und beendete sein Heimspiel gemeinsam mit Markus Winkelhock (beide YACO Racing) im Audi R8 auf Rang vier. Die beiden BMW Z4 des PIXUM Team Schubert von Max Sandritter/Jens Klingmann und Claudia Hürtgen/Dominik Baumann belegten die Positionen sechs und sieben vor den beiden Mercedes SLS AMG von Nico Bastian/Jaime Alguersuari und Maro Engel/Jan Seyffarth (alle ROWE Racing). Robert Lukas und Nathan Morcom (beide Farnbacher Racing) fuhren bei ihrem ersten gemeinsamen Rennwochenende im Porsche 911 auf Rang neun. Gentlemen-Tabellenführer Herbert Handlos holte gemeinsam mit Alfred Renauer (beide TONINO Team Herberth) den neunten Saisonsieg und als Zehnter noch einen Punkt in der Gesamtwertung.
Handlos kommt dem Gentlemen-Titel nach weiterem Sieg näher
In der Gentlemen-Wertung wird der Titel auch erst beim Finale in Hockenheim entschieden. Das Ergebnis des zweiten Laufes war ein Spiegelbild vom Samstagsrennen. Handlos siegte, konnte allerdings wiederum keinen entscheiden Vorsprung in der Meisterschaft auf Verfolger Dominic Jöst (TONINO Team Herberth) herausfahren. Jöst belegte mit Florian Scholze (Leipzig) Rang zwei vor Remo Lips/Lennart Marioneck (beide Callaway Competition) in einer Corvette.