Road America: Dyson/Smith siegen im Fotofinish
Zieleinlauf für die Geschichtsbücher
Ein eher durchschnittliches Rennen in Road America endete mit einem der spektakulärsten Zieleinläufe der ALMS-Geschichte. Beim Vier-Stunden-Rennen in Road America siegten Chris Dyson und Guy Smith im Dyson-Lola-Mazda mit nur 0,084 Sekunden Vorsprung vor dem Pickett-HPD-ARX03a von Klaus Graf und Lucas Luhr.
Klaus Graf dominierte die Startphase, musste dann aber in der ersten Rennstunde nach Wasserverlust an die Box. Vier Runden kostete der Stopp, nach dem Graf/Luhr eine Aufholjagd sondergleichen starten. Bis kurz vor dem Rennende holte das Honda-Duo nicht nur den Rückstand wieder auf, Luhr arbeitete sich auch in den letzten Runden an den Führenden Smith heran. Nach einigen verzweifelten Attacken des deutlich schnelleren Luhr in der letzten Runde setzte sich der Honda in der letzten Kurve der letzten Runde an die Spitze, doch Smith beschleunigte den ehemaligen Porsche- und Audi-Werksfahrer auf der Start-Ziel-Geraden aus und siegte im Fotofinish.
«Lucas ging in der letzten Kurve mit einem guten Manöver an mir vorbei. Ich wusste allerdings, dass ich eine gute Chance habe, wenn ich etwas Tempo rausnehmen und versuche, ihn über die Innenbahn auszuschleunigen», erklärte Smith wie er zum Sieg fuhr.
Die LMP2-Klasse ging an der Conquest-Morgan-Nissan von Martin Plowman und David Heinemeier Hansson vor dem Lola-Judd von Dempsey Racing mit Patrick Dempsey und Joe Foster.
In der GT-Klasse machte eine späte Gelbphase die Siegträume von Jörg Bergmeister und Patrick Long im Flying Lizard-Porsche 911 GT3 RSR zu Nichte und liess Jörg Müller und Bill Auberlen (BMW) jubeln. In der letzten Gelbphase kam die GT-Spitzengruppe geschlossen zum letzten Tankstopp an die Zapfsäule. Einige Konkurrenten, darunter beiden RLL-BMW M3 waren allerdings schon vor der Gelbphase an der Box und lagen nun der Spitze. Bergmeister fiel bis auf Rang sechs zurück, arbeitete sich aber noch bis auf Position zwei nach vorn. Nur am BMW M3 von Jörg Müller und Bill Auberlen gab es kein vorbeikommen mehr, die RLL-Piloten fuhren ihren ersten Saisonsieg ein und sorgten für den dritten Sieg des M3 in Elkhart Lake in vier Jahren.
Jörg Bergmeister: «Unser Flying-Lizard-Porsche war großartig heute, und wir waren der Meinung, dass unsere Strategie zum Sieg führen würde, doch das Glück war leider nicht auf unserer Seite. Trotzdem ist auch der zweite Platz in dieser starken Klasse ein gutes Ergebnis. In den letzten vier Rennen hatten wir einen Sieg, zwei zweite Plätze und einen weiteren Sieg, der uns wieder aberkannt wurde – das gibt uns Hoffnung für den Rest der Saison.»
Hinter dem BMW und dem Porsche ging der letzte Podiumsplatz an den Extreme Speed-Ferrari 458 Italia GT von Scott Sharp und Johannes van Overbeek, Oliver Gavin und Tommy Milner wurden Vierte vor dem starken Miller-Porsche 911 GT3 RSR, mit dem Sascha Maassen und Bryce Miller mit Platz fünf zum besten Saisonergebnis fuhren.
«In den letzten zwei Stints ging unser Auto richtig gut und wir konnten einige Plätze aufholen», sagte Sascha Maassen. «Ich habe dieses Rennen sehr genossen. Ich habe mit den BMW gekämpft und mit den Ferrari – das zeigt, dass unsere Performance immer besser wird. Im Rennen sieht es jetzt ganz gut aus, nur im Qualifying müssen wir uns noch verbessern. Ich hoffe, dass uns das schon in Baltimore gelingen wird.»
Marco Holzer (Porsche), Dominik Farnbacher (SRT-Viper) und Dirk Müller (BMW) kamen auf den Rängen acht bis zehn ins Ziel, Wolf Henzler schied im Falken-Porsche 911 GT3 RSR nach einen Reifendefekt aus.