SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

Alex Zanardi (BMW) von 17 auf 5: «Wie im Kochtopf»

Von Oliver Runschke
Zanardi in seinem Z4 GT3 in Brands Hatch

Zanardi in seinem Z4 GT3 in Brands Hatch

Alex Zanardi fuhr in Brands Hatch ein bemerkenswertes Rennen von hinten bis in die Top-Fünf, litt aber unter der Hitze im Cockpit seines BMW. Nächster Einsatz erst im August.

Nach dem Quali-Rennen schien es, Alex Zanardi könnte das zweite Rennwochenende in der Blancpain Sprint Series in Brands Hatch abhaken. Zur Rennmitte dreht sich der Italiener mit seinem ROAL-BMW Z4 GT3 und landete bei dem Versuch, sich mit einem beherzten Drift aus seiner Lage zu befreien, im Kiesbett. Die Marshalls zogen den BMW raus, doch am Ende stand nur Rang 17 und vier Runden Rückstand. Eine fast aussichtslose Startposition für das Hauptrennen.

Doch Zanardi zeigte sich Zweikampfstark: Mit bemerkswerter Fahrt kämpfte sich der beinamputierte BMW-Werkspilot bis auf Rang sechs nach vorn.
Als dann gegen den drittplatzierten BMW des Team Brasil eine Strafe ausgesprochen wurde, rückte Zanardi sogar auf Rang fünf nach vorn.

Das Härteste waren für Zanardi in dem 60-minütigen Sprintrennen aber nicht die Zweikämpfe mit den Gegnern, sondern die Hitze im Cockpit seines BMW Z4 GT3. Seine beiden Beinprothesen machten ihm die Arbeit im heissen Cockpit besonders schwer. Zanardi: «Es war wirklich hart. Ich hab mich buchstäblich gefühlt wie in einem Kochtopf. Zu Beginn des Rennens war es noch nicht so schlimm, da ich mein Kühlgerät hatte. Nach 25 Minuten fiel es leider aus. Ab dann musste ich kämpfen. Es war einer der härtesten Kämpfe auf drei oder vier Rädern, den ich jemals geführt habe. Aber wir können das künftig mit einer größeren Kühltasche verbessern. Selbst wenn das Fahrzeug um fünf Kilo schwerer ist, kann ich dadurch um ein Zehntel schneller sein, weil meine Körpertemperatur nicht so hoch ist.»

«Das Problem ist, dass wir Menschen unsere Körperwärme über unsere Gliedmassen regulieren. Unsere Gliedmassen sind wie das Kühlsystem eines Motors. Und für mich, der keine Beine hat, ist es genauso wie bei einem Motor, der keine Kühlung hat. Der Teil meines Körpers, der mir geblieben ist, steckt in Prothesen, die keine Atmung der Haut zulassen. Deshalb ist die Kühlung meines Körpers für mich von großer Bedeutung.»

Bis zum nächsten Rennen hat Zanardi und das ROAL nun aber jede Menge Zeit die Kühlung zu verbessern: «Das nächste Rennen in Zandvoort am 6. Juli werde ich leider verpassen. Ich hatte bereits für ein wichtiges Handbike-Rennen gemeldet, bevor ich mich entschieden habe, mit Hilfe von BMW Motorsport an der Blancpain Sprint Series teilzunehmen. Mein nächstes Rennen findet deshalb nicht vor August auf dem Slovakiaring statt.»

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