Dakar 2023, Etappe 11: Vorentscheidung vertagt

Der erste Teil der Marathon-Etappe bestand aus einem anstrengenden Ritt durch tiefen Wüstensand und Dünen. Die Route über 275 km führte die Teilnehmer zum Biwak in der Einöde des ‹empty quarters›. Veranstalter ASO kalkulierte für die schnellsten Fahrer eine Zeit von etwa 4:15 Std. Um 6:30 Uhr eröffnete Hero-Pilot Ross Branch, Sieger der zehnten Etappe, gefolgt von Adrien van Beveren (Honda) und Michael Docherty. Für ihre Führungsarbeit bis zum Tankstopp bei 142 Kilometern erhielten sie Zeitgutschriften.

Am ersten Wegpunkt bei Kilometer 20 hatte sich noch nichts Entscheidendes ereignet. Die Top-15 lagen innerhalb einer Minute, zu den Verlierern gehörten erwartungsgemäß die frühen Starter, die bis zu 2 min verloren hatten.

Auf den nächsten 40 Kilometer büßte KTM-Youngster Mason Klein 15 min, konnte danach aber wieder mit den besten Zeiten mithalten. Die Schnellsten waren die Husqvarna-Piloten Luciano Benavides und Skyler Howes auf, die als 13. und 18. in den Tag gestartet waren.

Bei der Neutralisationszone lagen die Husqvarna-Asse weiterhin vorn, Pablo Quintanilla (Honda) hielt mit einer Minute Rückstand Anschluss. Zwei Minuten verloren Dakar-Leader Kevin Benavides (Red Bull KTM) und Daniel Sanders (Red Bull GASGAS). Stark auch Sebastian Bühler (Hero) mit nur 2:41 min Rückstand. Matthias Walkner (Red Bull KTM) büßte dagegen 7:36 min ein.

Der zweite Teil der kräftezehrenden Etappe verlief ohne Zwischenfälle und ohne gravierende Navigationsfehler an der Spitze. Luciano Benavides, der bereits die Etappen 6 und 9 gewinnen konnte, holte sich den dritten Tageserfolg bei der diesjährigen Dakar.

Sanders holte im Schlussspurt auf und sicherte sich mit nur 1:28 min Platz 2 der Tageswertung, Red Bull KTM-Ass Toby Price (+ 1:56 min) war am Ende 13 sec schneller als Howes (4.) und wurde Dritter.

Nach nur einem Tag an der Spitze musste Kevin Benavides die Führung der Gesamtwertung wieder an Skyler Howes zurückgeben. Doch der Red Bull KTM-Pilot hielt den Schaden mit + 6:22 min im Rahmen und hat weiterhin intakte Siegchancen.

Selbiges gilt nach der heutigen Etappe auch für die Honda-Piloten Pablo Quintanilla (+ 2:54 min) und Adrien van Beveren (+ 9:10 min), die in der Gesamtwertung 15 min zurückliegen.

Bester Hero-Pilot wurde der in Duisburg geborene Sebastian Bühler (+ 5:06 min). Der Kuchler Matthias Walkner (Red Bull KTM) büßte 8:34 min auf den Etappensieger ein.

Die Ergebnisse sind vorläufig, da noch nicht alle Teilnehmer im Ziel sind und auch noch Strafen oder Gutschriften ausgesprochen werden können.