Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Dakar: Historischer Dreifachsieg mit dem Peugeot 3008

Von Toni Hoffmann
Der brandneue Peugeot 3008 DKR von Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Sébastien Loeb/Daniel Elena und Cyril Despres/David Castera beendete die 39. Rallye Dakar auf den Plätzen eins, zwei und drei.

30 Jahre nach dem ersten Dakar-Sieg im Jahr 1987 hat Peugeot mit einem Dreifachsieg in Südamerika erneut sein Know-how demonstriert. Die Franzosen Peterhansel/Cottret, das erfolgreichste Team in der Geschichte der Veranstaltung, zeigten eine eindrucksvolle Leistung auf der diesjährigen Route in extremer Höhenlage, bei anspruchsvoller Navigation und wechselhaften Wetterbedingungen. Die Rallye wurde zu einem engen, dramatischen Event mit vielen Führungswechseln und außergewöhnlich engen Abständen an der Spitze.

Ein neuer Rekord für «Monsieur Dakar»

Viele Menschen halten die 13 für eine Unglückszahl, nicht jedoch Stéphane Peterhansel, der seinen eigenen Rekord schlagen konnte und jetzt auf insgesamt 13 Dakar-Siege (sechs auf zwei Rädern, sieben im Auto) zurückblicken darf. Peterhansel und Beifahrer Jean-Paul Cottret lieferten erneut eine nahezu perfekte Leistung ab, feierten ihren siebten gemeinsamen Erfolg und stellten damit auch einen neuen Rekord für die Siege eines Co-Piloten auf.

Sébastien Loeb und Daniel Elena zeigten bei ihrer erst zweiten Rallye Dakar eine eindrucksvolle Entwicklung. Sie waren das schnellste Team der Rallye und kombinierten die Fähigkeit, sich das Tempo einzuteilen mit starken navigatorischen Leistungen. Sie verloren ihren Sieg am vierten Tag, als ein Motorproblem 26 Minuten kostete – ein Zeitverlust, der später entscheidend sein sollte. Das französisch-monegassische Team landete auf dem zweiten Gesamtrang und erzielte mit fünf von zehn gewonnenen Etappen die höchste Anzahl an Tagessiegen.

Erstes Automobil-Podim für Despres

Nach dem siebten Platz im Jahr 2016 konnten Cyril Despres und David Castera zum ersten Mal ein Podiumsergebnis in der Autowertung feiern, nachdem sie in der Vergangenheit jeweils fünf und drei Siege auf zwei Rädern erzielt hatten. Die Crew im Peugeot 3008 DKR mit der Startnummer 307 erzielte außerdem ihren ersten Etappensieg in der Autowertung, lag am vierten Tag nach einer der anspruchsvollsten Prüfungen sogar zwischenzeitlich im Gesamtklassement in Führung und zeigte, dass in der Zukunft von ihr noch mehr zu erwarten ist.

Nachdem sie erneut ihren Speed demonstriert und auf dem Weg zur Führung im Gesamtklassement waren, schieden Carlos Sainz und Lucas Cruz vorzeitig aus. Da sich ihr Fahrzeug mit der Startnummer 304 auf der vierten Etappe mehrfach überschlagen hatte, konnten die Mechaniker den Schaden nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit beheben und die beiden Spanier mussten im Biwak in Tupiza aufgeben.

Der Peugeot 3008 DKR löste bei der Rallye Dakar 2017 den Vorjahressieger Peugeot 2008 DKR ab und feierte beim Dakar-Debüt gleich einen Sieg bei der härtesten Marathonrallye der Welt. Das zweiradangetriebene Fahrzeug schlug die Allradkonkurrenz und demonstrierte, dass das Team Peugeot Total eine optimale technische Konfiguration gewählt hatte. Trotz der ungünstigen Veränderungen im Reglement (größerer Air-Restriktor), zahlte sich die Arbeit aus, die in Motor und Fahrwerk investiert worden war. Gleichzeitig ermöglichte der Wechsel auf die Form des Peugeot 3008 SUV ein aerodynamisches Paket, das hohe Geschwindigkeiten begünstigte.

Bruno Famin, Peugeot-Sportchef:

«Es war ein positiver Event, wir haben drei Autos auf dem Podium, darauf kann jeder bei Peugeot Sport stolz sein. Der Peugeot 3008 DKR hat die Rallye Dakar bei seinem ersten Einsatz gewonnen, deshalb können wir mit allen Leistungen im Team zufrieden sein, angefangen von den Mechanikern bis zu den Fahrerteams. Wir haben als Einheit funktioniert und der Teamgeist war sehr gut, nicht nur während der Rallye, sondern auch bei den Arbeiten am Design, der Vorbereitung und dem Service der Autos. Die Fahrer und Co-Piloten haben nie gezögert, einander zu helfen, das war sogar noch besser als im vergangenen Jahr. Jeder hatte Respekt vor der diesjährigen Dakar – ganz zu Recht, wie ich finde. Dieser Druck ließ die Teammitglieder noch enger zusammenrücken und der Lohn ist ein fantastisches Teamergebnis. Was das Auto betrifft, war die Zuverlässigkeit der größte Schritt nach vorn. Wir hatten keine technischen Defekte mit der Ausnahme eines kleinen Problems, das Loeb und Elena den Sieg gekostet hat. Die Arbeit vor der Rallye zahlte sich in größerer Leistung aus. Es kann zwar größeren Stress bringen, aber für mich war die Herausgabe einer Stallorder undenkbar. Dadurch konnte jeder die Intensität des Kampfes bis zum Ende genießen, inklusive der Fahrerteams.»

Stéphane Peterhansel (Peugeot 3008 DKR #300) Gesamt: 1. / 12. Etappe: 2.

«Das ist ein super Erfolg für Peugeot. Und ich war begeistert, so ein außergewöhnliches Auto fahren zu dürfen. Ich war außerdem froh, dass Bruno Famin keine Stallorder ausgegeben hat. Wir hatten starke Konkurrenz, nicht nur von den übrigen drei Fahrern im Team, sondern auch von anderen Marken. Es dauerte nicht lange, bis sich eine erste Reihenfolge herausgebildet hat, danach haben nur noch vier Fahrer und später zwei um den Sieg gekämpft. Mein Duell mit Sébastien (Loeb) war intensiv und stressig. Gleichzeitig machte das Fahren eine Menge Spaß. Es war nie einfach, denn Sébastien ist ein echter Champion, er ist extrem schnell und hat eine Menge Erfahrung, wie man eine Führung verwaltet. Deshalb war es nie leicht für uns, was man an unserem kleinen Vorsprung im Ziel sehen kann.»

Sébastien Loeb (Peugeot 3008 DKR #309) - Gesamt: 2. / 12. Etappe: 1.

«Es war ein guter Event, auch wenn wir am Ende nur Zweite geworden sind. Wir waren von Start bis Ziel in einen engen Kampf verwickelt. Auch nach dem kleinen Motorproblem am Anfang haben wir nie aufgehört, Druck zu machen. Es war eine unglaubliche Rallye, denn wir fuhren die gesamte Zeit mit maximaler Attacke, vor allem auf den letzten beiden Etappen. Leider waren unsere Chancen weg, als ich gestern einen Reifenschaden bekam. Insgesamt hatten wir viel Spaß und beendeten diesen komplexen Event auf dem zweiten Platz, während Peugeot die ersten drei Plätze belegte. Das ist ein außergewöhnliches Teamergebnis.»

Cyril Despres (Peugeot 3008 DKR #307)- Gesamt: 3. / 12. Etappe: 4.

«Zum ersten Mal in der Autowertung auf dem Podium zu stehen ist, als würde ein neues Kapitel in meiner Karriere aufgeschlagen. Jeder im Team hat im vergangenen Jahr hart gearbeitet. Dass ich bereits bei meiner dritten Dakar auf dem Podium stehe, verdanke ich diesem großartigen Auto. Es lief perfekt, und vor uns sind nur so großartige Fahrer wie Stéphane Peterhansel und Sébastien Loeb. Ich muss daran arbeiten, auf allen Terrains noch schneller zu werden, wenn ich noch einen oder zwei Plätze auf dem Podium höher klettern möchte. David und ich werden daran arbeiten.»

Carlos Sainz (Peugeot 3008 DKR #304) - Ausfall auf der 4. Etappe

«Ich freue mich für Peugeot, herzlichen Glückwunsch an Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret zu einem erneuten Sieg. Ich persönlich bin enttäuscht, dass ich aufgeben musste. Wir waren vom Beginn der Rallye an schnell unterwegs. Der Peugeot 3008 DKR ist wirklich eine Verbesserung gegenüber dem letztjährigen Fahrzeug. Ich bin unheimlich enttäuscht, dass ich von diesem Potenzial nicht profitieren konnte.»

Goldener «Dakar»-Rekord

Der Dreifachsieg von Peugeot bei der Rallye Dakar 2017 setzt die Erfolgsserie für die Marke fort. Er ist der sechste Gesamtsieg von Peugeot und der zweite Dreifachsieg bei sieben Teilnahmen.

Dakar-Erfolge von Peugeot:

1987
1. Platz Vatanen/Giroux (205 T16 Grand Raid)
1988
1. Platz Kankkunen/Piironen (205 T16 Grand Raid)
1989
1. Platz Vatanen/Berglund (405 T16 Grand Raid)
2. Platz Ickx/Tarin (405 T16 Grand Raid)
1990
1. Platz Vatanen/Berglund (405 T16 Grand Raid)
2. Platz Waldegard/Fenouil (405 T16 Grand Raid)
3. Platz Ambrosino/Baumgartner (205 T16 Grand Raid)
2016
1. Platz Peterhansel/Cottret (2008 DKR)
2017
1. Platz Peterhansel/Cottret (3008 DKR)
2. Platz Loeb/Elena (3008 DKR)
3. Platz Despres/Castera (3008 DKR)

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 7