MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Der größte und härteste Bewährungstest für die Reifen

Von Toni Hoffmann
Der Mythos «Dakar» zieht wieder die Motorsportwelt in seinen Bann. Vom 6. bis zum 20. Januar 2018 führt die wohl härteste Rallye der Welt über rund 9.000 Kilometer von Peru über Bolivien nach Argentinien.

Über extreme Gebirgspässe, materialmordende Geröllpisten, durch sandige Wüsten und schroffe Schotterpassagen. Härtere Bedingungen sind für Mensch und Material kaum vorstellbar – gerade die Reifen der Dakar-Fahrzeuge müssen immense Belastungen unterschiedlichster Art aushalten und wahrhaft autofeindliche Gelände bewältigen. Traditionell setzt ein Großteil des Pkw-Feldes, das um den Gesamtsieg fährt, auf Reifen des US-amerikanischen Offroad-Spezialisten und 13-fachen Dakar-Siegers BFGoodrich. Zur Jubiläumsausgabe, der 40. Rallye Dakar, stellt die Erfolgsmarke ihren Partnerteams jetzt eine völlige Neukonstruktion zur Verfügung: Der BFGoodrich All Terrain T/A KDR2+ ist noch vielseitiger und robuster als sein legendärer Vorgänger KDR2 und soll den Partnern der Marke den 14. Dakar-Gesamtsieg ermöglichen.

Seit dem ersten Dakar-Erfolg 1999 auf dem zweiradgetriebenen Buggy von Jean-Louis Schlesser hat BFGoodrich seine Offroad-Pneus pausenlos weiterentwickelt. Bei den folgenden zwölf Ausgaben gewann die Marke elf Mal, einmal übernahm die Konzernmutter Michelin die Rolle des Top-Reifenausrüsters und Dakar-Siegers. Nach einer kurzen Auszeit kehrte BFGoodrich Anfang 2017 triumphal auf die größte Offroad-Bühne der Welt zurück und siegte als Partner von Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret mit ihrem Peugeot 3008 DKR. Das Event, das von extrem schwierigen Wetter- und Navigationsbedingungen gekennzeichnet war, endete sogar mit einem Dreifacherfolg für den Reifenspezialisten und für Peugeot Sport.

Im Januar 2018 startet BFGoodrich als offizieller Ausrüster der Teams X-Raid, Toyota Overdrive, Toyota Gazoo Racing und Peugeot Sport ins Abenteuer Dakar. Um seine Partner noch besser für die einzigartigen Anforderungen auszurüsten, entwickelte BFGoodrich das gesamte Jahr 2017 hindurch einen neuen, speziell für die Dakar konstruierten Reifentyp. Die immense Erfahrung bei der Dakar und weiteren Marathon-Raids setzte BFGoodrich in einen Reifen mit nochmals gesteigerter Vielseitigkeit und Widerstandsfähigkeit um. Das Ergebnis ist der BFGoodrich All Terrain T/A KDR2+, der für alle denkbaren Verhältnisse während der zweiwöchigen Offroad-Tortour gerüstet ist. Er ist sowohl für zwei- als auch vierradgetriebene Pkw geeignet und vereint die neuesten Technologien der amerikanischen Traditionsmarke in sich.

Robustheit ist gefragt

Dabei gelang es den Ingenieuren von BFGoodrich sogar, einen klassischen Zielkonflikt zu lösen: Der neue All Terrain T/A KDR2+ übertrifft nicht nur die sprichwörtliche Robustheit seines hochgelobten Vorgängers KDR2, er liefert auch eine noch bessere Gesamtperformance. Faktoren wie Grip, Traktion, Lenkpräzision, Verschleißfestigkeit und Selbstreinigungskräfte des Profils auf extrem weichen Untergründen konnten gleichzeitig nochmals deutlich gesteigert werden.

«Ein Rallyefahrer hält immer den Reifen für den besten, der ihm ermöglicht, sein ganzes Können zu zeigen», sagt Matt Hanlon, leitender Entwicklungsingenieur bei BFGoodrich. «Das bedeutet konkret: Ein Reifen soll perfekt auf die Lenkimpulse reagieren, das Set-up des Fahrzeugs und damit letztlich das Handling optimieren. Er muss außerdem bei den verschiedensten Wetterbedingungen und Fahrbahnoberflächen funktionieren – nur dann können die Profis wirklich so schnell fahren, wie es ihre Fähigkeiten zulassen.»

Bei der Dakar wechseln sich Wüsten mit dichtem bis sehr weichem Sand und steile Dünen mit aggressiven, felsigen Passagen ab. Galt der KDR2 schon als Benchmark bei solchen Bedingungen, gelang es BFGoodrich beim All Terrain T/A KDR2+, zusätzlich Lenkpräzision und Traktion auf matschigen Passagen zu verbessern. Und nicht zuletzt ist er noch besser gegen Reifenschäden geschützt – ein Faktor, der im Extremfall über Sieg und Platzierung entscheiden kann.

BFGoodrich Dakar Service Center ist das Nervenzentrum der Reifenlogistik

Das BFGoodrich Dakar Service Center begleitet den Rallye-Tross als mobile Einsatz- und Technikzentrale. Als einer der wichtigsten Ausrüster der Dakar-Teilnehmer arbeitet BFGoodrich das gesamte Jahr über für dieses Saison-Highlight. Der Einsatz während der zwei Rallye-Wochen in Südamerika ist so gesehen nur die Spitze des Eisbergs – allerdings eine weithin sichtbare. Das BFGoodrich Dakar Service Center begleitet den Rallye-Tross als mobile Einsatz- und Technikzentrale. Zehn Mechaniker und zwei Fahrer öffnen das Service Center jeweils von 15 bis 23 Uhr an den Zielorten der Tagesetappen sowie ganztägig ab 9.00 Uhr am Ruhetag im bolivianischen La Paz.

Nach jedem Einsatztag brechen die BFGoodrich Mitarbeiter die Zelte ab und errichten das Service Center bis 10 Uhr morgens am nächsten Biwak. Hier werden Reifen abgezogen, neu montiert und gegebenenfalls repariert. Die technischen Berater von BFGoodrich stehen den Teilnehmern mit kompetentem Rat zur Seite, analysieren den Reifenverschleiß, helfen bei der Strategieplanung und empfehlen die optimalen Reifendrücke für die bevorstehende Etappe. Der gesamte Service ist für alle Nutzer der US-amerikanischen Marke kostenlos. Insgesamt erwarten die Mannschaft im Lauf der Dakar 2018 mehr als 2.000 Reifenmontagen. Und schon dabei arbeitet BFGoodrich bereits für das nächste Jahr. Denn das Feedback der Fahrer wird direkt an das Forschungs- und Entwicklungszentrum im französischen Ladoux nahe dem Michelin Stammsitz Clermont-Ferrand weitergeleitet.

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