Valentino Rossi sucht das Glück

Tag 12: Carlos Sainz feiert den dritten Sieg

Von Toni Hoffmann
Carlos Sainz gewinnt die 42. Ausgabe der Rallye Dakar mit der umstrittenen Erstausgabe in Saudi-Arabien und Mini erzielt den fünften Wüsten-Triumph.

Bei seinem dritten Wüsten-Erfolg kommt der Rallye-Doppelweltmeister im Mini Buggy 6:21 Minuten vor dem Vorjahressieger, dem dreimaligen Gewinner Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux und 9:58 Minuten vor seinem Teamkollegen, dem 13-fachen Rekordhalter Stéphane Peterhansel ins Ziel. Das hessische X-raid-Team feiert mit dem Mini seinen fünften Triumph.

Dieses Trio bestimmte, abgesehen von dem überraschenden Auftaktsieg des Litauers Vaidotas Zala im Allrad-Mini, auch das Geschehen an der Spitze, die während der gesamten Rallye von Mini-Piloten gehalten wurde. Nach dem zweiten Tag lag Orlando Terranova im Allrad-Mini Rally kurzfristig vorne, bevor die Führung bis ins Ziel zu Sainz wechselte. Dem Vorjahressieger Toyota gelang es nicht, einen Hilux als Führungsfahrzeug zu platzieren.

«Ich fühle mich sehr glücklich», freute sich der Madrilene Sainz. «Dahinter steckt viel Anstrengung. Viel Training, Übung, körperliche Anstrengung, mit dem Team. Wir haben diese Dakar am ersten Tag gewonnen und sind von Anfang an auf Anhieb zur Führung gestürmt.»

Verkürztes Finale

Die letzte und zwölfte Entscheidung zwischen Haradh und dem Ziel in Qiuddiya wurde wegen Bauarbeiten an einer Öl-Raffinerie von 374 auf nur 167 km verkürzt. Dort schaffte Al-Attiyah endlich seinen ersten Tagessieg, 1:32 Minuten vor dem Einheimischen Yaris Seaidan und 3:16 Minuten vor Orlando Terranova, beide im Allrad-Mini.

Der zweifache Formel 1-Weltmeister markierte dort nach der zweitschnellsten Tageszeit am Montag mit dem vierten Rang (+ 3:25) eine weitere persönliche Bestleistung. Der Langstreckenchampion hat damit auch sein persönliches Ziel erreicht. Er beendete seine erste Rallye Dakar. Im Gesamtklassement erreichte Alonso nach seinem Pech am zweiten Tag mit einem Zeitverlust von 2:38 Stunden wegen der Vorderrad-Reparatur und einer weiteren Stunde wegen eines zweifachen Überschlags am Mittwoch den 13. Platz (+ 4:42:47). Für ihn galt mit dem olympischen Gedanken «Ende gut, alles gut». Der zweifache Le Mans-Sieger hat auf jeden Fall seinen Wüstentrip mit Bravour gemeistert. Er markierte oft in der Tageswertung Zeiten in den Top 6.

X-raid triumphiert

Das Mini-Team von X-raid wurde in Saudi-Arabien seiner Favoritenrolle gerecht. Die Mannschaft von Sven Quandt gewann nicht nur zum fünften Mal den Marathon-Klassiker, sondern sie erzielte auch neun Tagessiege, Sainz und Peterhansel setzten im Buggy vier Mal die Bestmarke, Vaidotas Zala je einmal, Giniel de Villiers und Nasser Al-Attiyah erzielten je einmal den Tagessieg. X-raid schaffte mit dem Sieger und dem Dritten Peterhansel zwei Podiumsplatzierungen. Überraschend gewann Mathieu Serradori im Century Buggy am neunten Tag die Etappenwertung.

Während der Sieger Sainz, der ab der dritten Prüfung führte, auf die Unterstützung seiner Teamkollegen, in erster Linie auf Peterhansel und teils auch auf Terranova bauen konnte, war Al-Attiyah mehr oder weniger allein auf weiter Flur. Die Leistungen des Einheimischen Yazeed Al Rajhi, Giniel de Villiers und Bernhard Ten Brinke reichten nicht, die Hackordnung an der Spitze massiv zu Gunsten von Al-Attiyah zu stören. Al Rajhi erreichte mit einem Rückstand von 49:10 Minuten den vierten Rang, De Villiers lag 1:07:09 Stunden zurück auf dem fünften Platz und Ten Brinke reihte sich hinter Terranova (+ 1:12:15) mit einem Rückstand von 1:18:34 Stunden auf dem siebten Platz ein.

Für eine leichte Überraschung sorgte der Franzose Mathieu Serradori. Er gewann nicht nur im privaten Century-Buggy die Tageswertung am Montag, sondern er schaffte als bester Amateur den achten Platz (1:59:21).

Alles im Allen war die Austragung in Saudi-Arabien, abgesehen von der berechtigten Kritik an der Menschenrecht verletzenden Monarchie, für den Veranstalter ASO nicht nur finanziell (90 Millionen für fünf Jahre) ein Gewinn. Das bestätigte auch «Mr. Dakar» Peterhansel: «Diese Dakar ist großartig.» Die Ausfallquote war für die Rallye Dakar ziemlich gering. Von den 83 in Dschidda (Jeddah) gestarteten Autos waren am Finaltag noch 62 dabei. Allerdings, das Zuschaueraufkommen war wie erwartet im Gegensatz zu Südamerika äußerst gering. Oft sah es so, als wären mehr Fotografen als Zuschauer an der Strecke. Die saudi-arabische Erstausgabe lief fast ohne größere Komplikationen, außer auf der Finaletappe, ab. In der Automobilwertung gab es keine Absagen. Dennoch schwebt auch über der 42. Auflage die Todeswolke. Der portugiesische Biker-Routinier Paulo Goncalves starb nach seinem Unfall am Montag. Im Gedenken an ihn wurde die neunte Etappe für Motorräder und Quads ausgesetzt.

Rallye Dakar – Stand auf der 12. Prüfung (= 167 km):

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

1:17:30

2

Seaidan/Kuzmich (KSA/RUS), Mini

+ 1:32

3

Terranova/Graue (RA), Mini

+ 3:16

4

Alonso/Coma (E), Toyota

+ 3:25

5

Peterhansel/Fiuza (F/P), Mini

+ 3:31

6

Sainz/Cruz (E), Mini Buggy

+ 3:56

7

De Villiers/Haro Bravo (ZA/E), Toyota

+ 4:31

8

Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota

+ 4:40

9

Al Rajhi/Zhiltsov (KSA/RUS), Toyota

+ 5:09

10

Serradori/Lurquin (F), Century

+ 5:45


Rallye Dakar – Endstand nach 12 Prüfungen:

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Sainz/Cruz (E), Mini Buggy

42:59:17

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 6:21

3

Peterhansel/Fiuza (F/P), Mini Buggy

+ 9:58

4

Al Rajhi/Zhiltsov (KSA/RUS), Toyota

+ 49:10

5

De Villiers/Haro Bravo (ZA/E), Toyota

+ 1:07:09

6

Terranova/Graue (RA), Mini

+ 1:12:15

7

Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota

+ 1:18:34

8

Serradori/Lurquin (F), Century

+ 1:59:21

9

Seaidan/Kuzmich (KSA/RUS), Mini

+ 3:42:17

10

Han/Min (CN), Geely

+ 3:51:07

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