MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

HS RallyeTeam feiert vierten Buggy-Sieg

Von Toni Hoffmann
Kahle in der Atacama-Wüste

Kahle in der Atacama-Wüste

Platz 14 und Klassensieg klingt nach einem nahezu perfekten Tag für Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann.

Doch auch die Buggy-Crew bekam die Tücken der chilenischen Atacamawüste zu spüren. Die Rallye Dakar hat die Atacamawüste erreicht, und gleich am ersten Tag zeigte sich die trockenste Wüste der Welt von ihrer harten Seite. Auf der 423 Kilometer langen Prüfung von Calama nach Iquique wurde das Gesamtklassement kräftig durcheinander gewirbelt. Mit Leonid Novitskiy (X-Raid-BMW), Alfie Cox und Alexander Mironenko (beide Overdrive Nissan) büssten drei Top-15-Teams mehrere Stunden ein und fielen weit zurück.

Deutlich besser lief es bei der führenden Buggy-Crew Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann. Die Deutschen erreichten das Etappenziel in der Küstenstadt Iquique mit der 14. Zeit und verbessern sich dadurch auch in der Gesamtwertung auf Rang 14. Gleichzeitig feiert das HS RallyeTeam auf der fünften Etappe den vierten Tagessieg in der Buggy-Wertung. Damit wäre jedoch nur die halbe Geschichte erzählt, denn auch das Duo Kahle/Schünemann hatte alles andere als einen perfekten Tag.

Auf den ersten 150 Kilometern lief für die Dakar-Klassensieger von 2009 noch alles nach Plan. Am fünften Waypoint hatten Kahle/Schünemann gerade einmal 15 Minuten Rückstand auf die Spitze. Doch bei Kilometer 160 gab es eine Ungenauigkeit im Roadbook, die mehreren Teams zum Verhängnis wurde. Die Deutschen fanden gemeinsam mit Christian Lavieille (Dessoude-Nissan) zurück auf den richtigen Weg. Um nicht im Staub des Konkurrenten zu fahren, wählte Kahle eine etwas andere Linie, und rutschte dabei in eine zwei Meter tiefe Auswaschung. Der Buggy konnte weiterfahren, bis er eine Welle erwischte, bei der der vordere untere Querlenker rechts an der Befestigung abriss. Bei dem Zwischenfall hatten die Piloten des HS RallyeTeams Glück im Unglück. Der Querlenker, obwohl er gebrochen war, hielt die verbliebenen 300 Kilometer bis ins Ziel, und trotz des abenteuerlichen Fahrverhaltens verteidigten die Deutschen ihre Führung in der Buggy-Klasse.

Weiter bergauf ging es auch für die beiden anderen Fahrzeuge des HS RallyeTeams. Motorradfahrerin Tina Meier stellte ihre Wüstenqualitäten mit Platz 91 in der Tageswertung unter Beweis – ihr bestes Ergebnis bei der Dakar 2011 – und rückt mit ihrer Sherco 450 in die Top 100 auf. Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler gelang unterdessen der Sprung in die Top Ten. Der MAN-Racetruck belegt in der Tages- und in der Gesamtwertung sensationell die zehnte Position.

Matthias Kahle: «Das war heute eine typische Dakar-Prüfung. Es gab unendlich viele Möglichkeiten, sein Auto kaputt zu fahren. Unser Buggy lief auch heute tadellos – wir hatten keine Probleme mit der Temperatur und der Motor hat einwandfrei funktioniert. Ich ärgere mich nur ein bisschen über mich selbst. Ohne unseren Ausrutscher wären wir definitiv noch weiter nach vorne gefahren.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «Ein richtig harter Tag. Wir haben sofort gemerkt, dass wir in der Atacamawüste angekommen sind. Zum Glück blieb unser kleiner Ausritt ohne grosse Folgen. Ich denke, da können wir uns bei den Buggy-Konstrukteuren von SMG bedanken. Das Auto ist so robust und stabil, dass wir auch mit defektem Querlenker weiterfahren konnten. Philippe Gache hat eine wirklich starke Konstruktion gebaut.»

Vor dem wohlverdienten Ruhetag geht die Entdeckungstour durch die Atacamawüste weiter. Die sechste Etappe führt die Teilnehmer über 721 Kilometer, 456 davon in Wertung, nach Arica kurz vor der Grenze zu Peru. Die Speziale ist das ideale Terrain für Offroad-Experten, die vielen Dünenabschnitte und der gefürchtete Fesch-Fesch Sand (in Südamerika als «Guadal» bekannt) sorgen für einen echten Härtetest vor der Pause.

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