Tag 9: Al-Attiyah souverän, Unfall von Sainz

Von Toni Hoffmann
Nasser Al-Attiyah kann im zweiten Abschnitt der 45. Rallye Dakar sein Tempo allmählich drosseln, der Vorjahressieger führt nach neun Etappen klar vor seinen Toyota-Kollegen Moraes/Gottschalk.

Der Katarer Nasser Al-Attiyah ist beim Start in den zweiten kürzeren Abschnitt der 45. Rallye Dakar bei der Ankunft im «Empty Quarter» nach seinen Aussagen in seiner «Heimat» angekommen. Nach dem Pech seines Gazoo-Teamkollegen Henk Lategan in der ersten Hälfte der neunten Prüfung mit einem Verlust von fast 50 Minuten hat der viermalige Dakar-Sieger Al-Attiyah im Toyota Hilux einen Vorsprung von 1:21:57 Stunden auf seine Markenkollegen Lucas Moraes und Timo Gottschalk. Lategan fiel vom zweiten auf den vierten Platz (+ 1:46:23) hinter Sébastien Loeb (+ 1:43:08) im Prodrive BRX Hunter zurück.

Prodrive durfte am Dienstag bei der Rallye Dakar mit einem dreifachen Tagessieg den bislang größten Erfolg feiern. Der Vorjahreszweite Loeb fuhr in den Dünen seinen dritten Tagessieg überraschend 57 Sekunden vor dem Litauer Vaidotas Zala und 2:08 Minuten vor Guerlain Chicherit, beide im Kunden-Hunter, ein. Ekström, im Gesamtklassement mit einem Rückstand von mehr als sieben Stunden ziemlich weit hinten, durfte auf der neunten Entscheidung den vierten Tagesplatz (+ 5:11) notieren.

Nach einem Ruhetag startete die 45. Ausgabe der Rallye Dakar in den zweiten Abschnitt. Diese Wiederaufnahmephase sollte die Konkurrenten nicht sofort in Schwierigkeiten eintauchen, trotz der vielen Wadis und Canyons der ersten Hälfte. Die Teams mussten sich vor Navigationsfehlern hüten. Sie stießen auf dem Weg nach Haradh auf eine wunderschöne Dünenkette, bevor sie das Biwak erreichten.

Die bereits arg gebeutelten Audi-Truppe und Carlos Sainz wurden zu Beginn der 358 km langen neunten Prüfung erneut richtig durchgeschüttelt. Nach nur 6 km rollte sich der dreifache Dakar-Sieger mit seinem anfälligen Audi RS Q e-tron E2. Damit waren seine Chancen auf seinen angepeilten zweiten Tagessieg dahin. «El Matador» verspürte einen starken Schmerz auf der rechten Seite, während Co-Pilot Lucas Cruz unversehrt blieb. Der Madrilene aber wollte nicht aufgeben und war trotz des erheblichen Schadens seines Audi entschlossen, auf sein Hilfsteam zu warten, bevor er hätte weiterfahren können. Dann aber hat er endlich das Handtuch geworfen. Er litt immer noch unter starken Schmerzen auf der rechten Seite seines Oberkörpers. Er wurde in Riad ins Krankenhaus gebracht, um weitere medizinische Untersuchungen zu unterziehen.

Der Gesamtzweite Henk Lategan blieb dann bei km 18 liegen. Der Südafrikaner hatte mechanische Probleme und schätzte, dass sie eine halbe Stunde für Reparaturen benötigen. Er wurde vom Teamkollegen Yazeed Al Rajhi unterstützt. Lategans Verfolger Lucas Moraes im Overdrive-Toyota und Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter werden versuchen, ihre Vorteile zu nutzen.

Da sah es bei der Konkurrenz namentlich beim Prodrive BRX-Team besser aus. Der Vorjahreszweite Sébastien Loeb ließ sich im Hunter bei km 85 in der Tageswertung die beste Zeit notieren, neun Sekunden vor Guerlain Chicherit und 1:53 Minuten vor dem Litauer Vaidotas Zala, beide im Kunden-Hunter. Der Gesamtführende Nasser Al-Attiyah wurde im Toyota Hilux dort mit einem Rückstand von 3:59 Minuten auf der neunten Position geführt.

Bei km 123 hatte Zala sein erstes Erfolgserlebnis 2023. Er führte dort in der virtuellen Tageswertung 20 Sekunden vor Loeb und schon 2:37 Minuten vor Ekström im einzig verbliebenen Audi.

Die dreifache Hunter-Führung in der virtuellen Tageswertung mit Loeb, Zala und Chicherit zeigte sich auch bei km 318. Bei km 202 musste allerdings Chicherit seine dritte Position kurz an Ekström abtreten. Während Loeb für einen weiteren Sieg gut gerüstet zu sein scheint, hat der Gesamtführende Al-Attiyah nach 282 km fast 11 Minuten verloren. Da Henk Lategan, Teamkollege von Al-Attiyah, aufgrund mechanischer Probleme ebenfalls fast 40 Minuten verloren hat, kann es sich Al Attiyah leisten, etwas Zeit liegen zu lassen.

Alle Infos zur Rallye Dakar

 

Ergebnis auf der 9. Prüfung (= 358 km)

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

3:07:24

2

Zala/Fiuza (LT/P), Hunter

+ 0,57

3

Chicherit/Winocq (F), Hunter

+ 2:08

4

Ekström/Bergkvist (S), Audi

+ 5:11

5

Dumas/Delfino (F), Toyota

+ 7:38

6

Przygonski/Monleon (PL/E), Mini

+ 8:23

7

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 8:55

8

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 8:58

9

Halpern/Graue (RA), Mini

+ 10:08

10

Moraes/Gottschalk (BZ/F), Toyota

+ 10:33

                       

 

Stand nach der 9. von 14 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

34:19:20

2

Moraes/Gottschalk (BZ/F), Toyota

+ 1:21:57

3

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 1:43:08

4

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 1:46:23

5

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 2:04:17

6

Dumas/Delfino (F), Toyota

+ 2:25:51

7

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 2:45:36

8

Baragwamath/Cremer (ZA), Century

+ 2:48:06

9

Wie/Li (CH), Hanwei

+ 3:32:15

10

Yacopini/Carreras (RA/E), Toyota

+ 3:52:52

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