Valentino Rossi sucht das Glück

Tag 11: Al-Attiyah locker vorne, Loeb mit Tagessieg

Von Toni Hoffmann
Zu einem angepeilten Etappensieg im «Empty Quarter» hat es für Nasser Al-Attiyah nicht gereicht, dafür aber festigte der Vorjahressieger seine souveräne Führung mit Kurs auf den nahen fünften Sieg bei der Rallye Dakar.

Die Führung und der verpasste Tagessieg von Nasser Al-Attiyah in seinem persönlichen Sandkasten im «Empty Quarter» standen auf der elften Etappe nicht so sehr im Fokus. In diesem stand das Duell um den Ehrenrang zwischen dem brasilianischen «Dakar»-Greenhorn Lucas Moraes mit dem Deutschen Timo Gottschalk auf dem Beifahrersitz im Toyota Hilux und dem nach vorne stürmenden Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter. Der Rookie Moraes wehrte noch einmal die Attacken von Loeb ab und blieb mit einem Rückstand von 1:21:04 Stunden hinter Al-Attiyah Zweiter, nun 9:37 Minuten vor Loeb. Rang vier (+ 1:49:17) hielt Henk Lategan im zweiten Gazoo-Hilux.

Der Wahlschweizer Loeb glänzte auch auf dem ersten Teil der Marathonetappe und fuhr bei der vierten Ausgabe in Saudi-Arabien seinen fünften Tagssieg, seinen vierten Etappentriumph in Folge ein. Guerlain Chicherit auf P2 (+ 2:16) sorgte im Kunden-Hunter für die Doppelspitze von Prodrive, zehn Sekunden vor Mattias Ekström im letzten Audi RS Q e-tron E2. Moraes verlor auf dem vierten Tagesplatz 6:12 Minuten auf Loeb.

Diese Prüfung war die eigentliche Essenz der 45. Rallye Dakar: Die 4.000-Kilometer-Marke der Bestzeitkilometer wurde gleich nach dem Start ins «Empty Quarter» (verlorenes Viertel) erreicht. Extreme Ausdauer war auf den 274 gezeiteten Kilometer der 426 km langen elften Etappe, dem ersten Teil der Marathon-Etappe im Grenzgebiet zu Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten, gefragt. Es ist keine Überraschung, dass sich in dieser Landschaft, in der sich alle Farben des Sandes mischen, ein anstrengender Tag durch die Dünen ausgedacht wurde. Sich um das Fahrzeug zu kümmern, ist das Motto dieser Herausforderung, bei der die Assistenz-Trucks und Mechaniker nicht ins Biwak im Ziel durften, um zu helfen.

Loeb surft über die Dünen

Dort fühlte sich der Gesamtführende Nasser Al-Attiyah, der Wüstensohn aus Katar, ganz wie zu Hause. Obwohl er dachte, er würde die erste der drei Etappen im «Empty Quarter» gewinnen, musste er sich auf dem Kurs ausschließlich durch die Dünen der saudischen Wüste schließlich mit dem vierten Platz begnügen. Dennoch festigte der Toyota-Pilot zum Ende der Rallye seine Führungsposition. «Es war ein guter Tag, um uns für morgen zu testen, wir wissen, was wir tun müssen», sagte der Rally-Raid-Champion, der am Donnerstag als vierter Fahrer in die Dünen startete.

Der neunfache Rallye-Rekordchampion Sébastien Loeb hat sich im Prodrive BRX Hunter, nachdem er aus eigener Kraft kaum noch eine Chance auf seinen ersten Sieg beim Marathon-Klassiker, zum Ziel gesetzt, seinen zweiten Vorjahresplatz zu wiederholen. Nach der zehnten Etappe am Mittwoch lag er nur noch 15:49 Minuten hinter dem überraschend zweitplatzierten brasilianischen Rookie Lucas Moraes mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk im Overdrive-Toyota Hilux. Schon gleich zu Beginn der schweren Dünen-Prüfung fing er bei km 63 mit der virtuellen Tagesbestzeit mit 1:10 Minuten auf Guerlain Chicherit, 1:35 Minuten vor Mattias Ekström im Audi RS Q e-tron E2 an dem knappen Abstand zu knabbern. Er war dort schon 2:22 Minuten schneller als Moraes auf P4. Der Leader Al-Attiyah hielt sich auf P5 bescheiden zurück.

Sébastien Loeb ist auf Kurs zum fünften Tagessieg, dem vierten in Folge. Er hielt bei km 142 die Bestzeit mit einen Vorsprung von 2:19' Minuten auf Guerlain Chicherit, aber nur 10 Sekunden vor dem Audi von Mattias Ekström, die bei 169 hinter Loeb die Plätze tauschten. Das war auch dann die Besetzung des Tagespodiums.

Alle Infos zur Rallye Dakar

 

Ergebnis auf der 11. Prüfung (= 274 km)

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

2:56:14

2

Chicherit/Winocq (F), Hunter

+ 2:16

3

Ekström/Bergkvist (S), Audi

+ 2:26

4

Moraes/Gottschalk (BZ/F), Toyota

+ 6:12

5

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 6:42

6

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 7:22

7

Al-Rajhi/Von Zitzewitz (SAU/D), Toyota

+ 8:53

8

Serradori/Minaudier (F), Century

+ 9:52

9

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 10:04

10

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 10:39

                                               

 

Stand nach der 11. von 14 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

39:16:33

2

Moraes/Gottschalk (BZ/F), Toyota

+ 1:21:04

3

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 1:30:41

4

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 1:49:17

5

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 2:14:18

6

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 2:53:59

7

Yacopini/Carreras (RA/E), Toyota

+ 4:08:31

8

Serradori/Minaudier (F), Century

+ 4:12:10

9

Halpern/Graue (RA), Mini

+ 4:22:32

10

Chicherit/Winocq (F), Hunter

+ 5:16;41

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