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Timo Glock: Mick Schumacher weiß, wann er bereit ist

Von Andreas Reiners
Mick Schumacher und Timo Glock

Mick Schumacher und Timo Glock

Timo Glock verfolgt die Karriere von Mick Schumacher bereits seit einigen Jahren. SPEEDWEEK.com hat sich mit dem DTM-Piloten über den 18-Jährigen unterhalten.

Timo Glock hat natürlich ein Auge für das gewisse Etwas. Für Talent im Motorsport, für den besonderen Unterschied. Rund drei Jahre ist es her, dass der DTM-Routinier Mick Schumacher erstmals in Aktion sah. Im Kart war das, bei der EM in Kristianstad.

Sein Eindruck: «Man hat damals schon gesehen, dass er ein unheimliches Auge dafür hatte, Situationen einschätzen zu können, er war immer cool und entspannt. Er hat sich immer gut positioniert, die Gegner zurechtgelegt und clever agiert», sagte der BMW-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Parallelen zu seinem Vater Michael will Glock gar nicht erst ziehen. Denn: «Er geht seinen Weg und hat dabei seine eigene Philosophie.»

Rund drei Jahre später ist Mick seinen Weg kontinuierlich weitergegangen, wohl überlegt und mit Bedacht organisiert. Erst vom Kart in die Formel 4, nach zwei Jahren weiter in die Formel 3, wo er in diesem Jahr seine Rookie-Saison absolviert. Mit den üblichen Höhen, aber auch Tiefen.

Begleitet von einem großen Hype um seine Person, einem gewissen Druck, den der berühmte Name so mit sich bringt. Sein Team um Managerin Sabine Kehm hält aber so viel wie möglich fern vom 18-Jährigen, auch wenn Schumacher sich immer mehr öffnet, in diesem Jahr auch erste TV-Interviews gegeben hat oder zum Beispiel in der ARD beim DTM-Saisonauftakt als Co-Kommentator im Einsatz war.

«Natürlich erwartet jeder, dass er in seinen ersten Interviews perfekt spricht. Aber das ist doch das Schöne: Zu sehen, dass er das eine oder andere Wort auf Anhieb nicht findet, weil es neu für ihn ist. Er ist einfach so, wie er ist: Authentisch. Gefühlt macht er sich gar keinen Druck. Der Hype ist groß, aber er gibt sich als Mick. Er verstellt sich nicht», so Glock, der den 18-Jährigen auch mit Tipps versorgt, wenn es sich ergibt. Und dessen Karriere durchaus intensiv verfolgt.

Zu Schumachers Formel-4-Zeiten absolvierten beide gemeinsam eine Ausfahrt in Spielberg. «Mir hat es fast noch mehr Spaß gemacht, weil ich mal wieder ein kleines Formelauto bewegen konnte. Ich habe aber auch da schon gedacht: ‚Oha, der weiß, was er zu tun hat’», erinnert sich Glock.

Nun durchlebt Schumacher aktuell ein für seine Entwicklung übliches Tal, kam nach einem starken Saisonstart in den vergangenen sechs Rennen nur auf sechs Punkte. Glocks Ratschlag, nicht nur für das anstehende Rennwochenende am Norisring: «Er muss es weiter geduldig angehen und einfach so weitermachen. Er muss jetzt einmal lernen und die Formel 3 verstehen und sich auf das zweite Jahr in der Formel 3 vorbereiten.»

Denn: Natürlich ist Schumachers langfristiges Ziel die Formel 1, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Aber: «Jeder hat seine eigene Entwicklung, physisch und psychisch. Mick weiß selbst am besten, wann er bereit ist», so Glock, der klarstellte: «Nächstes Jahr wäre meiner Meinung nach viel zu früh, aber er kann sich die Zeit nehmen. Und Klassen wie die Formel 3 oder die Formel 2 sind für einen Rennfahrer extrem wichtig.»

Glock weiter: «Manche setzen sich in ein Formel-3-Auto, können mit dem Auto spielen und alles herausholen, weil es einfach passt. Andere brauchen vielleicht ein Jahr, um sich mit dem Auto vertraut zu machen. Es gibt so viele Punkte, die man mit einbeziehen muss - da kann man nicht sagen, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Formel 1 sein muss oder lieber etwas anderes machen sollte», so Glock weiter.

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