Valentino Rossi sucht das Glück

Grohs: Alle sagen dasselbe, das geht mir auf den Keks

Von Andreas Reiners
Olaf Manthey und Harald Grohs (re.)

Olaf Manthey und Harald Grohs (re.)

Harald Grohs und Olaf Manthey waren beim Tourenwagen Classics auf dem Lausitzring am Start. Im Rahmenprogramm der neuen DTM, als Zeitreise quasi. Natürlich haben beide auch eine Meinung zur aktuellen DTM.

War früher alles besser? Diese Frage wird den Fahrern der alten DTM oft gestellt. Fast genauso oft bekommt man die Antwort: Es war nicht alles besser, aber anders. Harald Grohs und Olaf Manthey kennen die guten, alten Zeiten.

Harald «Nippel» Grohs hat als Sieger des ersten Rennens der DTM-Geschichte im Jahr 1984 seinen Platz in der DTM-Historie sicher. Im BMW 635 CSi vom Team Vogelsang Valier siegte er beim Auftakt in Zolder, legte drei weitere Siege nach und belegte im Premierenjahr der DTM hinter Volker Strycek und Olaf Manthey letzten Endes den dritten Platz.

Grohs holte bei 59 Starts in der Tourenwagenserie sieben Siege. Manthey kam bei 117 Starts auf zwei Siege. Wie sehen denn die alten Recken die Situation in der DTM und im Motorsport? Manthey ist zu viel Politik im Spiel. Er wünscht sich, dass es zurück zu den Wurzeln geht.

«Wir müssen nicht zurück zu den alten Zeiten, das will auch keiner. Aber wir sollten den eigentlichen Sport wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Die Zuschauer wollen Emotionen sehen, jeder Fan hat seinen Hero. Die müssen wir nach vorne bringen. Die sollen auch ruhig mal reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist«, sagte er dtm.com.

Auch Grohs merkt an, dass die Fahrer vor allem medial geschult sind. «Da sind gute Typen dabei. Jeder sagt aber dasselbe, das geht mir ein bisschen auf den Keks«, so Grohs.

Er erinnert sich. «Wir hatten früher den Schnabel auf dem richtigen Fleck. Wir haben auch im Sinne unserer Marke gesprochen. Aber wir haben uns nie verbiegen lassen. Olaf schon mal gar nicht. Wenn wir aus dem Auto gestiegen sind, haben wir das gesagt, was das Herz gesagt hat. Das waren Emotionen.»

Ein positives Beispiel ist Timo Glock, sein legendärer Funkspruch zum Beispiel nach dem Mega-Rennen in Hockenheim. Grohs war begeistert: «Das war locker vom Hocker. Was er in der Auslaufrunde gemacht hat, das war Klasse. Das ist ein Junge zum Anfassen. Davon wünsche ich mir mehr. Die Typen dazu haben wir», sagte Grohs.

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