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Alex Zanardi in der DTM: In 4,5 Sekunden aus dem Auto

Von Andreas Reiners
Alex Zanardi

Alex Zanardi

Beim Gaststart von Alessandro Zanardi geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um Sicherheit. Der Italiener hat auch dafür trainiert.

In sieben Sekunden aus einem DTM-Auto raus: Im Ernstfall müssen die Fahrer ihren Boliden so schnell verlassen können. Auf der Fahrerseite. Auf der Beifahrerseite sind es neun Sekunden. Der Hintergrund: Damit wird sichergestellt, dass beispielsweise bei einem Feuer nicht auf externe Hilfe gewartet werden muss.

Alex Zanardi wird beim DTM-Event in Misano (24. bis 26. August) erstmals ohne Beinprothesen in dem auf seine Bedürfnisse angepassten BMW M4 DTM an den Start gehen, er kann nicht nur mit den Händen Gas geben, sondern auch bremsen. Wie schnell der 51-Jährige bei seinem Heimspiel sein wird, bleibt abzuwarten. Zuletzt in Vallelunga schaffte er fast 300 Testrunden, BMW zeigte sich zufrieden.

Was die Sicherheit betrifft, ist er auf jeden Fall bestens vorbereitet. Für Zanardi ist es auch aus Sicherheitsaspekten kein Handicap, ohne Beinprothesen zu fahren. Am Rennwochenende wird es einen offiziellen Eignungstest geben, den er noch absolvieren muss. Für diesen Test hat Zanardi mehrfach trainiert und ist schneller als er sein müsste: Für das Aussteigen benötigt Zanardi rund viereinhalb Sekunden.

«Über diesen Test habe ich mir keine Sorgen gemacht», sagt er. Denn: «Mir war von Beginn an klar, dass ich das locker schaffen würde. Es gibt in einem DTM-Cockpit ausreichend Stellen, an denen ich mich herausziehen kann. Ich behaupte nicht, dass ich beim Aussteigen aus dem Auto schneller bin als die anderen DTM-Fahrer, aber ich bin sicher auch nicht langsamer.»

Die Tatsache, dass er keine Beinprothesen trägt, ist für ihn dabei sogar von Vorteil: «Auf jeden Fall bin ich ohne meine Beinprothesen deutlich schneller als mit. Denn mit den Prothesen wäre die Gefahr größer, irgendwo hängen zu bleiben.»

Was man nicht erwarten würde: Auch außerhalb des Autos ist Zanardi ohne Prothesen noch agiler. Sollte er im Kiesbett landen, läuft er im Fall der Fälle einfach auf seinen Händen. So hat er noch mehr Gefühl für Unebenheiten als auf Prothesen. Zanardi ist gerüstet – da hat auch der Technische Delegierte der DTM keinerlei Zweifel: «So wie wir Alex Zanardi als unglaublich engagierten und detailverliebten Rennfahrer bereits kennengelernt haben, sind wir sicher, dass er alle Voraussetzungen erfüllt, um ein DTM-Auto – mit den durch sein Handicap bedingten technischen Anpassungen – am Limit zu bewegen», betont Christian Schmidt.

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