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DTM-Nachtrennen: Gemischte Gefühle bei Mercedes

Von Otto Zuber
Robin Frijns, Paul di Resta und Edo Mortara

Robin Frijns, Paul di Resta und Edo Mortara

Paul Di Resta gewann am Samstagabend das erste Nachtrennen in der Geschichte der DTM. Es war sein dritter Saisonsieg und der neunte von Mercedes in diesem Jahr.

Lokalmatador Edoardo Mortara komplettierte bei seinem Heimrennen als Dritter ein Doppelpodium für das Team.

Bereits im Qualifying stellte die Mannschaft einen neuen Rekord auf: Im 13. Saisonlauf startete zum elften Mal ein Mercedes-AMG C 63 DTM von der Pole Position. Mehr Poles hat noch keine Marke innerhalb einer DTM-Saison erzielt. Bislang stand die Bestmarke bei zehn Poles aus der Saison 1994 (ebenfalls gehalten von der Marke mit dem Stern). Mit Paul ging zudem zum neunten Mal in Serie ein Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer vom besten Startplatz aus ins Rennen - das ist ebenfalls ein neuer Rekord. Der Schotte erzielte in Misano die 137. DTM-Pole und den 190. Sieg in der 30-jährigen DTM-Geschichte seines Teams. Paul ist nach 13 Saisonläufen der einzige Fahrer im Feld, der mit einer Ausnahme in allen Rennen gepunktet hat.

Mit 177 Punkten liegt Gary Paffett nach 13 Saisonläufen weiterhin auf Platz eins der Fahrerwertung. Paul (176 Punkte) verkürzte den Rückstand auf seinen Teamkollegen mit seinem Sieg auf nur noch einen Zähler. In der Teamwertung liegt Mercedes-AMG Motorsport PETRONAS (269 Punkte) vor Mercedes-AMG Motorsport REMUS (233 Punkte) und SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG Motorsport (228 Punkte) auf Platz eins. Mercedes-AMG (730 Punkte) führt die Herstellerwertung weiter mit 314 Zählern Vorsprung auf BMW (416 Punkte) an.

Stimmen zum Rennen

Paul Di Resta (32 Jahre, Schottland): Das war ein perfekter Tag für mich. Darüber bin ich natürlich extrem glücklich. Mehr kann man sich nicht wünschen. Die Meisterschaft ist völlig offen und am Ende wird die Konstanz entscheidend sein. Heute war es wichtig, dass ich mich auf der Pole qualifizieren konnte. Aber morgen ist ein neuer Tag. Dann ist es erneut mein Ziel, die Pole zu holen und das Rennen zu gewinnen. Aber das ist in der DTM leichter gesagt als getan. Deshalb wird es wichtig, meine Serie an Punkteankünften und Podestplätzen fortzusetzen. Das ist in der DTM enorm viel wert.

Edoardo Mortara (31 Jahre, Italien): Das war ein schwieriges Rennen für mich. Wir hatten leider einige Probleme mit dem Auto und es war nicht ganz sicher, ob ich das Rennen überhaupt würde beenden können. So gesehen war es gut. Aber leider gab es die Berührung mit Gary. Ich war in der Mitte und konnte es nicht verhindern. Das war ganz sicher nicht optimal. Deshalb bin ich mit dem Rennen heute auch nicht ganz zufrieden, obwohl ein Podestplatz für mich bei meinem Heimrennen an sich ein gutes Ergebnis ist.

Pascal Wehrlein (23 Jahre, Deutschland): Das war eine Mega-Aufholjagd. Nach meinem ersten Boxenstopp dachte ich schon, dass das Rennen vorbei wäre. Wir sind sehr lange auf Regenreifen gefahren und deshalb ziemlich spät an die Box gekommen. So war ich nach dem Stopp Letzter. Somit kann ich mit Platz sechs am Ende zufrieden sein. Aber ich habe das Gefühl, dass heute noch mehr drin gewesen wäre. Aus diesem Grund bin ich einerseits glücklich, aber andererseits auch etwas enttäuscht.

Daniel Juncadella (26 Jahre, Spanien): Das war heute leider kein glücklicher Tag für mich. Im Qualifying bekam ich keine gute Runde zusammen. Deshalb gingen wir am Start ein Risiko ein und starteten auf Slicks. Das war die richtige Entscheidung. Ich bin zu Beginn des Rennens nach vorne gestürmt und habe es sogar einige Zeit lang angeführt. Zu diesem Zeitpunkt lag ein Top-5-Ergebnis im Bereich des Möglichen. In dem Moment hatte ich eine sehr gute Pace. Aber dann kam das Safety Car heraus und zerstörte mir das Rennen. Ich konnte trotzdem vorne mithalten, aber dann hatte ich kurz vor Rennende ein technisches Problem und musste das Auto abstellen. Das war sehr schade, jetzt heißt es morgen: Auf ein Neues!

Lucas Auer (23 Jahre, Österreich): Mein Qualifying und die erste Runde waren ganz gut. Danach lief es aber nicht so rund. Leider wurde ich dann von einem anderen Auto getroffen und damit war das Rennen für mich beendet. Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich kann es nicht ändern. Das muss ich jetzt einfach abhaken. Morgen ist ein neuer Tag, dann geht es weiter.

Gary Paffett (37 Jahre, England): Das waren heute schwierige Bedingungen und ich bin leicht neben die Strecke abgekommen. Ich habe versucht, so schnell wie möglich wieder auf die Bahn zurückzukommen und dann kam es zu einer Berührung mit Edo. Dabei ist leider meine Lenkung gebrochen. Das ist natürlich sehr enttäuschend für mich.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Gratulation an Paul zum verdienten Sieg! Die Bedingungen waren heute extrem schwierig. Zum Rennstart war es noch ziemlich nass, dazu kam die Dunkelheit und eine Strecke, auf der die Jungs noch nie gefahren sind. Uns war klar, dass dementsprechend viel passieren kann. So sehr wir uns alle über den Sieg und Edos Podiumsplatzierung freuen, hinterlässt das Rennen gemischte Gefühle. Wir haben drei Autos verloren, noch dazu Gary, der in einer hervorragenden Position lag. Das ist natürlich extrem schade.


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