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BMW, Audi, Aston Martin, WRT: DTM-Fahrer gesucht!

Von Andreas Reiners
In der DTM werden noch Fahrer gesucht

In der DTM werden noch Fahrer gesucht

BMW hat den DTM-Kader bekanntgegeben. Allerdings fehlt noch ein Fahrer. Audi will vor Weihnachten nachziehen, der Rest sucht auch noch. SPEEDWEEK.com mit einem Überblick.

BMW hat den Anfang gemacht: Die Münchner haben ihren Kader für die neue Saison der Tourenwagenserie bekanntgegeben. Dabei hat sich im Aufgebot für das erste Jahr mit dem neuen Class-1-Reglement, den neuen Autos und dem neuen mehr als 600 PS starken Zwei-Liter-Turbomotor nicht viel verändert. In Philipp Eng, Joel Eriksson, Timo Glock, Bruno Spengler und Marco Wittmann bleiben fünf der bisherigen DTM-Fahrer an Bord. Offen ist aber noch der letzte Platz im Kader. Den hatte der bisherige Stammfahrer Augusto Farfus freigemacht. Der Brasilianer hat seine DTM-Karriere beendet, um sich mehr auf den GT-Sport zu konzentrieren.

Wie BMW erklärte, wird der sechste Pilot nach dem Young Driver Test in der kommenden Woche bekanntgegeben. In Jerez werden vom 10. bis 12. Dezember die beiden Werksfahrer Nick Catsburg (30) und Mikkel Jensen (23), der Brite Nick Yelloly (28) und Sheldon van der Linde (19) ins Cockpit eines M4 DTM von 2018 steigen. Eine Überraschung ist die Nominierung von van der Linde. Der Südafrikaner zeigte im GT Masters 2018 starke Leistungen, schrammte mit seinem älteren Bruder Kelvin am Ende nur um einen Punkt am Gesamtsieg vorbei. In der Juniorwertung sicherte er sich vor Jensen den Sieg. All das allerdings in einem Audi.

BMW-Boss Jens Marquardt: «Wir werden uns dann etwas Zeit lassen, um das zu analysieren und zu entscheiden, ob wir einen der vier Fahrer oder jemanden ganz anderen nehmen. Aber: Das ist ein sehr starkes Quartett. Ich bin gespannt, wie sich die Jungs schlagen.»

Audi:

Audi will den Kader für 2019 noch vor Weihnachten bekanntgeben. Die Ingolstädter schauen sich in Jerez eine Mischung aus Jung und Alt an. Rallycross-Star Andreas Bakkerud (27), der dreimalige Le-Mans-Sieger und ehemalige Champion der Japanischen Super GT, Benoît Tréluyer (42), der im Kundensport-Programm von Audi Sport erfolgreiche Belgier Frédéric Vervisch (32), der junge Italiener Mattia Drudi (20) sowie Formel-3-Youngster Jonathan Aberdein (20) aus Südafrika sitzen in einem Audi aus der letzten Saison.

Gibt es bei Audi Handlungsbedarf? Theoretisch durchaus. Gesetzt sind Vizemeister Rene Rast, Mike Rockenfeller und Nico Müller, die zuletzt bereits den 2019er Boliden testen durften. Wackelkandidaten dürften vor allem Loic Duval und Robin Frijns sein. Duval enttäuschte als Gesamt-17. erneut, Frijns geht in der neuen Saison der Formel E an den Start. Kollisionen gibt es bei den Kalendern keine, das Doppelprogramm wird aber vor allem im Frühjahr intensiv. Heißt: Unter dem Strich könnten bis zu zwei Cockpits neu vergeben werden.

Kein Thema ist aber offenbar Mattias Ekström, obwohl der zweimalige Meister nach dem Aus seines Rallycross-Projekts in der WM Zeit hätte. Der Schwede steht Thema DTM «recht offen gegenüber. Wenn jemand kommen und sagen würde: „Willst du nicht in der DTM fahren?“, dann wäre ich nicht abgeneigt. Aber das ist bisher nicht passiert, und daher beschäftige ich mich damit auch nicht.» Er stellt klar: «Ich bin auch keine 18 mehr und werde nicht auf Knien rutschen. Es müsste für mich alles passen, und das Team müsste mich haben wollen. Audi hat ein gutes Team, für sie gibt es wenig Gründe, etwas zu ändern.»

WRT:

In Jerez waren Aberdein und dessen Formel-3-Kollege Ferdinand Habsburg als Fahrer vorgesehen, Habsburg sagte jedoch kurzfristig ab, wie WRT-Teamchef Vincent Vosse bestätigte. Er stellte klar: «Wir arbeiten weiterhin an den Fahrern. Natürlich wird der Test sehr wichtig sein.» Für Habsburg springt der Franzose Sacha Fenestraz (19) ein.

Vosse ist in Fahrerfragen komplett offen, kann auf einen großen Kreis blicken, der für WRT in der Vergangenheit im GT-Bereich fuhr. Wie der aktuelle Audi-Pilot Robin Frijns oder auch Vervisch, der für WRT in der Blancpain Series fährt. Gleichzeitig sind auch Fahrer interessant, die Sponsoren mitbringen, die das DTM-Projekt mit finanzieren können.

Aston Martin:

Der DTM-Neueinsteiger wird 2019 zunächst zwei, mittelfristig vier Autos an den Start bringen. Fahrer stehen für das Projekt um die AF Racing AG, R-Motorsport und HWA noch keine fest, Namen werden aber bereits fleißig spekuliert. Wie Ex-Meister Paul di Resta zum Beispiel.

Eine naheliegende Lösung wäre Ex-DTM-Pilot und Aston-Martin-Werksfahrer Maxime Martin. Der Belgier war er zwischen 2014 und 2017 für BMW in der DTM unterwegs, absolvierte 64 Rennen und feierte drei Siege. Auch Nicki Thiim, Sohn von DTM-Legende Kurt Thiim, wäre dann eine mögliche Lösung. Bei R-Motorsport im Kader und nicht uninteressant für einen DTM-Einsatz: der Österreicher Dominik Baumann und der Deutsche Marvin Kirchhöfer. Er hatte in der Vergangenheit bereits einen DTM-Test absolviert.

Hinzu kommt allerdings: Mercedes nimmt mit dem Einsatzteam HWA ebenfalls an den Young Driver Tests teil. Und das Aufgebot lässt aufhorchen. Denn im Mercedes C63 DTM sitzen in Jerez die beiden Österreicher Ferdinand Habsburg (21) und Thomas Preining (20) sowie die beiden Briten Jake Dennis (23) und Jake Hughes (24). Da HWA in das DTM-Projekt um Aston Martin involviert ist, kann sich das Quartett dafür empfehlen.


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