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BMW: Vier Mann für ein DTM-Cockpit und Turbo-Tests

Von Andreas Reiners
Im Rahmen des Young Driver Tests in Jerez bot BMW insgesamt vier Fahrern die Möglichkeit, Erfahrungen am Steuer des BMW M4 DTM zu sammeln – und sich möglicherweise für die Saison 2019 für ein DTM-Cockpit zu empfehlen.

Fünf BMW-Fahrer für die neue DTM-Saison stehen bereits fest: Die Münchner setzen auch 2019 auf Philipp Eng, Joel Eriksson, Timo Glock, Bruno Spengler und Marco Wittmann. Offen ist aber noch der letzte Platz im Kader. Den hatte der bisherige Stammfahrer Augusto Farfus freigemacht. Der Brasilianer hat seine DTM-Karriere beendet, um sich mehr auf den GT-Sport zu konzentrieren.

Bei den Young Driver Tests in Jerez nahm BMW nun ein Quartett näher unter die Lupe: Zum Einsatz kamen der bisherige BMW Motorsport Junior und künftige BMW-Werksfahrer Mikkel Jensen, Werksfahrer Nick Catsburg, der Brite Nick Yelloly sowie der Südafrikaner Sheldon van der Linde.

Der 23-jährige Jensen war in dieser Saison Stammpilot im GT Masters, in dem er sich das Cockpit mit Timo Scheider teilte. Catsburg gehört zur BMW-Stammbesetzung in der WEC und geht auch regelmäßig im BMW M6 GT3 an den Start. Der 28-jährige Brite Yelloly war in dieser Saison im Blancpain GT Series Endurance Cup im Einsatz. Yelloly begann seine Karriere im Formelsport, bis hin zur GP2, und ist seit mehreren Jahren erfolgreich in Markenpokalen unterwegs.

Der 19-jährige van der Linde sorgte im vergangenen Jahr im GT-Sport für Aufsehen. Unter anderem wurde er Zweiter in der Gesamtwertung des GT Masters und stand als Dritter bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem Podium.

BMW-Boss Jens Marquardt hatte vor den Tests erklärt, wie man weiter vorgeht: «Wir werden uns etwas Zeit lassen, um die Tests zu analysieren und zu entscheiden, ob wir einen der vier Fahrer oder jemanden ganz anderen nehmen. Aber: Das ist ein sehr starkes Quartett. Ich bin gespannt, wie sich die Jungs schlagen.»

Zudem nutzte BMW den dreitägigen Test, um die Entwicklungsarbeit am nach Class-1-Reglement modifizierten BMW M4 DTM für die Saison 2019 fortzusetzen. Dabei wechselten sich bei beiden BMW DTM-Fahrer Marco Wittmann und Bruno Spengler im Cockpit des von einem neu entwickelten Turbomotor angetriebenen Rennfahrzeugs ab.

Stimmen zu den Tests:

Mikkel Jensen: Ich kenne den BMW M4 DTM als Race Taxi, aber mit dem richtigen Rennwagen in einem Test auf die Strecke zu gehen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Man denkt, dass man seine Erfahrung aus dem Renntaxi nutzen kann, aber man muss mit dem Auto anders ans Limit gehen. Um schnell zu sein, musst du an deinem Fahrstil feilen, und in jeder Kurve kannst du noch die eine oder andere Kleinigkeit finden. Das war wirklich interessant. Die Karbon-Bremsen sind sensationell, sie beißen richtig zu. Es war fantastisch zu spüren, wie das Auto verzögert. Und die Highspeed-Kurven: Wenn du GT-Autos gewohnt bist, denkst du, du sitzt in einem ähnlichen Fahrzeug. Aber der BMW M4 DTM ist in den Kurven einfach so viel schneller.

Nick Catsburg: Es hat riesigen Spaß gemacht. Der große Unterschied zum BMW M8 GTE und zum BMW M6 GT3, die ich normalerweise fahre, ist das hohe Tempo in den Kurven. Der Abtrieb ist wesentlich höher, und an das Bremsen musste ich mich erst gewöhnen. Der BMW M4 DTM ist ein sehr beeindruckendes Fahrzeug und so, wie ich es erwartet hatte, nachdem ich vorher schon gehört hatte, dass es ein wirklich tolles Auto ist. Und das stimmt wirklich: ein echt tolles Rennfahrzeug.

Nick Yelloly: Es war toll, mit dem BMW M4 DTM auf die Strecke zu gehen, es hat mir sehr großen Spaß gemacht. Ich möchte BMW dafür danken, dass mir diese Gelegenheit geboten wurde. Wenn man das Gewicht des Fahrzeugs bedenkt, dann ist das hohe Tempo, das man in den Kurven gehen kann, fantastisch. Da ich bereits Rennwagen mit viel Abtrieb gefahren bin, wusste ich in etwa, was ich erwarten kann. Aber dennoch hat mich der BMW M4 DTM mehr als beeindruckt.

Sheldon van der Linde: Es war ein fantastisches Erlebnis. Ein DTM-Fahrzeug ist etwas ganz anderes als das, was ich gewohnt bin. Ich bin bisher nur GT3 gefahren, von daher war die Umstellung am Anfang schon groß. Aber die Ingenieure und alle haben mir sehr geholfen, und auch Philipp hat mir einige Tipps gegeben. Was mir am BMW M4 DTM am meisten gefallen hat, ist die Downforce. Sie ist unglaublich, und es ist großartig, mit welchem Tempo man die Kurven anfahren kann.

Marco Wittmann: Bei den Tests lautet unsere Aufgabe, die Entwicklung des neuen Autos voranzubringen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem neuen Turbomotor: Es gilt, diesen von Test zu Test besser zu verstehen und zu optimieren. Dazu haben wir die drei Tage in Jerez intensiv genutzt. Natürlich liegt noch viel Arbeit vor den Ingenieuren, den Teams und uns Fahrern, um gut gerüstet in die neue Saison zu gehen. Schließlich beginnt in der DTM eine neue Ära. Doch wir sind alle begeistert und freuen uns schon sehr darauf. Denn mehr Leistung ist für uns als Fahrer immer cool. Der Test in Jerez war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der neuen Saison, und jetzt haben wir uns alle – die Fahrer, die Mechaniker, die Ingenieure – Weihnachten verdient. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünsche ich auch den Fans, die sich jetzt schon auf eine spannende DTM-Saison 2019 freuen können.

Bruno Spengler: Wir kommen in der Arbeit mit dem BMW M4 DTM für die kommende Saison gut voran. Die Bedingungen waren konstant, wir konnten viele Runden fahren und sind gut durch unser geplantes Programm gekommen. Das ist sehr wichtig, da wir ja nur beschränkt Testtage zur Verfügung haben. Es war ein produktiver Test, und nun freue ich mich auf ein paar ruhige Tage ‚zwischen den Jahren’ mit meiner Familie. Ich wünsche dem gesamten Team und allen Fans, die uns das ganze Jahr über unterstützen, frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

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