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DTM-Kundenteam WRT präsentiert Auto und ersten Fahrer

Von Andreas Reiners
Das Audi-Kundenteam WRT hat bei einer Kickoff-Veranstaltung die Lackierung des Autos präsentiert. Auch der erste Fahrer steht bereits fest, den zweiten Piloten sucht man allerdings noch.

Das Audi-Kundenteam WRT ist bereit für das Abenteuer DTM: Bei einer Kickoff-Veranstaltung stellte das belgische W Racing Team nicht nur die Lackierung des Audi RS 5 DTM vor, sondern auch den ersten Fahrer.

Der Südafrikaner Jonathan Aberdein wird für das einzige Privatteam 2019 an den Start gehen. Einen Piloten für den zweiten Audi, den man einsetzen will, konnte Teamchef Vincent Vosse noch nicht präsentieren, man befindet sich noch in Gesprächen.

Dabei geht es auch ums Geld, denn ein Kundenteam wie WRT benötigt trotz aller Unterstützung von Audi durch die Bereitstellung des Autos und von Materialien Sponsoren und Geld, auch über die Piloten. Bei BMW war ein Kundenteam-Projekt auch am Geld gescheitert, die Münchner haben kein Team gefunden, das einen Einsatz stemmen kann.

Aberdein bringt offenbar das nötige Kleingeld mit. Der 21-Jährige fuhr 2016 und 2017 in der Formel 4, in der vergangenen Saison in der Formel 3, wurde Gesamtzwölfter. Beim Young Driver Test im Dezember hinterließ er im Audi einen guten Eindruck.

Er ist der Sohn von Chris Aberdein, der in den 90er Jahren im Audi in der Südafrikanischen Tourenwagen-Meisterschaft fuhr. «Als Kind habe ich die DTM im Fernsehen verfolgt, und jetzt bin ich selbst dabei», sagte Aberdein. WRT wird 2019 mit einem schwarz-rot lackierten Boliden antreten, also in den typischen Teamfarben.

Vosse freut sich auf die DTM, nachdem sich WRT seit der Gründung 2009 vor allem im GT-Sport einen Namen gemacht hat und Erfolge wie zwei Siege bei den 24 Stunden von Spa 2011 und 2014 sowie 2015 den Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring feiern konnte.

«Man will immer neue Herausforderungen haben. Für das Team ist es eine neue Herausforderung. Wir haben die DTM immer schon als Spitze des Motorsports gesehen. Es war immer im Hinterkopf. Wir sind sehr glücklich und aufgeregt, dabei zu sein», sagte Vosse.

Von DTM-Chef Gerhard Berger gab es ein dickes «Danke». Der Österreicher hatte die Rückkehr der Privatteams immer gepusht, für ihn war die BMW-Absage ein herber Schlag.

«Ich weiß, dass es eine große Herausforderung werden wir, dass ihr euch mit den Werksteams messt. Aber mit eurer Erfahrung und Leidenschaft - und mit eurem Technischen Direktor, ich kenne Maurizio Leschiutta aus meiner Ferrari-Zeit - bin ich davon überzeugt, dass ihr sehr bald konkurrenzfähig sein werdet. Das ist es, was wir brauchen: Privatteams, die wie David gegen Goliath kämpfen. Ich hoffe, wir sehen euch bald auf dem Podium», so Berger,

Leschiutta ist der Technische Direktor und DTM Program Manager bei WRT, er war von 1993 bis 1995 der Motoringenieur von Berger bei Ferrari. «Es ist der richtige Moment, um einzusteigen», sagte er: «Wir sind die Pioniere als erstes Kundenteam. Wir kämpfen gegen die großen Jungs, und darauf freuen wir uns.»

Sportdirektor Thierry Tassin stapelt tief: «Wir werden nicht vorne dabei sein. Hoffentlich verbessern wir uns Rennen für Rennen. Wir sind aber beim richtigen Hersteller, um in die DTM einzusteigen.»


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