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Audi fährt allen weg: «Bitte nicht wieder Gewichte»

Von Andreas Reiners
Audi dominiert in der DTM

Audi dominiert in der DTM

Audi ist in der DTM derzeit überlegen, hat einen Titel geholt und zwei weitere im Visier. Die anderen beiden Hersteller schauen aktuell in die Röhre.

Gerhard Berger hatte einem Comeback einen Riegel vorgeschoben. Der Österreicher wurde dabei sehr deutlich. Auf die Frage, ob es zu einer Rückkehr der Gewichte oder zu einer Balance of Performance kommen kann, scherzte der DTM-Boss: «Ich kann nicht ausschließen, dass ich sterbe, aber so lange ich lebe, wird es sie in der DTM nicht mehr geben.»

Das war vor der Saison, doch er selbst hatte ja 2017 mit harten Bandagen darum gekämpft, die Gewichte, die für die Außendarstellung der Serie damals katastrophal waren, abzuschaffen.

Doch es liegt auf der Hand und ist ein typischer Reflex, dass nach einer Titel-Demonstration durch Audi die Rufe lauter werden, wie man den Wettbewerb wieder spannender machen kann. Zuletzt war es in der Tat eine recht deutliche Audi-Angelegenheit.

Es war immer im Sinne einer Hersteller-Serie wie der DTM, dass alles so ausgeglichen wie möglich sein soll. Anfangs war es das auch zwischen Audi und BMW, wobei die Münchner zuletzt etwas den Anschluss verloren haben.

Audi fuhr am siebten Rennwochenende auf dem Lausitzring einen Drei- und einen Fünffachsieg ein, dazu auch vorzeitig den Herstellertitel, den fünften für Audi in der DTM-Geschichte. 858 zu 463 Punkte (BMW) sprechen eine sehr deutliche Sprache, 31 von bislang 42 Podiumsplätzen ebenfalls. Und auch der Rückstand von BMW von drei bis fünf Zehntelsekunden je nach Strecke sind in der DTM eine Welt.

Das führt dazu, dass wohl auch die anderen beiden Titel nach Ingolstadt gehen werden. In der Fahrerwertung duellieren sich René Rast (234 Punkte) und Nico Müller (214), Marco Wittmann liegt vier Rennen vor dem Ende 67 Punkte hinter Rast. In der Teamwertung haben Müllers Team Abt (335) und Rasts Team Rosberg (313) bereits einen deutlichen Vorsprung auf das Team RMG um Wittmann (246).

«Es zeigt, dass unser Audi RS 5 DTM in diesem Jahr das Auto ist, das es zu schlagen gilt. Ich denke auch, dass unser Vierzylinder-Turbomotor derzeit das Maß der Dinge ist», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass.

Was für Audi super ist, kann für die DTM auf Dauer zu einem Problem werden. Denn dass Aston Martin im ersten Jahr nach der kurzen Entwicklungszeit noch Probleme haben würde, war klar. Wie es für den Neuling in Jahr zwei aussieht? Aktuell unklar.

«Für die DTM ist es schade», sagt auch Sat.1-Experte Timo Scheider. «Das Problem: Über den Winter ist mit dem eingefrorenen Reglement nicht viel möglich. Und Performance-Gewichte will in der DTM keiner mehr sehen, sie haben in der Vergangenheit schon für viele Diskussionen gesorgt. Ich kann Gerhard Berger verstehen, wenn er sagt: Nur über meine Leiche.»

«Aber die Situation ist, wie sie ist», so Scheider weiter: «Wenn einer allen wegfährt und die anderen nur hinterher, wird es irgendwann langweilig. Eine Pauschallösung gibt es nicht, außer vielleicht, dass zusätzliche Testtage gewährt werden. Oder man macht Autos eines Herstellers leichter. Fair ist das alles nicht, aber bevor man am Ende eine Meisterschaft riskiert?»

Doch wieder Gewichte?

«Natürlich wünschen auch wir uns möglichst spannende und abwechslungsreiche Rennen – aber bitte nicht durch die Rückkehr der Performancegewichte», stellte Gass klar.

«Der DTM wurde früher vorgeworfen, mehr Show zu sein als Motorsport. Mit Gerhard Berger haben wir einen echten Racer als DTM-Chef. Er sieht es genauso wie wir: Der Beste soll gewinnen. Die Abschaffung der Performancegewichte in der Saison 2017 war ein ganz wichtiger Schritt. Wir haben seitdem trotzdem viele spannende Rennen gesehen», so Gass.

Er erinnert an die Saison 2018, als Audi anfangs chancenlos hinterherfuhr und erst im Laufe des Jahres wieder mithalten konnte. Rast schaffte damals den Rekord von sechs Siegen in Serie, die nur knapp nicht zum Titel reichten, der an Mercedes ging.

Gass: «Mit der damals vereinheitlichten Aerodynamik haben wir uns zunächst sehr schwergetan. Absoluter Tiefpunkt war das Samstagsrennen auf dem Lausitzring mit null Punkten. Es war eine schwierige Phase für die ganze Mannschaft, doch wir haben hart gearbeitet und uns trotz der homologierten Autos mit viel Detailarbeit in der laufenden Saison wieder an die Spitze gekämpft. In der DTM geht es um viele kleine Details. Die Zeitabstände sind so gering, dass sich das Blatt jederzeit ganz schnell ändern kann – trotz „eingefrorener“ Technik.»


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