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700.000 statt 3 Millionen Euro: GT3 die DTM-Rettung?

Von Andreas Reiners
Zwischen zwei und drei Millionen Euro kostet der Einsatz der neuen Vierzylinder-Turboboliden in der DTM. Manuel Reuter betont deshalb, dass die GT3-Option die beste für die Zukunft wäre.

Die DTM mag günstiger sein als in der Vergangenheit. Zumindest haben die Beteiligten beziehungsweise Verantwortlichen mit diesem Argument jahrelang versucht, neue Mitstreiter zu gewinnen.

So wurde vor der Saison 2019 zum Beispiel die Zahl der Einheitsbauteile noch einmal erhöht, mehr als 400 sind es inzwischen. Günstiger bedeutet aber nicht automatisch günstig, denn ein Kundenteam wie WRT zahlt zwischen fünf und sechs Millionen Euro für zwei der Boliden mit den Vierzylinder-Turbomotoren.

Das war bereits vor der Coronakrise schwer zu stemmen, durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wird es nicht leichter werden. Hersteller wie Audi und BMW arbeiten mit Budgets im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Geld, das zum Beispiel bei Audi durch den Ausstieg nach der Saison 2020 teilweise verbrannt wird, wie Motorsportchef Dieter Gass zuletzt vorrechnete.

Da aktuell nur BMW übrig ist, arbeitet DTM-Chef Gerhard Berger an einer Lösung, wie man die Serie in die Zukunft retten kann. Eine Option: ein Wechsel auf GT3-Autos, wie es der frühere DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck bei SPEEDWEEK.com schon vorgeschlagen hatte.

«Beim GT-Masters handelt es sich um eine der härtesten Serien mit Sprintrennen im GT-Sport. Mit 500.000 bis 700.000 Euro bekommt man einen erfolgreichen Einsatz mit einem Auto hin, das um den Titel fährt, wenn man die richtigen Fahrer hat», erklärte der frühere DTM-Champion Manuel Reuter bei Autosport.

Er trommelt für die Alternative, die früher, nach dem Mercedes-Aus, bereits diskutiert wurde. Bislang war Berger aber kein Fan davon.

«Es handelt sich um eine realistische Zahl und um einen Weg, den wir gehen sollten, denn das Geld wird nächstes Jahr definitiv nicht verfügbar sein. Natürlich können wir weiterträumen und wie die DTM sagen: 'Die Plattform ist wirklich großartig und in fünf Jahren fahren wir dann Hybridautos oder irgendwas anderes, aber man muss sich die Frage stellen: Was ist realistisch?», so Reuter.

Man müsse jetzt sehr clever sein und die Krise als letztes Signal nutzen, um Stopp zu sagen, so Reuter: «Wir müssen ordentlich überdenken, was machbar ist, welche Serien attraktiv sind wie wir nach Corona in eine neue Zukunft gehen können.»


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