MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

So hart wird die Saison 2020 für die DTM-Teams

Von Rob La Salle
Teamchef Stefan Reinhold packt mit an

Teamchef Stefan Reinhold packt mit an

Beginnend mit dem Saisonauftakt in Spa am 1./2. August stellen neun Rennwochenenden in etwas mehr als drei Monaten vor allem die Logistik der Einsatzteams vor besondere Herausforderungen.

Seit dem Abschluss der offiziellen DTM-Testfahrten befinden sich die DTM-Einsatzteams in der letzten Phase der Vorbereitung auf die ersten Rennen, die am 1. und 2. August auf dem Circuit de Spa-Francorchamps stattfinden werden. 

Das BMW Team RMG ist am Firmensitz in Andernach dabei, die drei BMW M4 DTM aufzubauen, mit denen Marco Wittmann, Timo Glock und Lucas Auer an den anstehenden neun Rennwochenenden um Siege fahren sollen. Innerhalb von rund drei Wochen setzen die drei Fahrzeugcrews ihre Autos von Grund auf noch einmal neu zusammen, kontrollieren jedes Teil, um mit Blick auf die zu erwartende anstrengende Saison nichts dem Zufall zu überlassen.

«Im neuen Kalender folgen die Rennen teilweise so kurz hintereinander, dass man schon jetzt darauf schauen muss, die Arbeit zwischen den Rennen so gering wie möglich zu halten», sagt Reinhold.

Dafür ist optimale Vorbereitung das A und O, zu der neben dem Aufbau der Fahrzeuge auch tägliches Boxenstopp-Training in den eigenen Werkshallen zählt.

Reinhold hat bei aller Arbeit aber auch die Belastung für seine Mitarbeiter im Blick und sorgte dafür, dass sie die vergleichsweise lange Zeit zwischen dem Test und den ersten Rennen nutzen konnten, um Urlaub abzubauen und so ausgeruht wie möglich in eine Saison zu starten, die vor allem aufgrund ihrer Kompaktheit besonders herausfordernd werden wird. Nach den Verzögerungen der vergangenen Monate erstreckt sich eine Saison, die normalerweise von April bis Oktober gedauert hätte, nun über gerade einmal 15 Wochen. Höhepunkt der Belastung sind sechs Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden im September.

Um sicherzustellen, dass das Pensum trotzdem zu bewältigen ist, haben die Verantwortlichen der DTM in Abstimmung mit den Herstellern die Austragungsorte so gewählt, dass sie in der Regel relativ dicht beieinander liegen.

«Kurze Wege zu den Rennstrecken sind essentiell. Wenn man noch weite Anfahrtswege hätte, wäre der Rennkalender in der Form logistisch gar nicht umsetzbar», sagt Reinhold und nennt ein Beispiel: «Nach Monza sind die Trucks rund zwei Tage unterwegs. So sind es nach Spa, Zolder oder an den Nürburgring höchstens Halbtages-Reisen. Das macht für uns operativ einen großen Unterschied, denn Reisezeit für Material und Personal ist immer Zeit, die einem fehlt, um am Fahrzeug zu arbeiten.»

Neben der möglichst kurzen Entfernung zwischen den Rennstrecken trägt auch die Tatsache, dass auf dem Lausitzring, auf dem Nürburgring und in Zolder zwei Rennwochenenden unmittelbar hintereinander ausgetragen werden, zur Entlastung der Teams bei. «Rennen auf der gleichen Rennstrecke helfen uns natürlich sehr, weil wir dann vor Ort bleiben und direkt an den Fahrzeugen weiterarbeiten können. So sparen wir uns die Zeit für Auf- und Abbau sowie den Transfer», sagt Reinhold.

Insbesondere der Aufwand für Auf- und Abbau ist dabei nicht zu unterschätzen. Das BMW Team RMG reist mit vier Trucks zu jedem Rennen, in denen sich insgesamt rund 30 Tonnen Equipment befinden. Dazu zählen neben den drei BMW M4 DTM zahlreiche Ersatzteile, Werkzeuge, Felgen, Aufbauten für den Kommandostand sowie Arbeitsplätze für die Ingenieure. Es dauert in der Regel allein rund zwei Tage, um alle Trucks für ein Rennwochenende in der Firma zu beladen, zur Strecke zu fahren und sie dort wieder auszuladen. Das Beziehen der Boxengaragen an der Strecke nimmt dann noch einmal sechs bis acht Stunden in Anspruch.

In den Tagen zwischen den Double-Headern können die Teams direkt vor Ort die nach jedem Rennwochenende obligatorische Revision durchführen. Dabei werden die BMW M4 DTM zerlegt, um alle Teile auf Verschleiß und mögliche Schäden zu kontrollieren. Die Zeit dafür ist zwar dennoch kürzer als in einer normalen Saison mit mindestens einem Wochenende Pause zwischen den Rennen, aber für die routinemäßigen Checks reicht sie aus, sofern am vorangegangenen Rennwochenende alles nach Plan verlaufen ist. Reinhold hat aber auch mögliche zusätzliche Herausforderungen im Blick: «Keine großen Schäden zu haben, wird in dieser Saison besonders wichtig sein, denn wenn man mechanische Teile oder viele Karosserie-Teile auswechseln muss, kann es zeitlich schon einmal eng werden.»

In jedem Fall wird es für das BMW Team RMG wie für alle anderen DTM-Einsatzteams eine intensive Zeit werden. Dieser stellt sich Reinhold aber voller Entschlossenheit und Zuversicht. «Natürlich wird die kompakte Saison anstrengend für das gesamte Team. Aber die aktuelle Situation lässt es nun einmal nicht anders zu», sagt Reinhold. «Trotz der ungewöhnlichen Umstände sind wir gut vorbereitet. Hauptsache, wir können überhaupt wieder Rennen fahren, denn dafür betreiben wir schließlich Motorsport.»


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