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Untersuchungen laufen: Schummel-Verdacht gegen Rast

Von Andreas Reiners
Rast hat das Rennen am Sonntag gewonnen

Rast hat das Rennen am Sonntag gewonnen

Gegen René Rast wurden nach dem DTM-Auftaktwochenende Untersuchungen eingeleitet. Der Audi-Pilot soll den Überholknopf «Push to Pass» unerlaubterweise genutzt haben.

Das Sonntagsrennen der DTM in Spa hat ein Nachspiel: Der DMSB hat nach dem Sieg von René Rast Ermittlungen eingeleitet. DMSB-Sprecher Michael Kramp bestätigte auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com einen entsprechenden Bericht von Sport1.

Der Vorwurf, der im Raum steht: Der Audi-Pilot hat in Runde 25 des Rennens – der vorletzten also - den Push-to-Pass-Knopf gedrückt, obwohl er in Führung lag. Das ist laut Reglement verboten.

Fakt ist: «Man erkennt anhand der Daten, dass Rast die Überholhilfe tatsächlich genutzt hat», so Kramp. Auch auf Onboard-Aufnahmen soll zu sehen sein, dass Rast den Knopf zweimal drückt, der ihm fünf Sekunden lang zusätzliche 60 PS beschert. 

Die beiden DTM-Stars Nico Müller und Rast hatten sich in der Schlussphase des Rennens ein spannendes Duell geliefert, bei dem Müller allerdings keinen wirklichen Angriff auf Rast startete. Die Untätigkeit in der finalen Runde hatte der Schweizer mit einer cleveren Taktik seines Rivalen und einem eigenen Fahrfehler erklärt.

Gut möglich, dass es beim kommenden Rennwochenende (14. bis 16. August) auf dem Lausitzring zu einer Anhörung beziehungsweise Verhandlung kommt, die Untersuchungen sind aktuell noch nicht abgeschlossen. Dann könnte sich auch Rast dazu äußern, warum er den Knopf gedrückt hat. Warum das Ganze jetzt erst, Tage nach dem Rennen? Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass gewisse Recherchen erst nach dem Rennen vorgenommen werden, da vor Ort nicht alle elektrischen Aufzeichnungen nachvollziehbar sind.

Auch das Strafmaß ist völlig offen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Theoretisch ist von einer Fünf-Sekunden-Strafe bis zu einem Ausschluss alles möglich.

Geklärt werden muss zum Beispiel, inwieweit technische Probleme eine Rolle gespielt haben könnten und inwieweit Rast den Knopf aktivierte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Beim sogenannten Marshalling-System gab es in Spa zum Beispiel ein Funkloch.

Das System warnt Fahrer grundsätzlich in Notsituationen, es kann aber auch Abstände erkennen und wer in Führung liegt. Denn: Normalerweise ist der Überholknopf für den Führenden automatisch gesperrt. Jede technische Unzulänglichkeit würde dabei für Rast wohl strafmildernd wirken.

«Ich sehe, dass es aktiviert wird. Ich sehe, dass blaue Lichter angehen. Aber ich frage mich, warum es an der Stelle passiert. Den Vorteil von Push-to-Pass, also von der Extraleistung in diesem kurzen Bereich, sehe ich gar nicht effektiv. Ich weiß nicht, warum er es da gedrückt hat», äußerte sich Sat.1.-Experte Timo Scheider.

Sheider weiter: «Fakt ist, wenn er das benutzt hat, ist das natürlich nicht regulär. Es hätte nicht funktionieren dürfen. Wenn die Technik aber einen Fehler hatte und es sich nicht hätte aktivieren dürfen, bleibt die Frage, warum er es dann tatsächlich probiert hat. Und zusätzlich, warum es funktioniert hat.»


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