Valentino Rossi sucht das Glück

«Mein Gehirn hat ausgesetzt»: Peinlicher Knopf-Patzer

Von Andreas Reiners
Nico Müller wurde eingebremst

Nico Müller wurde eingebremst

Nico Müller cruiste relativ unbehelligt seinem dritten DTM-Saisonsieg entgegen, als es plötzlich nochmal eng wurde. Schuld war BMW-Neuling Jonathan Aberdein.

Jonathan Aberdein redete nicht lange um den heißen Brei herum. Der Südafrikaner nahm den etwas peinlichen Patzer ohne Umschweife auf seine Kappe.

«Das war zu 100 Prozent mein Fehler, mein Gehirn hat da ausgesetzt», sagte Aberdein, seit dieser Saison für BMW im Einsatz. «Die Slow Zone wurde sehr spät aktiviert, als ich gerade für die erste Kurve gebremst hatte. In der Konfusion habe den Pitspeed-Limiter anstatt den Slow-Zone-Knopf gedrückt und bin 50 km/h statt 80 km/h gefahren. Ich brauchte dann eine Weile, bis ich das realisiert hatte.»

Er wurde nach dem Rennen mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt.
Man muss ihm zugute halten: Slow Zones sind in der DTM selten geworden, normalerweise setzt die Serie bei Zwischenfällen auf das Safety Car und den Indy-Restart, als zusätzliche Würze.

Als Loic Duvals Audi in der 27. Runde des dritten Saisonrennens auf dem Lausitzring per Kran von der Strecke gebracht wurde, machte die Slow Zone aber durchaus Sinn, da der Vorgang nicht lange dauerte und der Audi auch ein gutes Stück abseits der Strecke stand.

Für Würze sorgte die Slow Zone trotzdem, denn dadurch, dass Aberdein den falschen Knopf drückte, verlangsamte er wie erwähnt auf 50 km/h anstatt auf 80 km/h und bremste dabei den Führenden Nico Müller ein.

In Zahlen: Aus einem angenehmen Vorsprung von 7,5 Sekunden auf Sheldon van der Linde im BMW wurde so ein enges Duell, bei dem Müller plötzlich nur noch 1,2 Sekunden vor seinem Kontrahenten lag.

«Jonathan hat mich da ziemlich auf die Palme gebracht, ich habe mich da ablenken lassen. Ich habe da tonnenweise Zeit verloren», sagte Müller.

Der große Vorsprung, den er sich herausgearbeitet hatte, war weg. «Und die Jungs hinter mir hatten DRS und Push to Pass. Sheldon hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht», so der Schweizer.

Van der Linde konnte den Rückstand einige Runden lang weiter abknabbern, kam aber dann doch nie in Schlagdistanz. Am Ende pushte der Südafrikaner so sehr, dass er sich über Funk anfeuerte: «Das Rennen dauert ewig. Komm schon!» Er belohnte sich mit seinem ersten Podium.

«Im vergangenen Jahr in Zolder war ich schon mal nah dran, habe es dann aber in der letzten Runde noch verloren. Diesmal habe ich alles rausgeholt, was drin war», sagte er: «Wir haben mit unseren BMW M4 DTM einen klaren Schritt nach vorn gemacht und können die Audis nun herausfordern. Mein Fahrzeug war heute fantastisch – vielen Dank an das Team.»


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