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Müller und das Hammer-Programm: «Ist das mein Auto?»

Von Andreas Reiners
Nico Müller

Nico Müller

Ein Audi-Trio absolvierte zuletzt das Formel-E-Saisonfinale der Formel E in Berlin und reiste wenige Stunden danach zum zweiten DTM-Rennwochenende. Nico Müller verlor kurzzeitig den Überblick.

Nico Müller saß in seinem Auto in der Boxengasse, wartete darauf, dass er loslegen konnte. Da wurde es kurz seltsam. «Ist das mein Auto? Ist das mein Sitz?», fragte sich der Audi-Fahrer.

Der Schweizer hat wie seine Markenkollegen Robin Frijns und René Rast einen wahren Ritt hinter sich. Erst die DTM in Spa am 1./2. August, danach das Formel-E-Saisonfinale in Berlin mit sechs Rennen in neun Tagen, ehe das Trio zum Lausitzring reiste.

Und auch der Schlussspurt war wild: Am Donnerstagabend noch fuhr Müller für Dragon in der Elektrorennserie, am Freitagmittag war er plötzlich mit zwei Saisonsiegen ausgestattet: Rast wurde wegen der Benutzung des Überholknopfes «Push to Pass» eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt.

Müller hat daher sieben Punkte mehr und damit 53 Punkte auf dem Konto, Rast ist mit nur noch 29 Zählern Dritter, hinter Jamie Green mit 30 Punkten.

«Ich nehme jeden Punkt mit», so Müller pragmatisch. Er gibt aber auch zu: «Ich hätte lieber auf der Strecke gewonnen, es ist schöner, wenn man die Ziellinie als Erster überquert. Aber für uns ist das positiv.»

Auch der Start in das Rennwochenende war positiv für den Vizemeister, der in den beiden Trainingssessions die Bestzeit fuhr.
Ein nahtloser Übergang. Der kurze Moment in der Boxengasse war tatsächlich der einzige, in dem er kurz mal den Durchblick verlor.

«Der Übergang lief glatt, auch wenn ich mir nicht sicher war, wie es sich anfühlt», sagte er. Er ist schon öfter zwischen den beiden Rennautos hin- und hergesprungen, allerdings nicht, wenn der Zeitplan so eng getaktet war. «Normalerweise haben wir ein paar Tage Vorbereitung, diesmal war aber alles extrem eng.»

Die Lösung heutzutage: Zoom, digitale Meetings also, in denen man alles Wichtige für das Rennwochenende durchgeht. «Die Jungs haben alles perfekt vorbereitet», so Müller.

Die Vorbereitung ist essentiell. Auf dem 3,478 Kilometer langen Sprintkurs in der Lausitz ist in den zahlreichen engen und eher langsamen Kurven in erster Linie mechanischer Grip erforderlich. Dazu kommen die berüchtigten Bodenwellen, die den Ingenieuren bei der Fahrwerksabstimmung ebenso einiges abverlangen wie Fahrern und Material während der Renndistanz.

Gab es schon auf dem Grand-Prix-Kurs in den Ardennen zahlreiche Überholmanöver im gesamten Feld, gilt der Sprintkurs bei Klettwitz südlich von Cottbus als Garant für spektakuläre Ausbremsmanöver. Spa setzte mit seinen ultraschnellen Kurven und Kompressionen den Reifen enorm zu. Der Lausitzring verlangt von den Einheitsreifen von Ausrüster Hankook aufgrund der hohen Traktion andere Qualitäten ab. Doch wie in Spa gilt: Nur wer sich seine Reifen über die Distanz gut einteilt und seine Fahrzeugabstimmung reifenschonend ausgelegt hat, wird belohnt.


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