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BMW-Boss Marquardt: Die Hintergründe zum Rückzug

Von Andreas Reiners
Jens Marquardt

Jens Marquardt

Jens Marquardt zieht sich als BMW-Motorsportdirektor zurück. Im Rahmen des Rennwochenendes in Zolder sprach er über die Hintergründe.

Der erste Reflex war klar: Diese Entscheidung hat sportliche Gründe. Sie liegen ja auch auf der Hand. In der DTM hat BMW zum Beispiel 2016 zuletzt den Fahrertitel geholt und in der Class-1-Ära 2019 und 2020 gegen Audi keine Chance. Auch in der Formel E blieb BMW nach dem werksseitigen Einstieg zur Saison 5 (2018/19) ohne Titel.

Im Sport, so auch im Motorsport, ist die Rechnung in der Regel relativ simpel: Ohne Titel wird es schwierig, und irgendwann werden dann die Konsequenzen gezogen und der oder die Verantwortlichen müssen gehen. Bei BMW war seit 2011 Jens Marquardt der Verantwortliche, damals trat er die Nachfolge von Mario Theissen als Motorsportdirektor an.

Deshalb schien es, als käme der Wechsel Marquardts zum 1. November vom Motorsport in das Pilotwerk für den Prototypenbau der Serienmodelle der BMW-Gruppe auf Betreiben des Vorstandes zustande.

Doch Marquardt verriet: «Es war meine Entscheidung, die vom ganzen Management unterstützt wurde.» Eine Entscheidung, die er bereits vor einiger Zeit mit seiner Familie besprochen und getroffen hat. «Denn sie mussten in den vergangenen zehn Jahren sehr tolerant sein. So hat mich meine 13-jährige Tochter an vielen Wochenenden nicht gesehen, auch wenn sie bei einigen Events dabei war.»

Er habe zwar eine Träne im Auge, «doch es fühlt sich gut an, dass ich zum zweiten Mal das Vertrauen des Managements für eine verantwortungsvolle Position ausgesprochen bekommen habe», sagt Marquardt.

Nachfolger ist Markus Flasch, Geschäftsführer der BMW M GmbH. Der Österreicher übernimmt den Posten aber nur kommissarisch, die finale Lösung steht also noch nicht fest.

Warum das Ganze ausgerechnet jetzt?

«Das Timing wird nicht nur von der Position diktiert, die man gerade hat, sondern auch von der neuen Position, in die man wechselt. Und diese Position benötigte einen Nachfolger», sagte er.

Hinzu kam die Situation um die Coronakrise und die zuletzt erst geklärte Zukunft der DTM, für die man «eine stabile Möglichkeit» gefunden habe, so Marquardt: «Das war eine Herausforderung.»
Für 2021 stehen die Formel E und GT-Rennsport als Programme, die Pläne sind fix und stabil. Ganz im Gegensatz zur Pandemie.

«Im Moment weiß niemand, wann die instabile Situation zu Ende sein wird. Man muss sehen, wie der Motorsport in den nächsten Jahren aussieht und welche Engagements für BMW interessant sind. Es gibt nichts, das man jetzt entscheiden kann. Wir können uns deshalb die Zeit nehmen, um uns neu aufzustellen», so Marquardt.


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