Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hürtgen zu Flörsch: Der Schlüssel ist der Erfolg

Von Andreas Reiners
 Sophia Flörsch

Sophia Flörsch

Sophia Flörsch wird 2021 in der DTM fahren, das langfristige Ziel bleibt die Formel 1. Claudia Hürtgen stellt klar, dass Flörsch dafür vor allem eines benötigt: Erfolg.

Sophia Flörsch versucht es ungewöhnlich: Ihr langfristiges Ziel bleibt zwar die Formel 1, doch die 20-Jährige kehrt dem Formelsport erst einmal den Rücken. Sie wird 2021 in der DTM antreten, daneben auch in der WEC in der LMP2-Klasse.

Das Problem: In der DTM wird nicht mehr mit den Prototypen aus der Vergangenheit gefahren, die hin und wieder ein Sprungbrett in die Formel 1 waren. 2021 setzt die DTM aber auf ein GT3-Reglement. Das Problem: «Der Fahrstil und was man in einem GT-Auto lernt, funktioniert nicht unbedingt in einem Formel-Auto», stellte bereits Robert Kubica klar.

Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck betonte bei SPEEDWEEK.com, dass dieser Weg eher nicht in die Formel 1 führen wird. «Wenn man nicht konsequent mit dem Formalauto weitermacht in den diversen Klassen, ist man bereits abgebogen. Und dann nochmal zurück? Ich glaube, das wird nicht gehen. Das sind zwei vollkommen verschiedene paar Stiefel», so Stuck.

Claudia Hürtgen allerdings findet, dass man auch in einem GT3-Auto «viel lernen» kann: «Wenn du im GT3-Auto schnell bist, weißt du, dass du etwas kannst», sagte die Extreme-E-Pilotin SPEEDWEEK.com.

Wie viel das in Richtung Formel 1 und Expertise ausmache – «schwierig», so Hürtgen: «Klar ist es wichtig, in einem Formelauto zu sitzen, doch natürlich lernt man in einem GT-Auto, seinen Fahrstil anzupassen, mit weniger Abtrieb zu fahren, die Bremspunkte anders zu wählen. Das macht den Fahrer kompletter und wird ihr helfen.»

Generell findet sie, dass die Entwicklung, was Frauen im Motorsport betrifft, besser sein könnte. Denn was fehlt, liegt auf der Hand: Dass eine Frau wirklich mal in einer Serie um den Titel fahren kann oder sogar einen gewinnt, «da sind wir von entfernt. Siege sind wichtig.»

Wie findet sie Flörsch als Botschafterin für Frauen im Motorsport? Hürtgen kennt Flörsch noch nicht persönlich. «Aber sie macht viel, und das ist gut, vor allem für junge Mädchen und Frauen», so Hürtgen.

Sie stellt allerdings klar: «Das Wichtigste ist immer der Erfolg: Rennen und Titel zu gewinnen ist die beste Botschaft, die sie senden kann. Das wird die Herausforderung für sie: Rennen zu gewinnen und Erfolge zu feiern, denn dann sind alle Türen offen. Möglicherweise dann auch bis in die Formel 1.»


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