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DTM-Chef Berger haftet für alles: «No risk, no fun»

Von Andreas Reiners und Gerhard Kuntschik
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Gerhard Berger führt die DTM als Serienchef und trägt seit dieser Saison auch das wirtschaftliche Risiko. Für ihn und seine ITR ist daher die Rückkehr der Fans essenziell.

Gerhard Berger zögerte nicht lange. Was fehlt ihm bei seiner GT3-DTM in dieser Saison? «Die Zuschauer», sagte er SPEEDWEEK.com: «Denn der Sport braucht aus emotionaler Sicht die Fans und das Gefühl, dass die Zuschauer da sind. Und sie sind natürlich auch ein wichtiger Einkommensstream.»

Finanziert wird die DTM nicht nur über die Zuschauer an der Rennstrecke, sondern auch über die Sponsoren, die Einschreibegebühren sowie die Mediengelder. Doch wie Berger sagt: Die Fans sind für die Einnahmensseite wichtig.

Die Corona-Pandemie trifft deshalb auch die DTM finanziell hart. Und damit auch Berger. Denn er führt die DTM mit seiner in Liechtenstein eingetragenen Berger Motorsport AG, er ist nach dem Ausstieg von Audi und BMW Besitzer des ITR e.V. und der Tochter ITR GmbH.

Heißt: Er trägt ein wesentlich höheres finanzielles Risiko als vorher. Für den 62-Jährigen ist das alles allerdings kein Neuland. Der Motorsport sowieso nicht, die Rolle als Geschäftsmann auch nicht. Drei Firmen hat er bereits, gut 500 Menschen arbeiten für ihn.

«Die ITR ist meine Firma, ich hafte für alles», so Berger: «Mut zum Risiko? Der war bei mir immer da. Das Jahresbudget liegt bei rund 30 Millionen Euro. Wie heißt es immer? No risk, no fun!»

Vor allem die Corona-Saison 2020 war kein Spaß, sondern hart, die Rennserie überlebte, hatte dabei zwar noch Audi und BMW im Rücken. Doch während Berger den sportlichen Fortbestand durch ein neues Reglement und der Abkehr vom Werkssport sicherte, musste er die Serie auch noch durch eine völlig neue Pandemie-Situation navigieren.

«Vor einem Jahr hätte ich gesagt, wir halten drei Rennen ohne Zuschauer durch. Dann: Eine halbe Saison könnte gehen. Und wieder später versuchst du, die ganze Saison rüberzubringen. Mit allen Kosteneinsparungen, die möglich sind», sagte Berger.

In dieser Saison sieht der Österreicher Licht am Ende des Tunnels. «Von Monza ohne Fans kamen wir jetzt zum Nürburgring mit 5000 zugelassenen Besuchern pro Tag, diese Tickets waren ausverkauft. Und nun kommt Spielberg ohne Beschränkung, das zeigt, es geht doch wieder aufwärts», so Berger.

Am Red Bull Ring ist das Fahrerlager erstmals seit Oktober 2019 für Zuschauer wieder geöffnet. «Nachdem zuletzt am Nürburgring die behördlich insgesamt erlaubten 10.000 Tribünenplätze ausverkauft waren, ist die Rückkehr der Fans ins Fahrerlager der nächste wichtige Meilenstein», sagte Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR.

Auch für die folgenden DTM-Events im niederländischen Assen (17. bis 19. September) und auf dem Hockenheimring (01. bis 03. Oktober) ist die Öffnung des Fahrerlagers für Zuschauer je nach Pandemie-Situation vorgesehen. Der Besuch der Veranstaltung wird für die Fans so natürlich noch attraktiver. Wobei noch nicht feststeht, wie viele Fans letztendlich kommen dürfen.

Es bleibt also das Prinzip Hoffnung, dass die Pandemie-Lage weiter Zuschauer zulässt. «Einen Plan für die Pandemie haben wir nicht. Zeig mir einen, der einen hat, und der bekommt vermutlich einen Nobelpreis. Auf dem Norisring am Saisonende rechne ich mit einem vollen Haus wie üblich, aber wenn die Behörde eine Woche vorher sagt, 2000 Fans maximal, was sollst du dann machen? Es gibt keinen Plan und keine Planbarkeit», so Berger.


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