Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Danner über van der Linde: «Kannst du nicht bringen»

Von Andreas Reiners
Kelvin van der Linde und Liam Lawson kollidierten in Kurve eins

Kelvin van der Linde und Liam Lawson kollidierten in Kurve eins

Nach dem Finale auf dem Norisring kochten die Emotionen hoch. Liam Lawson bezeichnete Kelvin van der Linde als «dreckigsten Fahrer». Zwei Experten äußern sich.

Nach dem Titelgewinn von Maximilian Götz waren zahlreichen Fans sauer. Sie kritisierten die Teamorder zugunsten des Deutschen vehement und lautstark.

Wer ebenfalls sein Fett wegbekam, war Kelvin van der Linde. Der Abt-Pilot hatte zunächst den Gesamtführenden Liam Lawson abgeschossen, später dann auch gegen Götz harte Manöver gefahren, bei denen er sich einen Plattfuß einfing. Im Grunde machte er den Titelgewinn von Götz so erst möglich.

Vor allem die Aktion in der ersten Kurve der ersten Runde sorgte für einen Shitstorm. Van der Linde stach aggressiv in die Kurve, kam über die Kerbs und nutzte Lawson, der gerade einlenkte, als Bremsklotz. Der Ferrari des Neuseeländers war danach so beschädigt, dass er chancenlos war. Er musste tatenlos mit ansehen, wie Götz mit Hilfe seiner Mercedes-Markenkollegen Meister wurde.

Der frühere Formel-1- und DTM-Pilot Christian Danner, der bei Sat.1 als Experte fungierte, fand klare Worte, in beide Richtungen. «Auch, wenn er sich am Sonntag zwei Klopse geleistet hat, ist er auf dem Weg zum Spitzenfahrer», sagte er bei Sport1.

Aber: «Sowas wie heute, das geht einfach nicht. Das kannst du nicht bringen. Aber ich bleibe dabei, der kommt noch. Der hat Potenzial. Das ist jetzt ein junger, wilder Mann. Aber wenn der etwas ruhiger wird, dann kommt da was auf uns zu.»

Lawson hatte nach dem Rennen aus seiner Enttäuschung keinen Hehl gemacht. «Immer wieder von dem gleichen Kerl rausgeworfen zu werden – das ist der dreckigste Rennfahrer, gegen den ich je gefahren bin», sagte der Neuseeländer.

«Man darf nicht vergessen: Lawson ist zum ersten Mal in seiner Karriere auf diesem Niveau im Motorsport gefahren. Da werden noch andere Fahrer auf ihn zukommen», so Danner. «Wenn diese Fahrer mal ein paar Jahre gefahren sind und den einen oder anderen Titel gewonnen haben, werden die auch anders miteinander umgehen.»

Auch der dreimalige Meister René Rast äußerte sich zu der Aktion seines Schützlings, er ist Kumpel und Mentor von Kelvin van der Linde. Rast hatte bereits in der Live-Sendung ein sehr mildes Urteil zu der Aktion in Kurve eins gefällt.

Die Kritik aus dem Ferrari-Lager kann er nachvollziehen. «Das sind die Reaktionen, die da hochkommen und die man auch sehen will. Wir wollen keine glattgebügelten Fahrer. Man darf nicht vergessen: Er ist erst 19 Jahre. Er stand kurz vor seinem ersten großen Titel. Daher ist man natürlich sauer, das kann ich nachvollziehen», sagte Rast, der 2022 in die DTM zurückkehren wird.

«Van der Linde als schmutzigsten Fahrer seiner Karriere zu bezeichnen ist vielleicht etwas over the top», so Rast. «Er ist kein unfairer Fahrer. Er möchte hart fahren und von den anderen respektiert werden.»


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