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Ekström und die Rallye-Karriere: Zu viel Stress

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström im Rallyeauto

Mattias Ekström im Rallyeauto

Mattias Ekström ist zwar ein Multitalent, eine Karriere im Rallyeauto kommt für den Schweden aber nicht in Frage.

Mattias Ekström kann man getrost als rastlos bezeichnen. Ein Tag ohne Motorsport? Für den Schweden ist das ein verschwendeter Tag. Der 35-Jährige hat in seiner Karriere schon einiges ausprobiert. Nur DTM? Zu wenig für den Audi-Piloten, der bereits Gehversuche bei der NASCAR unternahm, beim Race of Champions in einem Stadion seine Runden drehte oder im Rallyecross unterwegs war. Und Ekström war auch schon zweimal bei der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) dabei.

Im Interview mit SPEEDWEEK.COM hatte Ekström einmal verraten, dass er auf jeden Fall bis 40 noch Rennen fahren will. Vielleicht mal eine Saison auf den Rallye-Schotterpisten? Doch Ekström wiegelt ab. «Nein, das wird mit Sicherheit nie mein Ziel sein. Wenn ich eine Prüfung immer wieder fahren würde, wäre ich wahrscheinlich dabei. Aber damit man sich an den Aufschrieb gewöhnt und Selbstvertrauen in der Zusammenarbeit mit dem Co-Piloten aufbaut, braucht man tägliche Übung und eine Menge Routine», sagte Ekström.

Selbst wenn er sich an den Rhythmus gewöhnen würde, wäre viel Arbeit nötig. 2006 hatte sich Ekström fünf Wochen lang mit Testfahrten auf seinen Rallye-Einsatz vorbereitet. «Rallyefahrer investieren eine Menge», so Ekström. In der DTM gibt es vor der Saison zwei offizielle ITR-Tests sowie ein paar private Tests der Hersteller. In der WRC sind für jeden Fahrer 21 Testtage vorgesehen.

Eine Ausnahme würde Ekström aber machen: Für die Rallye Schweden, die der zweimalige DTM-Champion am besten kennt. «Ich bin dort aufgewachsen. Die Charakteristik der Straßen ist in mein Gehirn eingebrannt», so Ekström, der einen Einsatz auch pragmatisch sehen würde. Schließlich hat der zweifache Familienvater dann auch ein wenig Zeit für sich. Eine Rallye in Deutschland zum Beispiel komme aber gar nicht infrage. «Deutschland ist das Schlimmste. Es gibt keine Möglichkeit, die Kurven einzusehen. Ich fühle ich mich dort gar nicht zu Hause.»

Ekström hatte im Vorfeld des siebten DTM-Saisonrennens auf dem Nürburgring mit dem Franzosen Sebastien Ogier das Auto getauscht. Für Ekström wäre es auch kein Problem, sich wieder unter Wettkampfbedingungen in ein WRC-Auto zu setzen. Aber: «Pacenotes, Selbstvertrauen und gleichzeitig die Strecke im Blick haben, das ist mir zu viel Stress», so Ekström. Mit dem Speed, den man bei einer Rallye habe, dürfe man keinen Fehler machen. Schließlich gebe es keinen Reifenstapel oder ein Kiesbett wie in der DTM. «Es gibt aber immer einen netten Baum, der dich aufhält», erklärte Ogier.

Und der Franzose stimmte Ekström auch zu, dass man ohne Erfahrung im Rallyesport nicht weit kommt. «Man kann sehen, Robert Kubica oder Kimi Räikkönen waren ziemlich gut, trotzdem haben sie Zeit gebraucht. Kimi hat sich nicht genug Zeit gelassen, um sich zu verbessern. Beim Testen war er nicht weit weg, aber im Rennen braucht es ein paar Jahre.»

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