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Eifelwetter: «Riesenchaos und verrückte Bedingungen»?

Von Andreas Reiners
Regnet es während des Rennens?

Regnet es während des Rennens?

Kommt er oder kommt er nicht? Dunkle Wolken über dem Nürburgring kündigen Regen an. Aber das Eifelwetter ist traditionell unberechenbar.

Der Blick richtet sich seit Sonntagmorgen gen Himmel. Dunkle Wolken hängen über dem Nürburgring: Das berüchtigte Eifelwetter kündigt sich an. Die Regenwahrscheinlichkeit laut offiziellen Wetterdiensten: Gute 85 Prozent. Gefühlt ist es im Gegensatz zu den ersten beiden Tagen des Rennwochenendes zehn Grad kühler geworden. Ob der siebte DTM-Lauf das erste Regenrennen der Saison wird, weiß momentan wohl niemand so genau.

«Das Eifelwetter ist absolut speziell. Es kann beim Rennen trotzdem staubtrocken sein», bringt es Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf den Punkt. Während seine Speerspitze Gary Paffett erklärte, dass ihm die 85 Prozent Regenwahrscheinlichkeit keine Kopfzerbrechen bereiten («Wir sind unter allen Bedingungen stark), sagte Wolff, dass man keine großen Kompromisse eingehe könne. «Deswegen kann man nicht sagen, dass man das Auto ein bisschen in Richtung Nässe macht. Dann ist man zwei Zehntel von der Musik weg und dann schafft es kein Mercedes in die Top-Ten.»

Viel weiter nach vorne würde es unter normalen Bedingungen wohl auch für Bruno Spengler (BMW) nicht gehen. Deshalb ist für den Titelverteidiger klar: «Ich hoffe auf verrückte Bedingungen. Dann ist alles noch möglich. Wenn es vom Wetter her normal läuft, dann wird es höchstens der siebte Platz. Denn dann muss die Strategie stimmen. Und das ist verdammt schwierig», so der 29-Jährige, der 27 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Mike Rockenfeller hat.

Rockenfeller nimmt es wie es kommt

Der Audi-Pilot startet als Elfter unmittelbar hinter dem Kanadier. Rockenfeller kann allerdings nicht genau sagen, ob er bei Regen oder im Trockenen schneller ist. Regen wäre «sicher auch mal interessant», so Rockenfeller, der es aber wie immer so nimmt wie es kommt. Und natürlich aufgrund seines Vorsprungs ein kalkulierbares Risiko eingehen wird.

Ganz anders sein Markenkollege Timo Scheider, der auch auf dem Nürburgring eine Fortsetzung seiner Pannenserie erlebte. Diesmal waren es ein defekter Feuerlöscher und Probleme mit seinem Benzinsystem. Als 18. hofft man dann auch schon mal auf Chaos. «Ich hoffe, es gibt im Rennen 80 Boxenstopps und ein Riesenchaos. Und ich bin dann einfach mal nicht drin», so Scheider, der im Regen eine der wahrscheinlichsten Varianten sieht, «die mich nach vorn spülen. Momentan nehme ich alles mit, das mich nach vorn bringt und die Stimmung etwas hebt.»

Ähnlich sieht es auch BMW-Pilot Martin Tomczyk, der inzwischen seit zehn Rennen auf einen Punktgewinn wartet. «Es ist schwierig zu sagen, woran es genau liegt. Aber der Blick geht nach vorn. Vielleicht ist im Rennen endlich das Glück auf unserer Seite. Es ist schwierig, sich immer wieder neu zu motivieren, aber wir versuchen unser Bestes», so Tomczyk.

Stellt sich nur die Frage, ob einer der Fahrer im Qualifying vielleicht gepokert hat. Nach der Zeitenjagd kann am Setup des Autos nichts mehr verändert werden. Die Piloten müssen also bereits im Qualifying mit dem Setup fahren, das sie auch im Rennen benutzen. «Ich glaube nicht, dass jemand auf ein Regen-Setup gesetzt hat», sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. Der Hintergrund: Das könne man durch einen Vergleich der Rundenzeiten aus dem Qualifying mit denen aus dem Vorjahr erkennen.

Kopfzerbrechen bereitet dem 46-Jährigen trotz der ersten Startreihe mit Augusto Farfus und Marco Wittmann sein Champion. «Für Bruno ist Platz 10 natürlich nicht so gut, aber Mike Rockenfeller auf Elf bringt natürlich ein wenig Würze rein. Aufgrund der Wettervorhersage und der Tatsache, dass keine Änderungen mehr am Auto vorgenommen werden können, können wir uns auf ein unterhaltsames Rennen freuen.»

Und BMW selbst auf ein hartes Stück Arbeit. «Bei zwei Autos hat es heute gepasst, wir müssen jetzt schauen, dass es im Rennen auch bei den anderen Autos passt. Ob nun Regen oder nicht: Die Strategieleute haben in den nächsten Stunden richtig heiße Köpfe», so Marquardt. Spengler startet auf den schnelleren Optionsreifen, Rockenfeller auf Standard. Aber: Wenn es regnet, ist die Reifenwahl sowieso hinfällig.

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