Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mercedes: Ausgeklügelte Strategie, starke Teamarbeit

Von Andreas Reiners
Noch viel Arbeit für Mercedes

Noch viel Arbeit für Mercedes

Nach dem Sieg in Oschersleben reist Mercedes mit viel Motivation nach Ungarn. Die Erwartungen sind aber gedämpft. Vor allem auf trockener Strecke.

Der unerwartete Sieg in Oschersleben gibt Mercedes einen Motivationsschub. Trotzdem gilt es zunächst, den Rückstand auf die Konkurrenz aufzuholen - vor allem unter normalen Bedingungen. Die Vorfreude auf den Hungaoring ist trotzdem groß. Die Stimmen aus dem Mercedes-Lager.

Christian Vietoris: Ich bin mit dem Ziel in diese Saison gegangen, mein erstes DTM-Rennen zu gewinnen. Nach dem schwierigen Saisonstart in Hockenheim hätte ich niemals erwartet, dass es mir so schnell gelingen würde. Mein Team hat am vergangenen Rennwochenende in Oschersleben fantastische Arbeit geleistet und alles richtig gemacht - Auto, Boxenstopps und Strategie waren unter diesen schwierigen Bedingungen perfekt. Uns muss aber stets bewusst sein, dass wir im Trockenen noch nicht da sind, wo wir hin möchten. Noch sind wir nicht schnell genug, um bei allen Bedingungen aus eigener Kraft zu gewinnen. In Oschersleben haben wir jedoch gezeigt, dass wir diese Situation mit einer ausgeklügelten Strategie und starker Teamarbeit bestmöglich auszugleichen versuchen. In den kommenden Wochen liegt aber noch viel Arbeit vor uns, um die Performance unseres Autos bei allen Verhältnissen zu steigern.

Paul Di Resta: Budapest ist eine richtig coole Stadt, die ich im Rahmen der Formel 1 bereits kennen lernen durfte. Umso mehr freue ich mich, dass die Strecke nach einer so langen Pause wieder einen Platz im DTM-Rennkalender gefunden hat. Wir haben vor Saisonbeginn auf dem Hungaroring getestet und reisen somit nicht ganz ohne Erfahrungswerte zum dritten Rennen des Jahres. Obwohl wir dort getestet haben, müssen wir an diesem Wochenende noch viel über die Strecke und die Abstimmung lernen. Ganz besonders in unserer Situation, in der wir alle gemeinsam hart arbeiten müssen, um die Performance unseres Autos weiter zu steigern.

Gary Paffett: Ich mag es, auf neuen Rennstrecken zu fahren, wobei ich mit dem Hungaroring von den DTM-Testfahrten im Winter sowie vielen Besuchen als Formel 1-Testfahrer bereits bestens vertraut bin. Ähnlich wie zuletzt in Oschersleben ist das Überholen in Budapest eine echte Herausforderung. Die Strecke weist viele Kurven und nur relativ wenige Geraden auf. Die meisten Kurven sind mittelschnell, es gibt aber auch einige schnellere Kurven. Es ist eine interessante Strecke, die vor allem mit dem Option-Reifen sehr viel Spaß machen dürfte.

Vitaly Petrov: Ich kenne die Strecke in Ungarn bestens aus meiner Zeit in der GP2 und der Formel 1. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich dadurch einen Vorteil hätte. Im Gegenteil: Beim Saisonauftakt in Hockenheim habe ich gemerkt, dass ich an die Strecken in einem DTM-Auto ganz anders herangehen und meinen Fahrstil entsprechend anpassen muss. Es ist schön, dass die DTM in Ungarn an den Start geht. Ich mag die Atmosphäre am Hungaroring und Budapest ist eine wunderschöne Stadt, in der am Rennwochenende eine fantastische Stimmung vorherrscht.

Robert Wickens: Budapest ist eine schöne und sehr anspruchsvolle Strecke, auf der ich in der GP3 bereits auf dem Podium gestanden habe. Mit den vielen engen und winkligen Kurven und wenigen Geraden fühlt sie sich fast wie ein Straßenkurs in Form einer permanenten Rennstrecke an. Auf einer Runde auf dem Hungaroring hat der Fahrer stets alle Hände voll zu tun und es gibt kaum Gelegenheiten, um einmal durchzuatmen.

Daniel Juncadella: Ich freue mich auf Ungarn. In der Saison 2008 habe ich auf dem Hungaroring mein erstes Rennen in der Formel BMW gewonnen - und am nächsten Tag gleich das zweite. Daran erinnere ich mich gerne zurück. Der Streckenverlauf ist mit seinen vielen Kurven sehr anspruchsvoll für Fahrer und Fahrzeug. Uns erwartet ein physisch anstrengendes Rennen, das durch das Fehlen langer Geraden noch schwieriger wird, da man sich auf dieser Strecke keine Sekunde lang ausruhen kann.

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: Wir kennen den Hungaroring schon seit vielen Jahren aus der Formel 1 und wissen somit aus erster Hand, wie groß die Motorsport-Begeisterung der Fans in Osteuropa ist. Für Mercedes-Benz ist Budapest ein wichtiges Rennen, da uns sicher auch viele der mehr als 3.400 Kollegen aus unserem Werk im ungarischen Kecskemét an der Rennstrecke die Daumen drücken werden. Normalerweise produzieren sie die B-Klasse und den Mercedes-Benz CLA, an diesem Wochenende möchten wir ihnen mit der DTM eine spannende Show bieten. Unser erster Saisonsieg beim vergangenen Rennen in Oschersleben hat unserer Mannschaft einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben. Uns ist jedoch bewusst, dass dieser Sieg unter besonderen Umständen zustande gekommen ist. Deshalb werden wir weiter unermüdlich arbeiten, um unsere Performance auch im Trockenen stetig zu verbessern.

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