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Jamie Green (Audi): In der DTM ist nichts garantiert

Von Otto Zuber
Jamie Green

Jamie Green

Mit vier Siegen und Platz zwei in der Fahrerwertung war Jamie Green im vergangenen Jahr der erfolgreichste Audi-Pilot in der DTM. Der Brite über die Vorbereitungen auf die neue Saison und seine Erwartungen.
Ende Februar sitzen Sie bei einem Test in Spanien erstmals seit dem Finale der Saison 2015 wieder im Cockpit des Audi RS 5 DTM – eine ziemlich lange Zeit, oder?

Ich bin schon viele Jahre in der DTM und daran gewöhnt, abseits der Rennwochenenden nicht viel zum Fahren zu kommen. Von Oktober bis Februar nicht im Auto zu sitzen ist schon eine lange Zeit. Aber für mich ist das kein Problem. Ich finde es sogar gut, im Winter ein paar Monate Abstand zum Racing zu haben. Es gibt dir Zeit, die Akkus aufzuladen, und hält dich frisch und motiviert. Wenn es im Mai in Hockenheim wieder losgeht, bin ich bestimmt wieder richtig hungrig auf das Racing.

In diesem Jahr gibt es vor Saisonbeginn nur zwei Testtermine: den Herstellertest in Monteblanco und einen ITR-Test in Hockenheim.

Wir haben in der DTM Phasen wie diese, in denen die technische Entwicklung der Autos eingefroren und das Testen stark limitiert ist. Mir macht das nichts aus, denn meine Leistung leidet darunter nicht. Trotzdem ist es schön, dass ich in diesem Jahr bei beiden Tests dabei bin. Fünf Tage im Auto vor dem Saisonstart – das ist für DTM-Verhältnisse relativ viel.

2015 war der Audi RS 5 DTM das Auto, das es zu schlagen galt. Was erwarten Sie von der neuen Saison?

Das ist schwer zu sagen. Auch vor einem Jahr war die Technik der Autos eingefroren – trotzdem war BMW überraschend langsam, nachdem Marco Wittmann in der Saison zuvor die Meisterschaft gewonnen hatte. Wer hätte damit gerechnet? In der DTM ist einfach nichts garantiert. Klar ist, dass wir im letzten Jahr ein sehr gutes Auto hatten und nur durch viel Pech nicht den Fahrer- und den Herstellertitel geholt haben. Der Speed hat gestimmt. Wir hoffen, dass das auch in diesem Jahr der Fall sein wird. Mercedes kommt mit einer etwas anderen Karosserie. Es besteht also die Möglichkeit, dass sich die Kräfteverhältnisse dadurch etwas verschieben. Für mich persönlich ist wichtig, dass mein Umfeld unverändert ist: Ich arbeite beim Audi Sport Team Rosberg mit demselben Ingenieur und denselben Mechanikern zusammen. Wir sind eine starke, kleine Gruppe, die an sich glaubt und in der alle einander vertrauen. Es ist positiv, dass wir weiter zusammenarbeiten und hoffentlich das gute Momentum aus dem letzten Jahr in die neue Saison mitnehmen.

Sie bekommen aber mit Adrien Tambay einen neuen Teamkollegen. Was bedeutet das für Sie?

Adrien fährt ja schon länger in der DTM für Audi. Auch wenn wir noch keine Teamkollegen waren, kennen wir uns gut. Wir verstehen uns prima. Er ist ein schneller Fahrer und ein Youngster. Ich bin etwas älter und erfahrener. Ich denke, aus der Sicht von Rosberg ist das eine gute Mischung. Das war auch mit Nico (Müller) so. Für mich ändert sich nichts: Ich habe wieder einen jungen, schnellen Teamkollegen, der mir das Leben hier und da schwermachen wird. Das ist Teil der Herausforderung, die mir gefällt.

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