Valentino Rossi sucht das Glück

Eisspeedway-GP in über 100 Ländern im TV

Kolumne von Ivo Schützbach
Motul bezahlte für die TV-Produktion

Motul bezahlte für die TV-Produktion

Der Eisspeedway-GP wurde 2013 in über 100 Ländern im Fernsehen übertragen. Den deutschsprachigen Fans nützte das nicht viel.

Ein Blick auf die Liste aller Fernsehstationen, welche den Eisspeedway-GP 2012/2013 live oder als Aufzeichnung übertragen haben, ist respektabel. Wir sind es nicht gewohnt, dass der Motorrad-Weltverband FIM bei seinen selbstvermarkteten Serien tatsächlich etwas unternimmt, um den Sport in die Öffentlichkeit zu rücken.

Doch diesen Winter wurden große Fortschritte erzielt: Egal, ob bei der SuperEnduro-, X-Trial- oder Eisspeedway-WM, es gab bewegte Bilder auf der Mattscheibe.

Eisspeedway nur im Bezahlfernsehen

In Deutschland übertrug Spartensender Motors TV die Grand Prix jeweils einige Tage später als einstündige Zusammenfassung – es gab bis zu zehn Wiederholungen pro Sendung. Ärgerlich für die meisten deutschen Fans: Motors TV ist ein Bezahlsender, der nur über die großen Digital-Kabelnetze Kabel Deutschland, Kabel BW und Unitymedia angeboten wird. Alternativ ist Motors TV auch im Web via IPTV und ADSL-Technik empfänglich.

Doch solange eine Sportart nicht gratis im Fernsehen kommt, wird der Kundenkreis immer sehr beschränkt sein. Da hilft es dem Sport auch nichts, wenn er in über 100 Ländern zu sehen ist, von denen 90 aber auch gar nichts mit Eisspeedway am Hut haben – ich denke an Länder in Afrika, Asien, Ozeanien, der Karibik und Arabien.

Motul bezahlte für die TV-Produktion

Den Einfluss des Fernsehens bekamen die Fahrer diese Saison sofort zu spüren – vorerst negativ. So wurde die Werbefläche auf der Lenkerverkleidung von der FIM vereinnahmt, dort prangten statt persönlicher Sponsoren eine Startnummer und Seriensponsor Motul (Schmierstoffe). «Wenn es uns gelingt, mehr Sponsoren für den Grand Prix zu gewinnen, dann können wir auch den Fahrern etwas zurückgeben», sagte Race-Director Peter Jansson aus Schweden im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die FIM gab diese Saison sehr viel Geld für die TV-Übertragungen aus. Das gesamte Geld von Seriensponsor Motul ging in den Produktionskosten auf.»

Jansson ortete diesen Winter einige Fortschritte: «Beim letzten GP in Uppsala übertrug das nationale schwedische Fernsehen beide Rennen live, das war perfekt.»

Ebenfalls lobenswert: Die ZDF Sportreportage sendete am Sonntagabend (24. März) um 17.30 Uhr zwischen Formel 1, Fußball, Basketball und vor Millionenpublikum eine hervorragende Sendung über Günther Bauer und den Eisspeedway-Sport.

So kann es weitergehen.

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