MotoGP: Pedro Acosta schmeißt Sprint-Sieg weg

Die Ähnlichkeit zwischen Eisspeedway und MotoGP

Von Ivo Schützbach
Eisspeedway: Ein ganz spezieller Motorsport

Eisspeedway: Ein ganz spezieller Motorsport

Auf den ersten Blick schaut ein Eisspeedway-Motorrad befremdlich aus. Doch es steckt mehr filigrane Technik dahinter als man vermuten würde.

«Ein Eismotorrad schaut etwas eigenartig aus, ein Eisengeländer mit etwas Kunststoff drum herum», meint Motoren-Tuner Klaus Lausch, der dieses Jahr unter anderen Weltmeister Daniil Ivanov ausrüstete. «Dann noch diese stacheligen Räder und die Vorstellung, damit muss ich aufs Glatteis. Für jeden Motorradfahrer ein Graus, das funktioniert eh nicht. Wenn man sich so ein Motorrad aber im Detail anschaut: Der Mittelrahmen ist von einem Gitterrohrrahmen im Straßenrennsport, wie etwa bei Ducati, nicht weit entfernt. Der Rest ist aber natürlich so gebaut, dass es für den Eisspeedway-Sport am Besten handhabbar ist. Das heißt: An Gewicht alles entfernen, was nicht unbedingt nötig ist.»

Ein Eismotorrad kommt auf 110 Kilogramm Kampfgewicht. Federelemente werden wie im Straßenrennsport oder Motocross verwendet, eine gute Gabel von Öhlins etwa kostet mehrere Tausend Euro. «Die Bikes haben einen altertümlichen Touch, weil sich in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich etwas verändert hat», meint Lausch. «Zwei Räder und ein Lenker drauf. Bei MotoGP gibt es jedes Jahr ein neues Modell, immer ist alles neu. Bei ihnen geht es technische genau so vor und zurück, nur ist es anders verpackt. Fast alles, was wir im MotoGP technisch heute sehen, war schon mal da – wie etwa das Ziehkeilgetriebe von Honda.»

Im Eisspeedway gab es in den letzten Jahrzehnten nur zwei leicht ersichtliche große technische Veränderungen: Von starren Hinterrahmen wurde auf gefederte umgestellt. Und vom stehend eingebauten Motor auf liegende. Diese Motoren kamen aber relativ schnell wieder aus der Mode.

Lausch erklärte SPEEDWEEK.com: «Mit den liegenden Motoren konnten enge Radien schlechter gefahren werden. Deshalb kam man schnell wieder zurück zu den stehenden Motoren, diese haben ein besseres Handling. Das liegt daran, dass die Rotationsbewegung im Motor in der Kurve nach innen und nicht nach vorne wirkt. Als die ersten liegenden Motoren im Eisspeedway kamen, hat das richtig eingeschlagen. Dann wurden aber die Kurvengeschwindigkeiten höher, weil die Fahrer mit einem ganz anderen Dampf ankamen. Dann kamen die Fahrer nicht mehr um die Kurve und einer nach dem anderen schlug in die Strohballen ein.»

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