MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Martin Haarahiltunen lehrt den Russen das Fürchten

Von Jan Sievers
Martin Haarahiltunen vor Ex-Weltmeister Dmitrij Khomitsevich

Martin Haarahiltunen vor Ex-Weltmeister Dmitrij Khomitsevich

Martin Haarahiltunen sorgte bei seinem ersten Eisspeedway-GP in Kasachstan für eine Sensation: Der Schwede fuhr an beiden Tagen ins Finale und ist jetzt WM-Vierter.

Ein eindeutig passender Spitzname für den neuen Schweden im Eisspeedway-GP ist Harakiriltunen. Kaum einer reitet so waghalsige Attacken wie Martin, der mit Nachnamen Haarahiltunen heißt. Der Rookie fährt knallhart, immer fair und lehrt den Russen das Fürchten. Die erste Sensation gelang ihm am Samstagabend, als er Ex-Weltmeister Dmitry Khomitsevich im Vorlauf schnappte und seinen Vorsprung bis ins Ziel retten konnte. Als er im letzten Lauf den bis dahin ungeschlagenen Sergej Karachintsev in die Schranken wies und die Vorläufe als Zweiter beendete, war das Wunder perfekt.

Im ersten GP seines Lebens bis ins Halbfinale zu kommen war schon eine gute Leistung. Die Krönung sollte mit der Finalqualifikation folgen, für die er hart kämpfen musste. Nach misslungenem Start lag er nur an dritter Stelle und kämpfte mit Andrej Shishegov um Platz 2 und damit das Finalticket. «Harakiriltunen» war zwar schneller als der Russe, jedoch machte dieser sich so geschickt breit auf der Bahn, dass es unweigerlich zu feindlichem Kontakt kam. Der Schwede fuhr hinten auf, musste vom Gas und verlor wertvolle Meter. Wie ein Ritter in einem Duellturnier streckte er den Arm mit geballter Faust Richtung Shishegov, als die Situation bereits aussichtslos erschien und blies zum Angriff. Etwa 300 Meter später war er wieder an seinem Gegner dran und schaffte ihn im Fotofinish niederzuringen – ein Wahnsinnsspektakel.

Was im Finale folgte, war ganz großes Kino und Oscar-reif: Während Weltmeister Koltakov dem Sieg entgegenflog, schnappte sich Haarahiltunen zunächst Ex-Europameister Karachintsev, beim nächsten Mal Luft holen umkurvte er elegant Ex-Weltmeister Khomitsevich, ließ nichts anbrennen und konnte im ersten GP seines Lebens mit dem zweiten Platz einen Riesenerfolg feiern. Die Russen sind somit gewarnt, Welpenschutz wird es für den Newcomer nicht mehr geben, sie werden von der Härte gegen ihn einen Gang zulegen müssen.

Das Finale am Sonntag beendete Haarahiltunen auf Rang 4, Vierter ist er nun auch in der Gesamtwertung und mit 29 Punkten mit Abstand bester Nicht-Russe.

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