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Eisspeedway-GP 2020: Überraschende Wildcard-Vergabe

Von Manuel Wüst
Zwei Tage nach dem Qualifikationsrennen hat der Motorrad-Weltverband FIM die letzten beiden Startplätze für den Eisspeedway-GP vergeben. Ein Österreicher und ein Niederländer erhielten den Zuschlag.

Das 15 Fahrer umfassende Fahrerfeld für den Eisspeedway-GP, der am ersten Februar-Wochenende in Almaty/Kasachstan beginnt, ist komplett. Mit der Vergabe der beiden Dauer-Wildcards an Charly Ebner und Bart Schaap hat die FIM zwei Fahrer berücksichtigt, denen durch die Absage der Qualifikationsrunde in Finnland die Chance genommen wurde, sich sportlich für den Eisspeedway-Grand-Prix zu qualifizieren.

Ebner hat sich im vergangenen Jahr für seine erste volle GP-Saison qualifiziert und diese auf dem 13. Rang und mit 31 Punkten beendet. Der 26-Jährige gewann zudem mit Österreich beim Eisspeedway der Nationen Bronze.

Während Ebners Wildcard leicht zu rechtfertigen ist, überrascht die Vergabe an Schaap. Der Niederländer startete im vergangenen Jahr bei den Grands Prix in Heerenveen und konnte über beide Tage sechs Punkte einfahren. Betrachtet man das Ergebnis genauer, fällt auf, dass fünf der sechs Punkte aufgrund von technischen Defekten und Stürzen geerbt wurden und der einzige Fahrer, den er auf der Bahn schlug, Simon Reitsma war.

Bei der Deutschen Eisspeedway-Meisterschaft, in der Schaap als Gaststarter am Band stand, kam der junge Niederländer auf den sechsten Rang und platzierte sich hinter Markus Jell und auch Max Niedermaier, die sich beide lediglich auf der Nachrückerliste wiederfinden.

Diese wird angeführt vom Tschechen Lukas Hutla, der in der Qualifikationsrunde erst im Stechen an Martin Haarahiltunen scheiterte. Zweiter Nachrücker ist Jell, der mit acht Punkten die Qualifikation ebenso verpasste wie Vladimir Cheblakov aus Kasachstan und Luca Bauer. Als dritter Deutscher wird Max Niedermaier auf der Nachrückerliste geführt. Als Einziger auf der Liste hatte der 31-Jährige nicht die Chance, sich sportlich zu qualifizieren. Im Gegensatz zu den anderen Fahrern, kann der Bayer aber auf langjährige Grand-Prix-Erfahrung zurückblicken.

Betrachtet man das Line-up der Eisspeedway-Weltmeisterschaft 2020, so stehen mit fünf Russen und vier Schweden erwartungsgemäß die meisten Fahrer aus den beiden stärksten Eisspeedway-Nationen im Feld. Drei Österreicher und zwei Niederländer runden mit Hans Weber als einzigem Deutschen das Startfeld ab.

Aus deutscher Sicht kommt die Frage auf, warum die deutschen Fahrer bei der Vergabe der Wildcards übergangen wurden. Als einziges Land neben Russland richtet Deutschland in Inzell und Berlin zwei FIM-Events pro Jahr aus und hätte einen zweiten festen Teilnehmer im Feld verdient. Max Niedermaier, der lange in der WM fuhr, mehrfach Deutscher Meister wurde und auch schon Rennen in der EM gefahren ist, hat als fünfter Nachrücker kaum Chancen auf GP-Einsätze. Markus Jell hat im vergangenen Jahr in Inzell sportlich gezeigt hat, dass er in einem WM-Feld mithalten kann – Schaap bislang nicht.

Line-up Eisspeedway-GP 2020:

Daniil Ivanov (RUS)
Dmitry Koltakov (RUS)
Dinar Valeev (RUS)
Dmitry Khomitsevich (RUS)
Hans Weber (D)
Stefan Svensson (S)
Niklas Svensson (S)
Igor Kononov (RUS)
Franz Zorn (A)
Jasper Iwema (NL)
Harald Simon (A)
Ove Ledström (S)
Martin Haarahiltunen (S)
Charly Ebner (A)
Bart Schaap (NL)

Die Nachrücker:

Lukas Hutla (CZ)
Markus Jell (D)
Vladimir Cheblakov (KAZ)
Luca Bauer (D)
Max Niedermaier (D)

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