Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mandy Kainz: «Wir geben auf, das Risiko ist zu hoch!»

Von Helmut Ohner
Wie schon im Vorjahr startet das Yamaha Austria Racing Team mit einem Ausfall in die neue Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Ein Elektronikdefekt zwingt den WM-Dritten nach 152 Runden zur Aufgabe.

Mehr als eineinhalb Stunden mischte das Yamaha Austria Racing Team, das vom zweiten Platz ins Rennen startete, bei der 81. Auflage des Bol d’Or munter um den Sieg mit. Broc Parkes und vor allem Marvin Fritz trieben ihre Yamaha YZF-R1 fehlerlos um den 5,791 Kilometer langen «Circuit Paul Ricard». Doch das Unglück nahm seinen Lauf als Kohta Nozane das Motorrad übernahm und bereits in seiner Outlap schwer zu Sturz kam.

Der junge Japaner, der zum ersten Mal beim Bol d’Or dabei war, blieb einige Zeit benommen neben der Strecke liegen, sodass sogar das Safety-Car ausrücken musste. Anstatt sich behandeln zu lassen, sprang er nach wenigen Minuten auf die Maschine und brachte sie zurück an die Box, wo er völlig entkräftet zusammensackte und von den Mechanikern gestützt ins Medial Center gebracht werden musste. Später wurde Nozane zur Beobachtung ins Krankenhaus von Toulon eingeliefert.

Für den österreichischen Teamboss Mandy Kainz war es ein Déjà-vu. 2016 stürzte Ivan Silva beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans ebenfalls bei seinem ersten Stint unmittelbar nach der Übernahme des Motorrades. Der Spanier brach sich damals ein Bein und Broc Parkes sowie Max Neukirchner mussten zu zweit die gesamte Renndistanz abspulen. Nach einer heroischen Leistung erreichten sie den elften Rang.

Einige Zeit versuchten Parkes und Fritz ein ähnliches Kunststück zuwege zu bringen. Das Team war durch den Zwischenfall von der zweiten Stelle auf Platz 37 zurückgefallen. Langsam arbeitete sich das australisch-deutsche Duo wieder Richtung Top-20. Etwas nach 18.30 Uhr parkte die Yamaha wieder an der Box. In Windeseile wurde ein Teil der Elektronik ausgetauscht, der Rückfall vom 17. auf den 46. Rang konnte trotzdem nicht verhindert werden.

Nach 152 Runden entschloss sich der österreichische Teamchef, der Qual ein Ende zu bereiten. «Es hat keinen Sinn, das Risiko ist einfach zu groß. Ich möchte die Gesundheit meiner Fahrer nicht aufs Spiel setzen», begründete er seinen Entschluss. «Durch den Defekt arbeiten die Traktions- und Wheelie-Kontrolle nicht fehlerfrei. Außerdem ist der Schaltautomat ausgefallen. Wir könnten jetzt die gesamte Elektronik tauschen, aber das macht absolut keinen Sinn.»

«Ich konnte mit Kohta nach seinem Sturz nicht sprechen, aber ich gehe davon aus, dass die Elektronik für seinen Sturz verantwortlich war», nimmt der Steirer seinen japanischen Fahrer in Schutz. «Er weiß ja, dass frische Reifen einige Runden benötigen, bis sie auf Temperatur sind. Bisher haben wir keine Informationen, wie schwer seine Verletzungen sind. Wir hoffen, dass er bald wieder auf seinen Beinen sein wird.»

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