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Ducati kann sich Teilnahme an Endurance-WM vorstellen

Von Ivo Schützbach
Mit der Panigale V4 hat Ducati erstmals eine 1000-ccm-Vierzylinder-Serienmaschine und tritt unter gleichen technischen Voraussetzungen gegen die Superbike-Konkurrenz an. Damit wird auch das Thema Endurance interessant.

Beim legendären Acht-Stunden-Rennen in Suzuka ging Ducati der Konfrontation mit den japanischen Herstellern werksseitig bislang aus dem Weg. Obwohl die Ducati 1199 Panigale R seit Jahren zu den besten Motorrädern in der Superbike-WM gehörte und auch eine Homologation für die Endurance-WM hat, setzte kaum ein Team auf die Renner aus Bologna.

Hauptgründe dafür waren, dass Ducati nach wie vor der Ruf vorauseilt, dass der Twin kein 24-Stunden-Rennen durchsteht. Außerdem gibt es werksseitig keine Unterstützung, auch kein Landesimporteur gönnt sich ein größeres Engagement.

Zwar gibt es die neue Ducati V4 bereits seit diesem Jahr, diese hat aber 1103 ccm und keine Rennsport-Homologation. Erst für 2019 wird eine V4 mit 1000 ccm gebaut, welche dann in der Superbike-WM sowie in sämtlichen Serien unterhalb davon zum Einsatz kommt.

Dann wird sich Ducati erstmals seit 2007 wieder mit gleichem Hubraum mit den japanischen Herstellern messen. Damals setzte Ducati die 999 ein, seit 2008 sind für Zweizylinder-Bikes 1200 ccm Hubraum erlaubt.

Sämtliche Experten gehen davon aus, dass die neue V4 Maßstäbe setzen wird, der SBK-Motor dreht über 16.000/min und leistet fast 250 PS. «Wir werden die Dinge Schritt für Schritt angehen», gibt Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, den Weg vor. «Zunächst arbeiten wir daran, in der Superbike-WM zu gewinnen. In Zukunft könnte auch die Endurance-WM ein Thema sein.»

Besonders reizvoll wäre für Ducati der Sieg beim prestigeträchtigen Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, wo noch nie eine europäische Marke gewann. Der Sieg dort hat für die japanischen Hersteller den gleichen Stellenwert wie der Gewinn der MotoGP-Weltmeisterschaft.

«Suzuka ist ein spezielles Rennen, dafür musst du dich bestens vorbereiten», ist Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bewusst. «Die technischen Bestimmungen sind anders als in der Superbike-WM, und die Japaner investieren viel. Sie haben auch die Möglichkeit, viel zu testen. Wir müssten ein Team aufbauen, das in Suzuka stationiert ist, um dort testen zu können. Das ist alles nicht so einfach.»

«Wenn wir dort antreten, dann müssen wir auch eine realistische Chance haben die Japaner zu schlagen», meinte Ciabatti gegenüber SPEEDWEEK.com. «Damit das gegeben ist, müssen wir uns umfassend vorbereiten. Für Honda ist es einfach in Suzuka zu testen, ihnen gehört die Strecke. Aber wie sollen wir das von Italien aus bewerkstelligen? Wir müssten das Team und alle Teile hinüberschicken, das ist sehr teuer.»

Ganz ausschließen will der 60-Jährige einen zukünftigen Suzuka-Start aber nicht: «Wenn jemand mit einem riesigen Budget kommt und uns fragt, ob wir das zusammen angehen sollen, dann denken wir darüber nach. Im Moment haben wir aber weder den Plan noch die Ressourcen, um das umzusetzen.»

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