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Teure Extrem-Superbikes auch in der Endurance-WM?

Ab nächster Saison darf die Ducati V4R auch in der Endurance-WM eingsetzt werden

Ab nächster Saison darf die Ducati V4R auch in der Endurance-WM eingsetzt werden

Für die Endurance-WM 2019/2020 wurde der Kostendeckel für die Serienmaschine auf 40.000 Euro deutlich angehoben. Inzwischen sickerte durch, was der Grund für diese Änderung ist.

Jahrelang galten in der Langstrecken-WM die Kostendeckel für Motorräder der Superstock-Klasse. Mitte Mai hat das Circuit Racing Commission Bureau beschlossen, dass die Homologation von Maschinen, die an der Endurance-WM teilnehmen dürfen, ab Beginn der nächsten Saison laut dem Reglement der Superbike-WM erfolgt. Dort dürfen die homologierten Fahrzeuge in der Serienversion maximal 40.000 Euro kosten.

Da die Änderung der Zulassungsmodalitäten keinerlei Auswirkungen auf das technische Regelwerk hat, fragten sich viele, was sie bezweckt. Geändert hat sich dadurch lediglich, dass dann auch in der Endurance-WM mit der Ducati Panigale V4R gefahren werden darf, welche nach den bisherigen Superstock-Regeln zu teuer ist.

Nach und nach sickern die Pläne der Dorna, dem Rechteinhaber der Superbike-WM, sowie des Motorrad-Weltverbands FIM durch, was die zukünftigen Motorräder in den seriennahen Weltmeisterschaften SBK und EWC betrifft.

Obwohl immer mehr Seriennähe und Kostensenkung gepredigt wird, hat Ducati Corse 2019 mit der serienmäßig 40.000 Euro teuren Panigale V4R dem japanischen Seriensieger Kawasaki (vier WM-Titel in Serie mit Jonathan Rea) erfolgreich den Kampf angesagt.

Die Superbike-Fans stellen sich die Frage: Müssen jetzt alle Hersteller eine verkappte MotoGP-Maschine für die Superbike-WM erzeugen und anbieten?

FIM-Präsident Jorge Viegas brachte die Idee auf, man könne in der Superbike-WM komplett serienmäßige Motorräder homologieren und an den Start bringen. Aber das ist weder für die Werke sinnvoll noch für die Zuschauer, denn sie wollen attraktiven Motorradsport und technische Innovationen erleben.

Außerdem: Was bedeutet serienmäßig? Heute streiten sich in der SBK-Klasse Motorräder mit einem Kaufpreis von nicht einmal 20.000 Euro mit High-Tech-Exemplaren um 40.000 Euro.

Momentan denken Honda, Yamaha und Kawasaki darüber nach, einen exklusiven und wohl ebenfalls 40.000 Euro teuren Ducati-V4R-Killer zu bauen.

Deshalb wird jetzt überlegt, für die Superbike-WM eine Mindestproduktion von 50 Maschinen für alle homologierten Modelle vorzuschreiben, der Kaufpreis könnte mit 40.000 Euro gedeckelt werden. Dann bleibt es den Werken wie BMW, Yamaha, Kawasaki und Honda überlassen, ob sie eine Anti-Ducati-V4R-Maschine bauen und um Siege und den Titel kämpfen, oder mit den existierenden Modellen froh sind, wenn sie in die Top-5 fahren.

Aktuell müssen über zwei Jahre mindestens 500 Motorräder gebaut werden, um die Homologation zu bekommen. In der Vergangenheit waren bis zu 3000 produzierte Bikes vorgeschrieben.

«Momentan prüfen wir unterschiedliche Ideen und Vorschläge», räumte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta beim Mugello-GP gegenüber SPEEDWEEK.com ein.

Inzwischen ist bei der FIM die Vorstellung aufgetaucht, die künftigen SBK-Motor-Vorschriften auch in der Langstrecken-WM zum Einsatz zu bringen. Aber ob die Motoren in ihrer Spezifikation für Sprintrennen auch für 24-h-Rennen und 8-h-Rennen geeignet sind, darf bezweifelt werden. Einheitliche Motoren für SBK und WEC werden wohl ein unerfüllbarer Wunschtraum bleiben.

Aber natürlich werden die Endurance-Teams nicht länger mit den bisherigen Kawasaki ZX-10RR, Honda CBR1000RR oder Yamaha R1 fahren wollen, sollten diese Hersteller für 2020 oder 2021 Extrem-Superbikes bauen, um Ducati in der SBK-WM Paroli bieten zu können. Die Standfestigkeit der Motoren sollte zumindest in einer seriennahen Version kein Problem sein, da wohl kein Hersteller nur 50 prototypenähnliche Exemplare einer solchen Maschine ausschließlich für die Superbike-WM bauen wird. Dafür ist die Nachfrage nach sündteuren Sportmotorrädern viel zu groß, Ducati verkaufte in den ersten Monaten 2019 bereits über 1000 Stück der V4R. So ein Geschäft will sich kein Hersteller entgehen lassen.

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