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Ant West: «Die Hölle muss ein 24-Stunden-Rennen sein»

Von Helmut Ohner
Nach längerer Pause absolvierte der Australier Anthony West mit dem Bol d’Or in Le Castellet wieder einmal ein 24-Stunden-Rennen und findet sich in seiner Meinung bestätigt, dass es die Hölle ist.

Es ist schon einige Jahre her, dass sich Anthony West durch ein 24-Stunden-Rennen gequält hat. Nachdem er 2015 in Le Mans die Wertung der Stocksport-Klasse gewonnen hatte, wollte er sich diese besondere Form von Masochismus nicht mehr antun. «Wie heißt es aber so schön, die Zeit heilt alle Wunden. Beim Bol d’Or werde ich in der Superbike-Klasse für Maco Racing an den Start gehen», verriet der Australier vor dem diesjährigen Bol d’Or.

Schon vor dem offiziellen Training gab es für die slowakische Mannschaft einen herben Rückschlag. Mit Gregory Leblanc verletzte sich beim privaten Test auf dem Circuit Paul Ricard ausgerechnet der erfahrenste Fahrer des Teams bei einem Sturz und musste kurzfristig ersetzt werden. «Beim Versuch einen langsamen Fahrer zu überholen ist Gregory schwer gestürzt und hat sich unglücklicherweise das Becken gebrochen.»

Mit dem Deutschen Marc Moser und dem tschechischen Ersatzfahrer Ondrej Jezek mischte der 40-jährige Australier sowohl im nassen ersten Qualifying, als auch im Nachttraining im vorderen Feld mit, im entscheidenden zweiten Zeittraining wurde die Truppe allerding von Problemen mit der Elektronik eingebremst. Der 20. Startplatz entsprach nicht den hohen Ansprüchen des engagiert auftretenden Yamaha-Teams.

«Mir wurde das Privileg eingeräumt, den Start des Langstreckenklassikers zu absolvieren», fühlte sich das «Enfant terrible» aus Down Under, das erst im Frühjahr seine Dopingsperre abgesessen hatte, geehrt. «Ich wollte das Team natürlich stolz machen und habe gleich ordentlich losgelegt. Es ist mir gelungen das Motorrad an der zehnten Stelle zu übergeben und meine Teamkollegen konnte diese Position halten.»

«Bis die Tankleuchte aufleuchtete und mir zu meiner Überraschung sofort der Sprit ausging lief mein zweiter Stint wirklich gut. Ich habe geschoben wie der Teufel, um das schwere Motorrad so schnell wie möglich an die Box zu bringen. Diese Aktion hat uns bis an die 24. Stelle zurückgeworfen», schilderte West das Missgeschick. Das sollte im Laufe des Rennens nicht der einzige Rückschlag für das Yamaha-Trio gewesen sein.

«Um den verlorenen Boden auf unsere Konkurrenten wieder gutzumachen, sind wir volles Risiko gegangen. Das hat leider dazu geführt, dass meine Teamkollegen gestürzt sind. Dann hatten wir auch noch eine gerissene Kette und einen Plattfuß, weil eine Felge verbogen war. Zu allem Überfluss ist mir dann ein zweites Mal das Benzin ausgegangen, obwohl wir die Rundenanzahl pro Stint von 24 auf 22 verringert haben.»

Maco Racing war während der 84. Auflage des Bol d’Or nicht die einzige Mannschaft, die gravierende technische Probleme oder Stürze zu verzeichnen hatten. So mussten mit Webike SRC Kawasaki France Trickstar, F.C.C. TSR Honda France, YART Yamaha, ERC Endurance Ducati und BMW Motorrad World Endurance auch Mitfavoriten um den Sieg vorzeitig ihre Segel streichen. Die Ausfallquote lag mit über 50 Prozent extrem hoch.

«Wenn die Hölle ein Rennen wäre, dann wohl ein 24-Stunden-Rennen. Hut ab vor der gesamten Maco Racing Truppe, die Jungs haben nie aufgegeben. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und es hat sich bezahlt gemacht. In der Gesamtwertung konnten wir noch den Platz 10 ergattern, unsere Klasse haben wir an der fünften Stelle beendet. Das angestrebte Top-3-Ergebnis ist es zwar nicht geworden, aber es hat sich nach den Strapazen zumindest so angefühlt. Vielen Dank, dass ich daran Anteil haben durfte.»

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