MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Suzuka 8h: Ohne Verlegung kein Werksteam von Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Suzuka 2022: Kawasaki vor Suzuki und Honda – auf dem Podium in veränderter Reihenfolge

Suzuka 2022: Kawasaki vor Suzuki und Honda – auf dem Podium in veränderter Reihenfolge

Das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen in Suzuka kollidiert 2023 mit der Superbike-WM in Most. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Werksteams von Honda und Kawasaki.

Am letzten Juli-Wochenende gastiert in Most in Nordböhmen die Superbike-WM, zeitgleich soll in Japan das Suzuka Eight Hours stattfinden. Diese Terminkollision bringt vor allen Kawasaki in ernsthafte Schwierigkeiten. Denn das spanische Provec-Team kümmert sich sowohl um das Superbike-Werksteam als auch um den Auftritt beim prestigeträchtigen Traditionsevent in Japan.

2019 gewann Kawasaki das Acht-Stunden-Rennen auf der Strecke in der Nähe von Nagoya. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Covid-19-Vorschriften fand das Rennen dieses Jahr wieder statt und Honda konnte erstmals seit 2014 gewinnen.

«2019 gab es eine Kooperation mit dem Team Green», erklärte Provec-Teammanager Guim Roda im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf dem Mandalika Circuit in Indonesien, wo am kommenden Wochenende der vorletzte Event der Superbike-WM 2022 stattfindet. «Dieses Jahr hat sich Provec um alles gekümmert, weil es das Team Green nicht mehr gibt.»

«Ich vermute, dass sie den Endurance-Kalender ändern werden und mit Suzuka auf das gleiche Wochenende wie dieses Jahr gehen», hielt der Katalane fest. «Es geht ja nicht nur um uns, sondern auch um Honda. Wir traten dieses Jahr an, um zu sehen, ob wir der Aufgabe gewachsen sind. Jetzt wissen wir, dass wir die Kapazität haben, uns um die Superbike-WM und Suzuka zu kümmern und gute Leistungen zu zeigen. Wir mussten herausfinden, was wir zu leisten haben, um auf ein siegfähiges Level zu kommen.»

Die Rennstrecke in Suzuka gehört Honda, vermarktet wird die Endurance-WM von Discovery Sports. Es ist davon auszugehen, dass beide Parteien größtes Interesse daran haben, der Superbike-WM aus dem Weg zu gehen. Es laufen bereits Gespräche, das Acht-Stunden-Rennen eine Woche nach hinten zu schieben, auf das erste August-Wochenende. Denn dann kann Honda auf seine Superbike-Werksfahrer Iker Lecuona und Xavier Vierge zurückgreifen. Dasselbe gilt für andere Teams, die in Suzuka regelmäßig mit Fahrern aus dem SBK-Paddock antreten.

Hält Discovery am aktuellen Termin fest, wird das Rennen ohne ein Kawasaki-Werksteam stattfinden. Denn dann wird Provec weder die ZX-10RR vorbereiten noch mit seinem Personal dabei sein, weil dieses zeitgleich in Most arbeiten muss. Und eine Reaktivierung des Teams Green steht nicht zur Debatte.

Theoretisch könnte Kawasaki ein anderes seiner Endurance-Teams zum Werksteam ernennen, doch diese verfügen nicht über das Know-how von Provec. Und das Fahrerproblem würde sich dadurch auch nicht lösen, weil weder Jonathan Rea noch Alex Lowes zur Verfügung ständen.

«Um auf höchstem Level zu fahren und in Suzuka immer siegfähig zu sein, braucht es viele Ressourcen und Einsatz, was letztlich eine Frage des Budgets ist», weiß Roda. «Honda hat in Suzuka eine eigene Abteilung für das Eight Hours, sie sind dort besonders motiviert. Dass wir 2019 gewinnen konnten, war sehr speziell und schön. Dem Auftritt gingen drei Jahre Planung voran und letztlich wurde das Superbike-WM-Team in das Konzept integriert. Das geschah, weil wir die Philosophie von Sprintrennen einbringen – und es ging auf. Dieses Jahr war Alex Lowes leider krank. Er war nicht in bester Verfassung, deshalb war es unmöglich, mit Honda zu kämpfen.»

Kawasaki feierte trotz dessen hinter dem HRC-Trio Tatsuta Nagashima, Takumi Takahashi und Iker Lecuona mit Rea, Lowes und Leon Haslam den zweiten Platz.

Provisorischer Kalender Endurance-WM 2023:

13.–16. April Le Mans/Frankreich
15.–18. Juni Spa-Francorchamps/Belgien
28.–30. Juli Suzuka/Japan
14.–17. September Le Castellet/Frankreich

Provisorischer Kalender Superbike-WM 2023:

24.–26. Februar: Phillip Island/Australien
03.–05. März: Mandalika/Indonesien
21.–23. April: Assen/Niederlande
05.–07. Mai: Barcelona/Spanien
02.–04. Juni: Misano/Italien
30.–02. Juni/Juli: Donington Park/Großbritannien
14.–16. Juli Imola/Italien*
28.–30. Juli: Most/Tschechien
08.–10. September: Magny-Cours/Frankreich
22.–24. September: Aragón/Spanien
29.–01. September/Oktober: Portimão/Portugal
13.–15. Oktober San Juan/Argentinien

*Termin und Austragungsort vorbehaltlich Bestätigung

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