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BMW Motorrad France: Höhen und Tiefen in Suzuka

Von Andreas Gemeinhardt
Damian Cudlin

Damian Cudlin

Das BMW Motorrad France Team Thevent erreichte bei den «Acht Stunden von Suzuka» eines seiner Ziele, doch es verlässt Japan mit gemischten Gefühlen.

Bei den «Acht Stunden von Suzuka» verringerte das BMW Motorrad France Team Thevent den Rückstand in der Gesamtwertung der Langstrecken-WM, ein mögliches Podium und die WM-Führung blieben ihm aber verwehrt.

Die von BMW Motorrad HP RaceSupport unterstützte Mannschaft hatte sich vorgenommen, den Rückstand auf die WM-Spitze zu verringern. Dies gelang auch. Doch in der Schlussphase des Rennens verliess das Glück das Team und die Fahrer Sébastien Gimbert, Erwan Nigon und Damian Cudlin. Ein noch viel grösserer Erfolg blieb ihnen verwehrt, nämlich der historische erste Podiumsplatz für einen europäischen Hersteller in Suzuka und die Gesamtführung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Von Startplatz elf aus machte die BMW S 1000 RR mit der Startnummer 99 im Rennen Position um Position gut. Mit Beginn der letzten Stunde übernahm das BMW-Team den zweiten Platz. Damit schien für die Mannschaft ein Podiumsplatz und in der Folge auch die Gesamtführung in der Weltmeisterschaft sicher. Doch 40 Minuten vor Schluss musste Sébastien Gimbert wegen eines Elektrikproblems die Box ansteuern. Die Zeit reichte nicht mehr, diesen Defekt zu beheben. Also musste Gimbert in der Schlussphase auf einem Motorrad, das nun 20 Sekunden langsamer war als die Spitze, hart kämpfen und alles geben. Es gelang ihm, den neunten Platz ins Ziel zu retten. Mit diesem Ergebnis reduzierte das Team in der Gesamtwertung seinen Rückstand auf Spitzenreiter SERT auf 13 Punkte bei noch zwei ausstehenden Rennen.

«Wir wurden einmal mehr daran erinnert, dass es im Rennsport Höhen gibt, aber auch Tiefen», erklärte Teamchef Michael Bartholemy. «Wir sind so nah an ein bemerkenswertes Ergebnis herangekommen, doch es sollte nicht sein. Alle drei Fahrer und jeder im Team haben an diesem Wochenende einen herausragenden Job gemacht, und wenn uns am Ende des Rennens nicht das Glück verlassen hätte, hätten wir hier einen historischen Podiumsplatz gefeiert. Deshalb möchte ich jedem einzelnen im Team, BMW und Michelin für ihre harte Arbeit und ihren Einsatz danken. Wir haben den Rückstand auf die Spitze reduziert. Nun hoffe ich, dass wir die Lücke beim nächsten Rennen in Oschersleben mit einem Heimsieg für BMW weiter schliessen können.»

Damian Cudlin meinte: «Ein Podestplatz in Suzuka ist etwas, von dem man als Fahrer träumt und etwas, von dem man seinen Kindern noch Jahre später erzählt. Deshalb bin ich so enttäuscht. Wir waren so nah dran, nur um dieses Podium in den letzten 40 Minuten noch zu verlieren. Wir sind ein Rennen nach Drehbuch gefahren, haben keine Fehler gemacht und lagen auf Podiumskurs, als ich Seb das Motorrad zum finalen Run übergab. Als er das Bike startete, wussten wir sofort, dass etwas nicht stimmt, und er kam nach einer Runde direkt zurück zur Box. Die Zeit reichte nicht mehr, um das Motorrad auseinanderzubauen, also ging er wieder raus. Ich war überzeugt, dass wir das Rennen nicht beenden können, doch er hat unsere RR in den Top-10 ins Ziel gebracht.»

«Es ist nicht einfach, nach einem solchen Rennverlauf Worte zu finden», sagte Berthold Hauser, der Leiter von BMW Motorrad HP RaceSupport. «Das Team war in Suzuka so nah dran an der grossen Sensation. Dass das durch einen noch nie zuvor aufgetretenen kleinen Defekt verwehrt blieb, ist mehr als bitter. Die Mannschaft hat bravourös gekämpft, und auch die geholten zwölf Punkte sind wichtig. Nun gilt es, nach vorn zu schauen. In der Weltmeisterschaft stehen in dieser Saison noch zwei wichtige Rennen an, die das Team mit unserer Unterstützung angehen wird. Jeder einzelne wird alles geben. Der Titelkampf ist immer noch offen, und auch das Rennglück wird sich dem Team wieder zuwenden.»

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