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Erzbergrodeo: Graham Jarvis bezwingt den Eisenberg

Von Kay Hettich
Das Erzbergrodeo hielt 2018 schier unüberwindbare Aufgaben parat, von ursprünglich 1700 Teilnehmern schafften es beim Red Bull Hare Scramble nur 23 nach vier Stunden ins Ziel. Mit Graham Jarvis gewann ein Bekannter.

Die 24ste Erzbergrodeo-Ausgabe bot vier Tage spektakuläre Zweiradaction und gipfelte am Sonnntag im Höhepunkt, dem legendären Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble. Zum Aufwärmen brachten die Dakar-Helden Matthias Walkner, Laia Sanz und der 13-malige Dakar- Gewinner Stéphane Peterhansel mit einem spektakulären Showrun das Startgelände zum Beben.

Um 14.30 Uhr schwenkte Organisator Karl Katoch dann die Startflagge für die schnellsten 500 der insgesamt mehr als 1.700 Teilnehmer, die sich über den Blakläder Iron Road Prolog für das World Xtreme Enduro Supreme qualifiziert hatten.

Trotz perfektem Wetter zeigte sich der Erzberg auch 2018 wieder von seiner härtesten Seite. Die 33 Kilometer lange Strecke stellte aufgrund extremer Steilauffahrten, riesigen Geröllfeldern und rutschigen Waldpassagen selbst die weltbesten Rider auf eine harte Probe. Die vielen kräfteraubenden und oft scheinbar unüberwindbaren Streckenabschnitte, wie Badewanne, Machine, Carl's Dinner, Dynamite und die bei den Fahrern besonders gefürchtete «Grüne Hölle» forderten die Teilnehmer aufs Höchste und brachten viele von ihnen an ihre körperlichen und mentalen Grenzen.

Nach dem Start übernahm zunächst der 5-malige Erzbergrodeo-Gewinner und heiße Titelanwärter Taddy Blazusiak (POL) die Führung des hochkarätigen Teilnehmerfeldes vor Jonny Walker (UK), Billy Bolt (UK) und Manuel Lettenbichler (DE). Nach wenigen Kilometern schlug dann aber die Stunde des deutschen Jungtalents und Lettenbichler übernahm die Spitze - uns gab sie bis ins Carl's Dinner nicht mehr ab. Der 20-jährige Sohn von Andreas Lettenbichler konnte lange Zeit dem Druck von Bolt, Walker und Jarvis standhalten und das Tempo an der Spitze kontrollieren.

Im Streckenabschnitt «Grüne Hölle» wurde es dann richtig spannend: Lettenbichler und Bolt hatten beide Schwierigkeiten in diesem Abschnitt und halfen sich gegenseitig. Mit vereinten Kräften schafften die beiden es, Lettenbichlers Maschine aus dem scheinbar unmöglich schaffbaren Streckenteil herauszuschieben. Auch Lettenbichler bewies Sportsgeist und gab seine Führung auf, um Bolt aus der Grünen Hölle zu helfen.

Bolt hatte weiterhin Probleme, konnte jedoch gemeinsam mit Wade Young schlussendlich die Grüne Hölle bezwingen. Währenddessen übernahm Graham Jarvis die Führung und raste souverän zum Sieg. Der Brite holte sich mit einer Wahnsinns-Zeit von 2:05:59 seinen vierten ErzbergrodeoRed Bull Hare Scramble Titel und bekam die Siegerfahne von Karl Katoch überreicht. 41 Sekunden nach ihm erreichte dann der 3-fache Red Bull Hare Scramble Sieger Jonny Walker das Ziel in der Erzbergrodeo Arena. Als Dritter holte sich Manuel Lettenbichler seinen schwer verdienten ersten Podiumsplatz, gefolgt vom Südafrikaner Wade Young (Sherco).

Der Niederösterreicher Dieter Rudolf (KTM) platzierte sich als 11ter mit einer erneut hervorragenden Leistung inmitten der Xtreme Enduro Weltspitze und feierte das bisher beste Ergebnis seiner Karriere. Österreichs Xtreme Enduro Topfahrer Lars Enöckl (GasGas) kam wie im Vorjahr auf den 15ten Platz des Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble.

Endergebnis Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble

1. Graham Jarvis (UK/Husqvarna) 02.05,59 Stunden
2. Jonny Walker (UK/KTM) +00:00,41
3. Manuel Lettenbichler (DE/KTM) +00:03,03
4. Wade Young (RSA/Sherco) +00:15,45
5. Billy Bolt (UK/Husqvarna) +00:24,04
6. Travis Teasdale (RSA/Beta)
7. Paul Bolton (UK/KTM)
8. Taddy Blazusiak (POL/KTM)
9. Pol Tarres (ESP/Husqvarna)
10. Mario Roman (ESP/Sherco)
11. Dieter Rudolf (AUT/KTM)
12. Colton Haaker (USA/Husqvarna)
13. Blake Gutzeit (RSA/Yamaha)
14. Philipp Scholz (DE/KTM)
15. Lars Enöckl (AUT/GasGas)
16. Norbert Levente Jozsa (ROM/KTM)
17. Josep Garcia (ESP/KTM)
18. Dani Oliveras (ESP/KTM)
19. Kevin Gallas (DE/KTM)
20. Joakim Ljunggren (SWE/KTM)
21. Xavi Leon Sole (ESP/Husqvarna)
22. David Cyprian (CZ/KTM)
23. Leon Hentschel (DE/Husqvarna)

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