Valentino Rossi sucht das Glück

Roof of Africa, Tag 1: Jade Gutzeit siegt

Von Carsten Steffen
Mit Jade Gutzeit haben nur wenige gerechnet

Mit Jade Gutzeit haben nur wenige gerechnet

Die 43. Roof of Africa, die vom Veranstalter als «Mutter aller Hard-Enduros» bezeichnet wird, hat mit dem Südafrikaner Jade Gutzeit (Yamaha) ihren ersten Etappensieger.

Hinter Gutzeit folgten Vorjahresgesamtsieger Chris Birch (KTM, Neuseeland) und Marc Torlage (Yamaha, ZA). Zunächst mussten die aus aller Welt angereisten gut 300 Fahrer drei Runden auf dem «Round the Houses» genannten Stadtkurs in Maseru, der Hauptstadt Lesothos, absolvieren. Dieser Stadtkurs führt fast ausschliesslich über Asphalt und ist somit für Enduros mit Stollenbereifung nicht ohne Risiko, denn es wurden bei nicht wenigen Teilnehmern Geschwindigkeiten knapp über 150 km/h gemessen. Darryl Curtis (KTM, ZA), der die Gesamtwertung der Roof bereits zweimal gewann, zeigte am meisten Mut und gewann den Auftakt, womit er sich die Pole-Position für den folgenden 120 km langen «Time Trial» sicherte.

Diese 120 km führten fast ausschliesslich über technisch wenig anspruchsvolles Gelände, entbehrten aber keinesfalls des Nervenkitzels, denn die heftigen Regenfälle in den Tagen zuvor hatten für teils einen Meter tief ausgewaschene Querrillen gesorgt, die bei den relativ hohen Geschwindigkeiten erst spät zu sehen waren. So hatten dann auch nicht wenige Piloten Abflüge zu verzeichnen, die jedoch ohne nennenswerte Blessuren ausgingen. Die Top-10 in der Tageswertung erreichten einen für Offroad-Verhältnisse und Extrem-Enduro-Veranstaltungen respektablen Schnitt von fast 50 km/h.

Andreas Lettenbichler (D) und Simo Kirssi (FIN) traten beide erstmals auf Husqvarna-Zweitakt-Modellen an, und beiden war anzumerken, dass sie die neuen Arbeitsgeräte erst kurz zuvor erhalten haben. Im Hause Husqvarna hat man bislang wenig Erfahrung mit Extrem-Enduro, und es war am ersten Tag der Roof nicht zu übersehen, dass es noch einigen Optimierungsbedarf gibt, damit die beiden Piloten – sollten sie wie erwartet einen Vertrag mit der italienischen Marke aus dem BMW-Motorrad-Konzern unterzeichnen – mit ihrem Material Chancen für das Podest haben. Der aus dem Cross Country bekannte Kirssi hatte am Ende des ersten Tages als Siebter gut 6 Minuten und «Letti» als Elfter fast 11 Minuten Rückstand auf Tagessieger Gutzeit.

Die kommenden Tage bringen über 200 km lange Distanzen mit sich und haben einen wesentlich höheren Anteil mit extremem Gelände. Der Kämpfernatur Letti ist trotz des noch nicht ausgereiften Materials zuzutrauen, nicht nur einige Zeit gutzumachen, sondern in der Endabrechnung einen Platz auf dem Podium zu erreichen.


Resultate Roof of Africa, Tag 1:
1. Jade Gutzeit (ZA), Yamaha, 2 Stunden 19 Minuten 36 Sekunden
2. Chris Birch (NZ), KTM, 02:19:37
3. Marc Torlage (ZA), Yamaha, 02:22:24
4. Riaan Van Niekerk (ZA), KTM, 2:22:36
5. Errol Dalton (ZA), Yamaha, 02:23:10
6. Darryl Curtis (ZA), KTM, 02:24:12
7. Simo Kirssi (FIN), HUSQVARNA, 02:25:49
8. Brian Capper (ZA), KTM, 02:28:38
9. Lionel Seydoux (CH), KTM, 02:28:46
10. Kenneth Gilbert (ZA), Yamaha, 02:29:59

11. Andreas Lettenbichler (D), Husqvarna, 02:30:26
 

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