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SuperEnduro Riesa: Taddy Blazusiak neuer WM-Leader

Von Thorsten Horn
Taddy Blazusiak heißt der überlegene Sieger der SuperEnduro-WM in Riesa. Der sechsfache Champion gewann alle drei Läufe der Top-Klasse Prestige und wiederholte damit seinen Grand-Prix-Sieg von 2015.

Bei der sechsten Ausgabe des Riesaer Hallen-Spektakels verwies der 36-jährige Pole Taddy Blazusiak die Briten Billy Bolt und Jonny Walker auf die Plätze 2 und 3. Mit 5000 Zuschauern war die SACHSENarena Riesa wieder bis auf den letzten Platz gefüllt.

«Es war unglaublich, dass ich alle drei Rennen gewinnen und damit die WM-Führung übernehmen konnte. Im Training bin ich noch nicht gut mit der schweren Strecke zurechtgekommen, doch über den Tag wurde es immer besser und am Abend waren meine Fahrten nahezu perfekt. Die Halle ist nicht die größte, aber die Riesaer Fans waren genauso enthusiastisch wie jedes Jahr. Es war wieder eine schöne Atmosphäre», meinte Multiweltmeister Blazusiak.

Vorausgegangen waren in allen drei Klassen atemraubende, teils dramatische Rennen. Der erste Akt des Abends war die Superpole, bei der sich der KTM-Werkspilot Jonny Walker den besten Startplatz sicherte und die drei Extra-Punkte für die Weltmeisterschaftswertung einstrich. Sein Teamkollege Blazusiak landete auf Rang 2, was schlussendlich dessen letzter Punktverlust für den restlichen Abend sein sollte.

Im ersten Heat führte zunächst Husqvarna-Factory-Rider Alfredo Gomez aus Spanien vor seinem Stallgefährten Billy Bolt. In der zweiten Runde passierte dann der als WM-Leader angereiste Brite den Spanier, strauchelte allerdings fünf Runden später an der spektakulären Brücke. Wie sich herausstellen sollte, war dies der neuralgische Punkt der wieder von allen Seiten gelobten, anspruchsvollen Strecke. Der inzwischen von Platz 3 auf 2 vorgefahrene Blazusiak nahm die Einladung an und fuhr zu einem letztlich ungefährdeten Laufsieg. Bolt verlor noch zwei weitere Plätze an Gomez sowie den anfangs per Sturz weit zurückgefallenen Walker.

Im zweiten Heat, bei dem die beiden Siebener-Startreihen in umgekehrter Reihenfolge Aufstellung nahmen, stürmten Bolt und der Noch-WM-Zweite Blazusiak schnell nach vorn. Wieder holte sich der erst 22-jährige Mann der Zukunft die Spitzenposition – und wieder verlor er diese an der aus zig Baumstämmen gezimmerten Brücke an Blazusiak. Immerhin brachte Bolt diesmal wenigstens Rang 2 ins Ziel. Walker musste erneut eine Aufholjagd starten und schaffte es wieder vor bis auf den dritten Platz.

Im finalen Rennen diktierte der Multiweltmeister das Geschehen von Beginn an, feierte einen ungefährdeten Start-Ziel- sowie den ebenso souveränen Tagessieg. Zweiter wurde Gomez, doch da er den mittleren Heat nur auf Platz 7 beendet hatte, reichte es für ihn noch nicht einmal fürs Podium. Auf diesem standen nach Laufplatz 3 Bolt sowie Walker.

Der Badener Kevin Gallas wurde Siebter der Tageswertung: «Das war wieder ein Hammerabend. Die Fans in Riesa sind die geilsten der Welt. Meine ersten beiden Rennen waren von einer jeweils schlechten Startposition sehr gut. Ich bin beide Mal sehr sauber und konstant gefahren. Mit zweimal Platz 6 bin ich sehr zufrieden. Im dritten Lauf hatte ich zwar wieder einen guten Start, doch im Bergaufstück zur Brücke haben sich vor mir alle festgefahren, sodass ich dort ewig hing. Ich glaube, ich bin erst als Vorletzter dort wieder weggefahren. Danach habe ich drei Runden gebraucht, um meinen Rhythmus wiederzufinden und konnte dann noch ein paar Positionen gutmachen. Unterm Strich bin ich zufrieden, zumal ich in diesem Winter nur drei Trainingstage auf dem Motorrad in Deutschland bei suboptimalen Bedingungen hatte.»

Der zweite Deutsche im Feld, Tim Apolle aus Sachsen-Anhalt, wurde wie beim Saisonauftakt im polnischen Krakau Anfang Dezember 2019 Neunter: «Mein Heimrennen hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Vom Sportlichen her bin ich nicht mit mir zufrieden, wobei ich selten zufrieden bin und immer mehr will. Trotzdem ist es der Weg in die richtige Richtung. Wieder Top-10 in der Prestige-Klasse ist nicht so schlecht. Das Ergebnis ist okay, wobei ich weiß, dass ich noch besser fahren kann. Das habe ich im Training gezeigt, doch im Rennen fehlt mir vielleicht noch ein wenig Erfahrung im Pulk. Vielleicht mache ich mir auch nur selbst zu viel Druck. Mit etwas Abstand werde ich meine Leistung sicherlich besser einschätzen, aber man will ja nach vorn kommen.»

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