Bryan Bouffier gewinnt erste Polen-Etappe
Bryan Bouffier in Polen
Der zweifache Polnische Meister (2007 und 2008) aus Frankreich lag nach sieben von 13 Schotterprüfungen 16,8 Sekunden vor dem Einheimischen Kajetan Kajetanowicz im Ford Fiesta R5 und 1:05,9 Minuten vor Michal Solowow im Ford Fiesta RRC. Der klare Tabellenführer Jan Kopecky erreichte im offiziellen Skoda Fabia S2000 mit einem Rückstand von 1:11,0 Minuten auf Rang vier das Tagesziel in Mikolajki. Robert Kubica hatte bei seinem EM-Heimspiel kurz vor dem Ende der ersten Etappe Pech. Als Gesamtzweiter, nur 17,2 Sekunden hinter Bouffier, scherte an seinem Citroën DS3 RRC auf der letzten Tagesprüfung das rechte Rad ab. Mit einem Zeitverlust von nun 3:42,8 Minuten stürzte der Publikumsliebung vom zweiten auf den 16. Rang in dieser Prüfung ab.
Der Auftritt in seiner Heimat steht für Kubica unter keinem glücklichen Stern. Vor dem Start der Rallye Polen hatte er seinen Citroën beim Test nach einer mehrfachen Rolle sehr stark beschädigt. Sein Team schaffte es dennoch, den DS3 wieder bis zum Start zu reparieren.
«Es war ein schwieriger Tag. Die Wetterbedingungen waren alles andere als gut», gab Bouffier zu Protokoll. «Ich muss aber auch sagen, dass ich froh bin, im Ziel zu sein. Auf den letzten eineinhalb Kilometer hatten wir eine gebrochene Antriebswelle. Zudem hatten wir nicht so viel Grip, dennoch habe ich attackiert, weil der Vorsprung nicht so groß war.»
Hinter ihm spielte sich das Kubica-Drama ab. Der Lokalheld startete in die letzte Tagesprüfung als Zweiter. Dann traf er in einer schnellen Kurve einen etwas versteckten Stein, an dem er das rechte Vorderrad seines Citroën DS3 RRC abriß. «Ich dachte, der Schaden sei geringer», sagte Kubica, der zwar die Prüfung noch beendete, aber das Tagesziel nicht mehr erreichte und als Ausfall gemeldet wurde. «Ich dachte, wir hätten noch ein paar Ersatzteile dabei, aber dem war nicht so. Es ist eine Schande. Es passierte an einer sehr schnellen Passage. Ich traf beim Bremsen mit voller Wucht mit der rechten Seite einen Stein. Zuerst dachte ich einen Platten, doch es war das Rad, das zerstört war. Ich wollte bei der Rallye nichts riskieren, dennoch ist es passiert.» Bis dahin kämpfte Kubica mit dem Polnischen Meister Kajetan Kajetanowicz bei dessen Jungfernfahrt im Ford Fiesta R5 um den zweiten Platz.
Der klare EM-Leader Jan Kopecký wurde im Werks-Skoda Fabia S2000 durch seine Startposition als erstes Fahrzeug auf den schmierigen Schotterpisten stark eingebremst. Hinter Michal Solowow (Ford Fiesta RRC) musste sich Kopecký mit dem vierten Platz begnügen. «Unter dem Schlamm war Sand. Dadurch hatten die Fahrer hinter mir mehr Grip als ich», sagte Kopecký. «Die letzte Prüfung aber war ein Alptraum. Zweimal rutschte ich von der Piste. Ich bin froh, durchgekommen zu sein, weil ich einmal dachte, ich treffe einen Baum.»
Hinter ihm reihte sic die polnische Rallye-Legende, der Ex-Europameister Krzysztof Holowczyc im Ford Fiesta RRC und der WM-Pilot Michal Kosciuszko, der mit einem Schaden an der Servolenkung seines Ford Fiesta R5 durchschlagen musste.