Opel-Doppelsieg beim tschechischen Rallye-Klassiker
Erster Saisonsieg für Chris Ingram
Opel hat das Geschehen in der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) auch beim vorletzten Saisonlauf im Rahmen der Barum Czech Rally Zlín bestimmt und in der mit 29 R2-Fahrzeugen exzellent besetzten Kategorie RC4 einen Doppelsieg eingefahren. Der britische Werkspilot Chris Ingram (22, Manchester) und sein Beifahrer Elliott Edmondson (21, Milton Keynes) fuhren in Tschechien im Werks-Adam R2 souverän ihren ersten Saisonsieg in der Junior-EM ein und bauten mit dem fünften Podestplatz im fünften Saisonlauf auch ihre Führung in der Gesamtwertung weiter aus.
Nach dem Gewinn der ersten Etappe kontrollierte Ingram seinen Vorsprung am Schlusstag souverän und gewann am Ende 23,3 Sekunden vor den Polen Lukasz Pieniazek/Przemyslaw Mazur in ihrem privaten Adam R2. «Ich bin überglücklich, dass uns hier endlich der erste Junior-EM-Laufsieg für Opel gelungen ist», freute sich Ingram. «Wir haben attackiert, wenn wir es mussten, und am letzten Tag unseren Vorsprung verwaltet. Allerdings steht uns im Titelkampf noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Denn um sicherzugehen, müssen wir auch das Finale gewinnen.»
Die Überlegenheit des AdamR2 beim Asphalt-Klassiker im Südosten der Tschechischen Republik manifestierte sich auch in dem Umstand, dass sämtliche WP-Bestzeiten in der Junior-EM an einen Opel-Piloten gingen. Auch die nicht in der ERC eingeschriebenen Dänen Jacob Lund Madsen/Line Lykke Jensen waren im Adam R2 von Opel Dänemark stark unterwegs: Trotz einer Strafminute wegen eines Stempelfehlers in WP9 belegten die aus dem ADAC Opel Rallye Cup wohlbekannten Skandinavier in der hart umkämpften RC4-Kategorie den vierten Rang.
Pech hatten dagegen die deutschen Piloten des ADAC Opel Rallye Junior Teams. Julius Tannert (26, Zwickau) und Beifahrerin Jennifer Thielen (32, Moestroff) fuhren erneut auf Podestkurs, als sie ihren Werks-ADAM R2 am Samstag auf der Verbindungsetappe zur achten Wertungsprüfung mit sinkendem Öldruck abstellen mussten, womit die Rallye für das deutsch-luxemburgische Duo beendet war. «Wir lagen in guter Position, und es wäre noch mehr drin gewesen. Aber solche Dinge gehören eben auch zu diesem Sport. Trotzdem sind wir stolz, dass wir eine starke Leistung zeigen und den Speed der Spitze mitgehen konnten», kommentierte Tannert.
Auch Marijan Griebel (27, Hahnweiler) und sein Beifahrer Pirmin Winklhofer (21, Pocking) sahen das Ziel der ersten Etappe nicht. In WP 5 touchierte der zu diesem Zeitpunkt hinter Ingram auf Rang zwei liegende Pfälzer einen Begrenzungspfosten, wobei die Lenkung beschädigt wurde. Der Versuch, den Adam R2 noch durch WP 6 und zurück in den Service zu bringen, war leider nicht von Erfolg gekrönt. Gemäß Rally-2-Reglement konnten Griebel/Winklhofer - wenngleich mit großem Zeitrückstand - zur zweiten Etappe wieder starten. Und dort zeigten die deutschen Opel-Asse ihr ganzes Potenzial auf, holten fünf der sechs möglichen WP-Bestzeiten, gewannen souverän die zweite Etappe und kamen letztlich als Fünfte der Junior-EM-Wertung ins Ziel.
Weil für die Endwertung der FIA ERC Junior nur die vier besten der sechs Einzelergebnisse herangezogen werden, kann Griebel mit einem Sieg beim Saisonfinale vom 16. bis 18. September in Lettland ebenso noch aus eigener Kraft Junior-Europameister werden wie sein englischer Stallgefährte Ingram. Und das ist auch genau der Plan des Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport.