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Robert Wickens zurück im Auto: «Schritt 1 von 100»

Von Andreas Reiners
Robert Wickens in seinem Simulator

Robert Wickens in seinem Simulator

Robert Wickens hat nach seinem Horrorcrash sein Comeback gefeiert. Auch wenn es nur virtuell war, sind die Fortschritte des Kanadiers bewundernswert.

Das Comeback fand an einem ungewöhnlichen Ort statt. Robert Wickens nahm das mit Humor. «Meine Rückkehr war so, wie ich sie mir vorgestellt hatte – in meinem Keller», scherzte der Kanadier vor seinem ersten IndyCar-Rennen seit seinem Horrorcrash 2018.

Wickens hat gelernt, zu improvisieren, den anderen Weg zu gehen. Die Botschaft seiner Rückkehr ist aber beeindruckend, denn der Kanadier ist nicht nur auf einem anderen, sondern vor allem auf einem guten Weg.

Keine Frage: Wer den Horrorcrash im August 2018 gesehen hat, hätte kaum damit gerechnet, dass der frühere DTM-Fahrer im Frühjahr 2020 wieder in einem Rennauto sitzen würde.

Wenn auch «nur» virtuell.

Denn Wickens nahm am Wochenende beim iRacing-Event der IndyCar-Serie teil. Die Gegner: Unter anderem Will Power, Simon Pagenaud, Scott Dixon, Felix Rosenqvist, Colton Herta, Josef Newgarden, Sage Karam, James Hinchcliffe und Ed Carpenter.

Sein Simulator, der im besagten Keller steht, wurde mit einer Handbremse und einem speziellen Lenkrad auf seine Bedürfnisse abgestimmt.

Eigentlich hätte er sein Debüt bereits in der Vorwoche feiern sollen, das Lenkrad wurde aber nicht rechtzeitig fest, weshalb er erst beim zweiten Rennen der IndyCar iRacing Challenge, dem Alabama-GP, teilnahm.

Nach einem Patzer im Qualifying musste er vom letzten Platz (29.) aus starten, mit einer starken Strategie und einem Ingenieur seines McLaren-SP-Teams im Ohr fuhr er im Rennen auf Rang acht.

«Obwohl es vor allem Spaß macht, sehe ich dies als langfristiges Projekt, um mich wieder in den Rennwagen zu bringen», sagte er. «Ich wusste immer, dass Sim-Racing der beste Weg ist, um verschiedene Handbrems- oder Schaltkonfigurationen auszuprobieren. Dies ist Schritt 1 von 100, um mich wieder in die IndyCar-Serie zu bringen.»

Auch wenn es nur eSports war, war es «ein Ritt. Es fühlte sich irgendwie echt an», sagte Wickens: «Ich bin aufgeregt - ich bin in die Top Ten gefahren, also denke ich, dass das ein guter Tag war. Meine Augen brennen jedoch - ich muss möglicherweise in einige dieser Blaulichtbrillen investieren.»

Denn Wickens träumt nicht nur von einer Rückkehr in die «richtigen» Rennautos, er arbeitet fleißig daran. Unglaublich, wenn man bedenkt, welche Verletzungen er bei dem Crash 2018 davontrug. Die Fortschritte des 31-Jährige sind bewundernswert.

«Es ist großartig, seine Fortschritte zu beobachten», sagte Will Power, IndyCar-Champion von 2014 und Gewinner des Indy 500 von 2018. «Er hat es verdient, wieder in der Serie zu sein. Ein enormes Talent, von dem man weiß, dass er ein Champion werden kann. Ich hoffe wirklich, dass er zurückkommt, dass er ein System schaffen kann, in dem er wieder ins Auto steigen und sein Talent nutzen kann.»


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