Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Rockenfeller: Es gibt noch Platz für eine neue Serie

Von Otto Zuber
Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller

Elektrischer Rennsport trifft auf Unterhaltung und Nachhaltigkeit Unter dem Motto #RacingForTheClimate startet Le-Mans-Sieger und DTM-Champion Mike Rockenfeller eine neue virtuelle Rennserie.

Sie trägt die DNA des realen Motorsports in sich, bietet fesselnden Sport und ist zugleich eine Kommunikations-Plattform für moderne Mobilität und Nachhaltigkeit. Präsentiert wird das Konzept am 3. September auf der SHIFT Convention in Berlin.

In der neuen Serie sollen sich namhafte Rennfahrer mit den Besten aus der SimRacing-Szene messen. An den Start gehen spektakuläre Rennwagen. Und der Name Rockenfeller garantiert packende Action, Rennspaß und eine ordentliche Herausforderung beim Fahren: Gemeinsam mit erfahrenen Rennsport-Ingenieuren und Simulator-Spezialisten hat der Pro- Rennfahrer einen spektakulären und gleichzeitig nachhaltigen Rennwagen entwickelt, der Fahrer und Fans gleichermaßen elektrisieren soll – im wahrsten Sinne des Wortes, schließlich sieht sich die neue Rennserie auch als Botschafter gegen den Klimawandel.

Warum engagierst du dich mit einer SimRacing-Rennserie?

Wir wollen die Attraktivität des Motorsports nutzen, um tolle Action zu bieten und zugleich das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und den Kampf gegen den Klimawandel zu schärfen. Und natürlich soll dabei der Spaß nicht zu kurz kommen. Motorsport und Klimaschutz lassen sich miteinander verbinden, wie die Formel E und andere Initiativen bereits erfolgreich zeigen. Wir verknüpfen die reale Welt des Motorsports mit der virtuellen Welt und Medienkanälen. E-Sport erfreut sich nicht erst seit Corona wachsender Beliebtheit. Aber die vergangenen Monate waren ein echter Boost für das Thema SimRacing. Und da wir auf absehbare Zeit mit Reisewarnungen und anderen Einschränkungen in unserem normalen Leben rechnen müssen, wird das Thema weiter aktuell bleiben. Wobei ich betonen möchte, dass wir unser Projekt bereits zu einem Zeitpunkt begonnen haben, als noch niemand an Corona und die Folgen gedacht hat.

Du sprichst es an: In der Zeit des Corona-Lockdowns entstanden verschiedene virtuelle Serien. Braucht es da noch eine weitere?

Ja. Auch wir haben in dieser Zeit eine Serie ausgetragen – zehn Wochen spannende Rennen mit meinen DTM-Markenkollegen, SimRacern und Fans aus aller Welt. Das Ganze als Charity- Rennserie unter dem Namen #RaceHome. Damit haben wir interessante Erfahrungen gesammelt und viel erreicht. Das Feedback zeigt uns, dass wir Fahrern, Zuschauern, Teams und Partnern viel bieten können. Und mit unserem großen Projekt haben wir noch viel mehr vor als mit #RaceHome.

Was ist das Besondere an der neuen Rennserie?

Zum einen zeigen wir ein neues Rennformat mit einer Vielzahl kurzer, packender Rennen. Das garantiert Rennaction und macht Spaß – beim Fahren und Zuschauen. Wir gehen ganz neue Wege und machen vieles anders als klassische Formate. Wir sind bewusst disruptiv, um neue Zielgruppen anzusprechen. Und wir bieten mehr als SimRacing. Wir bieten Unterhaltung und eine Kommunikationsplattform, die unseren Partnern offensteht, um die Attraktivität klimafreundlicher Mobilität und cooler Produkte darzustellen. Gemeinsam mit Teilnehmern und Partnern wollen wir einen ganz eigenen Kosmos schaffen. Das ist ehrgeizig und viel Arbeit – hat aus unserer Sicht aber jede Menge Potenzial.

Womit werden die Rennen gefahren?

Wir nennen unsere Renner „Sustainable Beasts“. Eigens für die neue Rennserie haben wir einen spektakulären elektrischen Rennsportwagen entwickelt. Seine Performance ist außerordentlich und zugleich realistisch. Schnelle Rundenzeiten mit diesem Wagen sind auch für uns Profi-Rennfahrer eine Herausforderung. Das macht extrem viel Spaß. Gleichzeitig gibt das Reglement Herstellern die Möglichkeit, die neue Rennserie als Kommunikationsplattform für kommende Serienfahrzeuge zu nutzen. Unser Auto hat 1.000 PS und wiegt dabei 1.000 Kilo. Sein Fahrverhalten habe ich gemeinsam mit namhaften Motorsport-Ingenieuren und den Simulations-Spezialisten von Studio397 – besser bekannt für ihre Simulation rFactor – in vielen Stunden, auch am Simulator, entwickelt. Dabei haben wir uns auf die Fahrcharakteristik konzentriert, sämtliche Details von Antrieb und Gewichtsverteilung über Aerodynamik und Reifen so gestaltet, dass Fahrer und Zuschauer zugleich auf ihre Kosten kommen. Es hat Spaß gemacht, meine jahrzehntelange Erfahrung mit Rennsport-Prototypen-, Sport- und Tourenwagen einzubringen. Beim Roll-out war ich genauso aufgeregt wie bei den ersten Metern mit einem echten neuen Rennauto. Wir haben sehr viel Reales in das Auto einfließen lassen, nutzen aber auch alle Vorteile, die die virtuelle Welt bietet – vor allem in Richtung Spektakel.

Ist das so etwas wie ein Markenpokal?

Nein. Für den Anfang haben wir ein komplettes Auto entwickelt, das von allen Teams eingesetzt werden kann. Wir gehen da einen ähnlichen Weg wie die Formel E in ihren Anfängen. Aber Hersteller und Partner können auch eigene Fahrzeuge entwickeln und an den Start bringen. Ihre Entwürfe und Designs werden auf die von uns entwickelte Fahrzeugcharakteristik abgestimmt. Das ermöglicht markenspezifische Kommunikation bei gleichzeitiger Chancengleichheit. Wichtig ist dabei, dass wir keine Fantasieprodukte wollen. Unsere Autos sollen einen engen Bezug zur Serie haben. Das kann zum Beispiel ein Super- ID.3 sein, aber auch eine Rennversion des Porsche Taycan oder Tesla Model 3.

Wofür steht RCCO?

Die Abkürzung steht für Fahrspaß, gute Unterhaltung, Networking und elektrischen Motorsport. RCCO blickt auf eine 30-jährige Geschichte zurück. Unter diesem Label haben bereits Sebastian Vettel, Mattias Ekström, Jutta Kleinschmidt und viele weitere Piloten Rennen bestritten – elektrisch, mit Slotcars. RCCO begann als Abkürzung für „rallye racing Carrera Cup Organisation“, die in der Autoindustrie fest verankerte „große kleine Rennserie“ des ehemaligen Motorsport- und Sportwagen-Magazins. Heute steht die Abkürzung RCCO für „Racing Concept Car Organisation“. Das Thema hat sich längst weiterentwickelt. Unter den Hashtags #VisionRCCO und #DrivingTheFuture haben hier Concept Cars und neue Technologien eine Heimat gefunden. Auch ich bin über die Slotcars zur RCCO gekommen. Es macht viel Spaß, nun das Thema SimRacing für diese schon 30 Jahre bestehende Plattform zu erschließen. 

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5