Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

So ungewöhnlich ist die neue Extreme E

Von Andreas Reiners
Die neue Extreme E startet im April

Die neue Extreme E startet im April

Die Namen sind ohne Frage beeindruckend. Jenson Button ist dabei, ein Ex-Formel-1-Weltmeister. Nico Rosberg auch, wie Button ebenfalls ein ehemaliger Champion der Königsklasse.

Ja, und Lewis Hamilton mischt auch mit, als amtierender Weltmeister und mit sieben Titeln Rekord-Champion der Formel 1. Klangvoll, und das ist nicht alles, denn das Trio führt ein illustres Feld an, das an ungewöhnlichen Orten auf der ganzen Welt fährt, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. 

Zum Feld gehören zudem die Rallycross-Champions Johan Kristoffersson, Timmy Hansen und Mattias Ekström, die Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb und Carlos Sainz, außerdem Laia Sanz, die mehrmalige Weltmeisterin im Motorrad-Trial sowie Pro-4 Weltmeister Kyle LeDuc. Jamie Chadwick ist amtierende Titelträgerin in der W Series und Molly Taylor eine frühere Rallye-Meisterin.

Sie fahren für insgesamt zehn Teams. Aus Deutschland sind Abt Cupra XE und Rosberg Xtreme Racing dabei, außerdem Chip Ganassi Racing und Andretti United (USA), Team Techeetah (Indonesien), Hispano Suiza Xite Energy Team and ACCIONA | Sainz XE Team (Spanien) sowie die britischen Teams, JBXE Racing, Veloce Racing und X44. Kleiner «Haken»: Während Button selbst am Steuer sitzt, sind Hamilton und Rosberg «nur» Teamchefs.

Trotzdem: Wer schafft es, so viel Klasse und Können in eine Serie zu locken? Die Extreme E, die ab April elektrischen Motorsport zu den spektakulärsten und berühmtesten Plätzen der Welt bringt, um die Performance von rein elektrischen SUV unter Beweis zu stellen und um auf die Herausforderungen des jeweiligen Ökosystems aufmerksam zu machen.

Die Serie ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Neben Elektrifizierung und Umwelt adressiert die Extreme E auch das Thema Gleichstellung, weshalb die Teams mit einem Mann und einer Frau besetzt sind. Seriengründer Alejandro Agag ist davon überzeugt, dass Gleichberechtigung «eines der großen Themen dieses Jahrhunderts ist», wie der Spanier bei Euronews betonte: «Und in puncto Gleichstellung zwischen Männern und Frauen - da gibt es noch eine Menge Arbeit zu tun. Besonders im Motorsport.»

Veränderungen stellt er bereits jetzt fest: «Mir wurde erzählt, dass Fahrerinnen noch nie so gefragt waren, seit wir das Format Extreme E und die Aktion zur Gleichstellung der Geschlechter angekündigt haben. Das ist bereits ein großartiges Ergebnis.»

Außerdem setzt sie auf ein schwimmendes Fahrerlager an Bord der RMS St. Helena, ein ehemaliges Fracht- und Passagierschiff. Mit ihr geht es zu den einzelnen Locations rund um die Welt, von Saudi-Arabien bis zum Senegal, nach Argentinien, Grönland und Brasilien.

Gefahren wird vor Ort ein etwa acht Kilometer langer Offroad-Parcours, auf dem mehrere Tore durchfahren werden müssen. Jedes Event besteht aus zwei Renntagen – samstags werden die Qualifyingrennen ausgetragen, sonntags geht es dann ins Halbfinale und Finale. Die Rennen werden über zwei Runden ausgetragen, und nach einer Runde wird der Platz im Cockpit getauscht. «Ich glaube, das wird auf große Resonanz stoßen», sagte Rosberg bei e-formel.de: «Gerade bei den Frauen dieser Welt, die sich die Rennen anschauen werden.»

Hinzu kommt: Die Extreme E hat die Kosten im Blick. Deshalb wird in der neuen Elektro-Rennserie mit einem Einheitsauto gefahren, das für die Serie entwickelt wurde. Ein Elektro-SUV, der offiziell auf den Namen «Odyssey 21» hört und und zu den extremen Bedingungen vor Ort passt.

Konstruiert wurde der Bolide von Spark Racing Technology in Frankreich, er besteht aus einem Rohrrahmen mit Niob-verstärkter Stahllegierung, einer Crashstruktur und einem Überrollkäfig. Angetrieben wird der er von zwei Elektromotoren, er kommt auf eine Spitzenleistung von 400 Kilowatt beziehungsweise 544 PS und soll es in 4,5 Sekunden von null auf 100 km/h schaffen. In der Spitze sind 200 km/h möglich. Damit soll man auch eine Steigung von rund 55 Grad problemlos überwinden können.

«Dieses Auto wird zeigen, was E-SUVs zu leisten imstande sind. Das wird nicht nur bei Motorsport-Enthusiasten einen Eindruck hinterlassen, sondern auch bei den Endverbrauchern, die dem Planeten mit der Wahl eines elektrischen SUVs helfen wollen», sagte Agag. Dafür stehen schließlich auch die Stars mit ihrem Namen.


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