Formel 1: So heißen die neuen Autos

Crash-Rennen von Macau: Edoardo Mortara gewinnt

Von Oliver Müller
Nach einer Massenkarambolage in Runde eins musste das Qualifikationsrennen für den FIA GT World Cup schon in der ersten Runde unterbrochen werden. Nur acht von 20 Fahrzeugen schafften es am Ende überhaupt ins Ziel.

Macau ist und bleibt Macau. Nachdem Laurens Vanthoor im vergangenen Jahr den 'FIA GT World Cup' in kurioser Weise auf dem Dach gewonnen hatte, ging es im Qualifikationsrennen dieses Jahr noch skurriler zur Sache. Am Ende siegte Edoardo Mortara im Mercedes-AMG GT3 recht locker vor DTM-Mitstreiter Augusto Farfus im BMW M6 GT3. Mercedes-Pilot Raffaele Marciello beendete den Lauf auf Position drei. Das Quali-Rennen diente zur Erstellung der Startaufstellung für den eigentlichen FIA GT World Cup, der am Sonntag ausgefahren wird.

Der Samstagslauf wird sicherlich in die Motorsport-Geschichte als eines der ungewöhnlichsten Rennen überhaupt eingehen. Zum Start des auf zwölf Runden angesetzten Laufs, schien noch alles nach Plan zu laufen. Alle Wagen schafften es einigermaßen unbeschadet durch die neuralgische 'Reservoir Bend'. Maro Engel erwischte den besten Start und konnte von Position drei direkt bis an die Spitze vorbrechen.

Hoch in Richtung Altstadt hatten sich alle 20 teilnehmenden Fahrzeuge harmonisch hintereinander eingereiht, sodass alles auf ein ordentliches Rennen hinauszulaufen schien. Doch in Kurve 16 (der Police Bend) ereignete sich dann das Drama.

Daniel Juncadella (Mercedes-AMG GT3) blieb an der Leitplanke hängen und steckte auf der linken Streckenseite fest. Markenkollege Marciello konnte gerade noch ausweichen. Doch Porsche-Pilot Laurens Vanthoor hatte keine Chance und crashte in den gestrandeten Mercedes. «Ich konnte ihn nicht sehen. Ich habe dann noch versucht zu bremsen, konnte aber einfach nichts mehr machen. Dann wurde ich von allen Seiten getroffen», schilderte Vanthoor die Situation.

Tatsächlich ereignete sich selten zuvor auf einer Rennstrecke eine solche Massenkarambolage. Alle nachfolgenden GT3-Renner rutschten nunmehr in die havarierten Wagen. Dabei stand der Audi von Lucas di Grassi sogar nur noch auf zwei Rädern. Mit Engel, Farfus, Mortara und Marciello schafften es lediglich vier Piloten in die Box. Alle anderen 16 Fahrzeuge waren ein Fall für die Bergungskolonne. «Es ist eine sehr enge Kurve und ich habe so schnell auch keine gelbe Flagge gesehen. Daniel hatte die Kurve nicht bekommen und dann sind alle in ihn hinein gefahren», beschrieb BMW-Pilot Marco Wittmann als einer der Leidtragenden die Situation.

Nachdem das Geschehen mit der roten Flagge abgebrochen werden musste, dauerte es eine Weile bis zum Re-Start. Neben den vier genannten Wagen, die von der Karambolage verschont blieben, konnten auch noch die Fahrzeuge von Robin Frijns (Audi),
Darryl O'Young (Porsche), Chaz Mostert (BMW) und Hiroki Yoshimoto (Porsche) das Rennen wiederaufnehmen.

Da Maro Engel jedoch nicht rechtzeitig losfahren konnte, hatte sich der Deutsche gleich einen Rundenrückstand eingefahren, als es hinter dem Safety-Car wieder losging. Danach ist die Geschichte schnell erzählt. Zwar versuchte Farfus in den ersten Kurven noch den erstplatzierten Mortara zu überholen, doch schnell setzte sich der führende Mercedes-Fahrer etwas vom Feld ab.

Am Ende hatte er 1,566 Sekunden Vorsprung und kann somit das Hauptrennen am Sonntag von der Pole-Position aus starten. Hinter Farfus belegte Marciello Rang drei. Dahinter folgten Frijns, Mostert und Darryl O'Young auf den weiteren Plätzen.

Das Hauptrennen zum FIA GT World Cup beginnt am Sonntag gegen 4:55 Uhr MEZ.

Es wird interessant zu beobachten sein, wie viele Fahrzeuge dafür überhaupt wieder fit gemacht werden können.


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